Ankunft in Gerudo-Stadt

25 2 0
                                    

Die königliche Familie folgte den Dienerinnen ins Innere der Stadt, fasziniert von der Schönheit und davon, wie sehr sich die Heimat der Gerudo von der Ihren unterschied. Sonia schien begeistert von all den wunderschönen Farben, der Kleidung der Frauen hier und den vielen Läden und Geschäften. Zwei der Gerudo Wachen kamen auf Rauru zugeschossen, ehe sie ihre Speere auf ihn richteten. "In dieser Stadt sind keine Vooi erlaubt!" mahnte eine der Beiden ihn streng. Die Dienerinnen stellten sich sodann zu König Rauru und zeigten den Wachen einen Brief, unterzeichnet von Ganondorf. "Dieser Vooi ist auf Befehl des Königs hier. Er hat die offizielle Erlaubnis, sich in der Stadt aufzuhalten. Wir werden uns darum kümmern, dass keine jüngeren Vaai mit ihm sprechen." erklärte sie, woraufhin die Wachen zögerlich zurückwichen.

"Ihre Kultur ist so anders als die Unsere.." merkte Sonia an, Zelda nickte lediglich. "Mir scheint, hier scheint Vieles anders zu sein als bei den Hylianern oder den Sonau." sagte sie sodann. Rauru schien erleichtert, dass die Wachen ihm aus dem Weg gegangen waren. Eine der Dienerinnen drehte sich zu ihm um und verneigte sich. "Entschuldigt diesen Vorfall bitte, Eure Hoheit. Die Wachen sind sehr vorsichtig und legen viel Wert darauf, die Gesetze in Gerudo zu hüten und zu vollstrecken." Rauru nahm die Entschuldigung selbstverständlich an. Zelda seufzte leicht, als sie neben Sonia her durch die Stadt spazierte. "Was hast du, meine Liebe?" fragte diese besorgt, ehe sie eine Hand auf Zelda's Rücken legte. "Ach, es ist nur..." sie hielt Inne, "Denkt Ihr, man kann Ganondorf vertrauen?" wunderte sie sich, es schien ein schwieriges Thema für sie zu sein, das sie sehr beschäftigte. Sonia dachte kurz nach, ehe sie antwortete. "Nun, ich weiß es nicht. Doch vorerst sollten wir ihm mit Höflichkeit und Respekt begegnen, immerhin ist die Allianz mit den Gerudo sehr wichtig für Hyrule. Ganondorf ist zweifelsohne ein mächtiger Mann, er kennt die Wüste in- und auswendig. Seine Kriegerinnen kämpfen tapfer und schnell, dies könnte Hyrule in einer Schlacht zugute kommen. Versuch also einfach, freundlich zu ihm zu sein. Doch sei auf der Hut, er darf auf keinen Fall erfahren, dass du aus der Zukunft zu uns gekommen bist." erklärte sie ausgiebig. Zelda verinnerlichte dies, ehe die Gerudo Dienerinnen sich erneut an sie, Sonia und Rauru wandten. "Ihr habt nun bis zur Abendsonne Zeit, Euch frei in der Stadt und im Palast umzusehen. Es gibt einige Gebäude, die für Besucher oder auch Vooi tabu sind. Die dort postierten Wachen werden Euch jedoch aufklären. Ebenfalls sind die privaten Räumlichkeiten des Königs selbstverständlich ebenfalls nicht zu betreten. Genießt Euren Aufenthalt. Wenn die Sonne am Horizont verschwindet, erwartet der König Euch zum Abendessen im Palast." sie händigten Rauru noch den Brief mit der Aufenthaltsberechtigung aus, um erneuten Schwierigkeiten vorzubeugen. Das Königspaar bedankte sich und sah den Dienerinnen hinterher, als diese im Palast verschwanden.

"Zelda, willst du uns begleiten? Ich werde Sonia einige Andenken schenken wollen und dafür müssen wir uns in den Läden der Stadt umsehen." fragte Rauru freundlich mit einem Lächeln. "Oh, danke König Rauru, jedoch würde ich mir lieber den Palast und die Wasserkanäle und -speicher ansehen." antwortete sie mit einem leichten Knicks. Rauru akzeptierte dies, nahm Zelda jedoch bevor sie sich trennten beiseite. "Bitte benimm dich, ja? Dein Verhalten in der Schlucht hat Ganondorf bereits genug Grund gegeben, seine Gastfreundschaft zurückzuziehen, gib ihm also nicht noch mehr.", gerade als Zelda widersprechen wollte fuhr der Sonau fort, "Ich kann dein Misstrauen und deine Vorsicht verstehen, jedoch solange er uns mit Freundlichkeit und Respekt entgegentritt sollten wir uns nicht anmerken lassen, dass wir seine bösen Absichten bereits bemerkt haben. Spiel einfach mit, so wie Sonia und ich es tun, doch sei nie unvorsichtig." Zelda nickte schließlich, woraufhin sie sich dann trennten.

