15. | hölle

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𝐒𝐎𝐅𝐈́𝐀

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𝐒𝐎𝐅𝐈́𝐀


„Guten Morgen, mi amor", flüstert mir Alessandro ins Ohr, was mich genervt aufstöhnen lässt.
Wir lagen gestern Abend noch eine Weile am Wasserfall und haben die Sterne beobachtet, nachdem wir den ganzen Weg wieder zurückgelaufen sind, bin ich todmüde ins Bett gefallen. Ich glaube, Alessandro bildete sich eine Menge gestern Abend ein, was mich gehörig nervt. Ich kann auf seine Anwesenheit verzichten. Ich meine, seine Verhalten ist Nett und aufmerksam, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass er ein Mafiosi ist, morgen die Verlobungsfeier ansteht und in weniger als einer Woche die Hochzeit stattfindet — von der ich mich auf jeden fall drücken werde und hoffentlich schon über alle Berge bin, wenn es soweit ist.

"Morgen", entgegne ich ihm, ehe ich die Bettdecke höher ziehe, um mich zu bedecken.

"Wir fahren in einer halben Stunde los, mach dich fertig, wir haben heute noch viel vor", mit den Worten entfernt Alessandro sich wieder von mir und verschwindet aus dem Zimmer. Ich kann nur erahnen, was wir heute vorhaben und es wird mir nicht gefallen. Ich kann getrost darauf verzichten, mich mit meiner ungewollten Verlobungsfeier zu beschäftigen. Das Leben meint es wohl echt nicht gut mit mir...

Langsam klettere ich vom großen Bett und laufe Richtung unserer mittlerweile wieder gepackten Taschen. Alessandro muss wohl alles zusammengepackt haben, während ich geschlafen habe. Ich schnappe mir eine der Taschen, ehe ich anfange, darin rumzuwühlen, es wird sich wohl was zum Anziehen finden. Ich krame einfach eine lockere Hose und ein T-Shirt, samt Unterwäsche aus der Tasche. Müde schlendere ich aus dem Schlafzimmer Richtung Bad, schließe die Tür hinter mir, lege die frische Kleidung beiseite, ziehe mich um und steige rasch unter die Dusche. Ich genieße, wie die warmen Wassertropfen anfangen meine Haut zu treffen und lasse unseren Ausflug nochmal Revue passieren. Ich hatte die Chance zu fliehen und im Nachhinein fragte ich mich, ob es nicht besser gewesen wäre einfach zu verschwinden.
Ob es nun gut gegangen wäre oder nicht, ist mal dahin gestellt, ein Versuch wäre es wert gewesen. Aber andererseits, Alessandro hat sich am Wasserfall mir gegenüber geöffnet und mir offengelegt, dass er ein verdammter Mafiosi ist, was ich immer noch nicht glauben kann. Ich würde schon so weit gehen und sagen, dass er sich mir gegenüber verwundbar gemacht hat. Er hat sich mir geöffnet und seine Fassade fallen gelassen. Ein Teil von mir will es zu lassen, auf sein Angebot eingehen und mich auf ihn einlassen, aber andererseits lässt weder mein Ego noch mein Kopf das zu.

Festgehalten und auf dem besten Weg mich zur Hochzeit zu zwingen, wo ist da meine Moral? Meine Grenzen? Leicht schüttle ich meinen Kopf, atme einmal tief ein, ehe ich aus der Dusche steige, mich abtrockne, schnell meine Haare föhne, zähne Putze und mich eincreme. Ich werfe mir meine frische Kleidung über und laufe mit meinen anderen Haufen Klamotten in meinen Armen aus dem Badezimmer wieder in das Schlafzimmer. Den Haufen Klamotten stopfe ich wieder in eine der Taschen, mit einem letzten Blick durch den Raum mache ich mich auf die Suche nach Alessandro, ich war bestimmt eine halbe Stunde beschäftigt und er hat sich nicht einmal mehr blicken lassen.

𝐒𝐎𝐅𝐈́𝐀 𝐂𝐎𝐑𝐓𝐄́𝐙 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt