02| Windgeflüster

18 3 3
                                    

„Du hast Kräfte

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

„Du hast Kräfte."

Sie nickte. „Ich weiß." Einen kurzen Moment wartete sie ab, bevor sie noch hinzufügte: „Aber wie benutze ich sie?"

Der Wind wusste nicht, was er ihr sagen sollte. Er war nicht mit der menschlichen Denkweise vertraut. Nicht mit der menschlichen Logik. Nur mit dem, was die Menschen von sich gaben, wie sie sich verhielten und wie sie ihre Geheimnisse in den Wind flüsterten. Angstvoll. Rücksichtslos mit der Absicht sie schnellstmöglich loszuwerden. Am Boden zerstört.

„Das musst du selbst herausfinden", wisperte er ihr schließlich zu. „Es sind deine Kräfte. Du kannst sie kontrollieren. Du findest auch eine Lösung."

Die Zweifel standen ihr ins Gesicht geschrieben. „Ich bin nicht so weise wie du, ich habe nicht so viel gehört und erfahren wie du."

Der Wind wehte beruhigend um sie herum, wirbelte ihre Haare nach hinten und sie schloss genießerisch die Augen. „Das brauchst du auch nicht. Du bist nicht ich. Du bist du. Und du wirst deinen eigenen Weg gehen, deine eigenen Fehler machen und lernen deine Kräfte zu kontrollieren. Ich glaube an dich."

Sie nickte erneut. Nachdenklich. „Aber wie werde ich sichergehen, dass ich den richtigen Weg gehe, dass ich das Richtige mache?"

Dieses Mal musste der Wind länger überlegen, bis er die Antwort parat hatte. In der Zwischenzeit brauste er durch das Blumenbeet am Fuße des Turms. Sie sah ihm von oben herab zu. Schließlich kehrte ein Teil des Windes wieder zu ihr zurück.

„Es gibt niemanden, der das genau vorhersagen kann. Du musst dich einfach auf dich verlassen, auf deine Instinkte, auf deine Träume. Du musst selber herausfinden wie du in dieser Welt leben willst. Außerdem gibt es kein richtig und falsch. Das ist nur wie du darüber empfindest."

Sie fuhr mit den Fingerspitzen über die Brüstung des Turms und blickte abwesend in die Ferne. „Und was ist, wenn ich es nicht schaffe es herauszubekommen? Was ist, wenn ich schlechte Dinge tue?" Ihre Stimme war leise, aber beherrscht.

Er spielte wieder mit ihrem Haar und flüsterte ihr seine nächsten Worte ins Ohr: „Ich werde immer für dich da sein. Egal was du tust. Egal was passiert. Du musst nur einsehen, dass du jederzeit einen anderen Weg wählen kannst. Du musst einfach nur einsehen, dass du du selbst bist. Menschen sind nicht alle gleich. Menschen machen unterschiedliche Dinge. Und das ist gut so. Solange wir, wenn wir unsere Flügel ausbreiten, keinem anderen Menschen schaden. Du weißt, dass du auch jederzeit umdrehen kannst und einen anderen Weg einschlagen kannst."

Sie nickte. "Ich denke ich habe es verstanden...zumindest für heute."

"

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Wie der Mondschein auf dem WasserWo Geschichten leben. Entdecke jetzt