Zelda ging die Stufen in Richtung des Palastes nach oben und sah sich in der Eingangshalle um. Es war ein wahrhaft schöner Palast, die Einrichtung war orientalisch und die Säulen mit goldenen Ornamenten verziert. Sie lächelte sanft, ehe sie den Thron erblickte. Er war riesig, doch wenn man bedachte, wie groß Ganondorf war dann war das kein Wunder. Er war mit rotem Samt gepolstert, es sah wahrhaftig sehr hochwertig aus. Sie ging ein paar Schritte weiter zu der offenen Wand hinter dem Thron und sah in die Wüste hinab. Dort erblickte sie sofort Ganondorf und seine Moldora in dessen Sandgrube. Ganondorf bürstete die Haut der Moldora und schien sich um leichte Risse darin zu kümmern. Es erfreute Zelda zu sehen, dass er seine Tierliebe nicht nur vorgegeben hatte, um sie zu beeindrucken. Nachdem sie die beiden eine Weile beobachtet hatte ging sie in den nächsten Raum, es schien eine Art Konferenzsaal zu sein. Links führten Stufen nach oben und geradeaus befand sich ein kleiner Balkon mit einer Treppe, die nach unten führte. Zelda konnte nichts gegen ihre Neugier tun, weshalb sie den Stufen nach oben folgte. Diese führten auf einen weiteren Balkon, von dem aus man die Wasserkanäle und dessen blaue Mosaiksteine über der Stadt wunderschön überblicken konnte. Gerudo-Stadt war wirklich atemberaubend schön. Nach einer Weile bemerkte sie, dass wohl von diesem Balkon aus noch ein weiterer Gang nach weiter oben im Palast führte. Was dort wohl war? Da nirgendwo Wachen postiert waren, nahm sie an, dass es sich wohl um nichts handelte, das sie nicht besichtigen durfte. Trotzdem etwas zögerlich folgte sie gespannt den weiteren Stufen. Sie kam auf eine große Veranda, die sich um die gesamte oberste Ebene des Palasts erstreckte. Sie lief voller Freude an das Geländer der Veranda und ihre Augen erstrahlten vor Freude, als sie von dort aus bis zum Hylia See sehen konnte. Es war erstaunlich, wie hoch der Palast der Gerudo war. Von der Ferne sah er garnicht so riesig aus. In Gedanken versunken stand sie dort eine Weile, bis sie dann merkte, dass die Sonne schon bald untergehen würde. "Ich sollte mich wohl beeilen, wenn ich mir den Palast noch weiter ansehen möchte." stellte sie fest, ehe sie zum ersten Eingang ging, den sie hier fand. Die oberste Ebene des Palastes war von Fackeln erleuchtet, es schien ein Wohnbereich zu sein. Das Zimmer, in das sie gekommen war schien wohl eine Art Bibliothek zu sein. Es lagen einige große Kissen verteilt auf dem Boden, die Sandsteinregale waren mit Büchern und Räuchergefäßen gefüllt. Ebenfalls hingen einige Wandteppiche hier und dort. Zelda fand es sehr schön und angenehm. Langsam machte sie sich in den nächsten Raum auf, bemerkte jedoch sobald sie diesen betrat, dass sie definitiv nicht hier sein sollte. Er war von einigen Kerzen und einem Kronleuchter aus Gold erleuchtet und in der Mitte befand sich ein riesiges Bett, gefertigt aus rotem Samt und Gold. Sie schluckte, als sie sich weiter umsah. Viele Möbelstücke in diesem Raum hatte sie noch nie zuvor gesehen, sie hatte keine Ahnung, wofür diese gut sein sollten. Doch lange konnte sie sich nicht wundern, da sie aus dem Zimmer nebenan ein Geräusch hörte. Sie erstarrte vor Schreck, als Ganondorf das Zimmer betrat, mit nichts als nur einem Handtuch um seine Hüften gewickelt. Er schien ähnlich überrascht, sie hier zu sehen. Es dauerte wohl eine halbe Minute, bis Zelda sich der Situation bewusst wurde und sich errötet umdrehte. "V-Verzeiht mir, Eure Hoheit. Es war nicht meine Absicht, Euer Gemach zu betreten." stotterte sie beschämt. Er schien jedoch relativ entspannt über die Situation zu sein. "Meine Dienerinnen müssen wohl versäumt haben, Euch zu sagen, dass die oberste Etage des Palastes nur aus meinen Gemächern besteht." lachte er amüsiert, jedoch war Zelda nicht zum Lachen zumute. "E-Es tut mir w-wirklich leid, ich werde sofort gehen." piepste sie schon regelrecht, ehe sie bevor er noch etwas sagen konnte schnell wieder nach unten verschwand und dort in Sonia und Rauru stieß.

"Vorsicht Zelda, du hättest dich verletzen können." fing Sonia sie sanft auf, doch als sie ihr Gesicht erblickte fiel ihr sofort auf, dass wohl etwas geschehen war. "Was hast du denn?" fragte sie besorgt, doch Zelda fehlten die Worte. Sonia nahm ihre Hand. "Nun, lass uns doch erstmal in den Speisesaal gehen, wir können bestimmt beim Abendessen darüber sprechen." beruhigte sie sie, ehe die Drei gemeinsam zum Speisesaal gingen.

- 1346 Worte

Hier ist nun auch schon das Vierte Kapitel! Ich weiß, man sollte es beim Schreiben einer Geschichte langsam angehen lassen, doch konnte ich einfach nicht widerstehen, Zelda durch ihre Neugier in diese Situation zu bringen. Ich hoffe es hat euch gefallen, bis zum nächsten Kapitel! :)

- Desert Rose

Keine Finsternis ohne LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt