20. | hochzeit

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𝐒𝐎𝐅𝐈́𝐀

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𝐒𝐎𝐅𝐈́𝐀


Ich liege regungslos im Bett und starre die spiegelbesätzte Decke an.

Es sind Tage vergangen, seit der Vorfall am Friedhof passiert ist. Alessandro vermeidet es, mit mir zu reden und geht mir regelrecht aus dem Weg.

Heute ist unsere Hochzeit. Meine Hochzeit.

Durch das letzte Ereignis hatte ich kein Rederecht, bei der Hochzeitsplanung und alles was damit zu tun hat. Mein Kleid haben Marina und Delia ausgesucht und ich habe keine Ahnung, was mich heute erwarten wird, denn ich wurde in nichts eingeweiht.

Das ist wohl Alessandros Art zu sagen: Fick dich.

Einerseits bin ich selbst schuld, andererseits würde ich wieder so handeln, wer lässt sich denn bitte freiwillig bei einem Mafiaboss festhalten?

Die letzten Tage waren mehr als nur Langweilig, schlafen, duschen, essen. Wenn dieser Mann einen Fernseher hat, hält er ihn gut versteckt, denn dieser blieb mir leider verwehrt. Das einzige, womit ich mich beschäftigen konnte, war es zu lesen oder die Angestellten von Alessandro bei ihrer Arbeit zu beobachten.

Ich hatte auch viel Zeit zum Nachdenken. Mein Kopf sagt das eine, mein Herz fühlt das andere und mein Körper ist längst dieser bitter süßen Sünde verfallen, die sich Alessandro Martínez nennt. Ich empfinde nichts für ihn, aber ich kann nicht verhindern, mich schlecht zu fühlen. Seine traurigen, mit Schuld gefüllten Augen haben sich regelrecht in mein Gedächtnis gebrannt. Und die Erkenntnis, dass er enttäuscht von mir ist, ebenfalls.

Ich bin total verwirrt und weiß nicht, was ich machen soll, wie ich handeln soll.

Ich will doch einfach nur Nachhause, warum ist das für Alessandro so unvorstellbar? Dass ich aus der Reihe tanzen würde, war ihm doch bereits klar, warum ist er also so enttäuscht, wenn ich genau das tue?

Ich habe mich so sehr an dem Plan festgebissen, hier zu verschwinden, dass ich gar nicht mit Bedacht habe, was passiert, wenn sich Alessandro mir öffnet und mir zeigt, dass er auch anders sein kann.

Dessen bin ich mir jetzt im Klaren und trotzdem verwirrt es mich nur noch mehr als alles andere. Denn wenn ich gut und schlecht abwäge, überwiegen alle Male schlecht.

Wir haben noch relativ früh, aber unten läuft schon alles auf Hochtouren. Die ganze Zeit über drängen Geräusche nach oben. Ätzend.

Ich bin bestimmt schon seit drei Stunden wach, ich habe geduscht, mir wurde etwas zum Essen gebracht und dennoch liege ich wieder auf diesem viel zu bequemen Bett.

𝐒𝐎𝐅𝐈́𝐀 𝐂𝐎𝐑𝐓𝐄́𝐙 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt