mais que s'est-il passé ?

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Und so schön das ist

Ich glaub' ich brauch' das nicht

Das ist nicht gelogen

Also nur ein bisschen

Ich lieb dich seit ich denken kann

Ich fing halt erst mit 20 mit Denken an

Nur ein bisschen - Mayberg

"Willst du auch eine Wunderkerze, Juli", werde ich gefragt. Ich spüre einen Finger, der mir auf meine linke Schulter tippt. Schnell drehe ich mich um und schaue in olivgrüne Augen.

Kai.

Kai Lukas.

Kai Lukas Havertz.

Er ist hier.

Er ist nicht bei diesem Mason Mount.

In London.

In England.

Über 600 Kilometer weg von mir.

Er ist gekommen.

Die anderen haben ihn noch nicht entdeckt.

Stumm nehme ich ihm die Wunderkerze ab und sehe zu, wie die Kerze Stück für Stück vollständig abbrennt.
Ist die Wunderkerze eine Metapher für uns? Das unsere Zeit vorbei ist, dass sie abbrennt und nichts außer ein paar Überreste bleiben?

"Ich dachte, ich bringe dir meine Liste persönlich vorbei."

Er gibt mir ein Blatt in die Hand. Kai hat die Liste per Hand mit seiner krakeligen Schrift geschrieben.

1. Ehrlich sein

2. Mein Herz glücklich machen

3. Mit dem BVB Deutscher Meister werden

"Kai.", zum ersten Mal spreche ich ihn an: " Was soll das bedeuten? Ich verstehe das nicht."

"Juli, ich wechsle nach Dortmund. Zum BVB. Es ist alles schon geklärt. Ich komme zur Rückrunde."

"Was?! Aber du warst doch so glücklich in Chelsea. Es lief doch perfekt."

"Komm mit in die Wohnung nach oben, Juli. Ich will dir alles erklären, unter vier Augen."

Er läuft los in Richtung Eingangstür. Stumm folge ich ihm. Er dreht sich um, schaut über seine rechte Schulter, um zu bestätigen, dass ich ihm auch wirklich folge. Als wäre es eine Selbstverständlichkeit nimmt er einen Zweitschlüssel zur Haustür aus der Jackentasche seiner dicken, blauen Winterjacke und hält mir die Türe gentlemanlike auf. Ich betrete das warme Treppenhaus. Erst jetzt bermerke ich, wie kalt mir eigentlich draußen war. Ich lasse Kai den Vortritt zu meiner Wohnung. Während wir die Treppen hochsteigen, bin ich ganz in Gedanken versunken. Was macht Kai bloß hier? Warum in aller Welt sollte er zum BVB gehen? Es lief doch so gut in England...

Angekommen an meiner Wohnungstüre zeiht Kai wiederholt den Schlüssel aus der Tasche und hängt erst seine, dann meine Jacke in der Gaderobe im Eingangsbereich auf. Wir laufen ins Wohnzimmer und setzen uns auf das Sofa.

"Also Kai, warum willst du hierher nach Dortmund wechseln, wenn es in England perfekt für dich lief?  Du bist mir diese Antwort schuldig!", fragend und teilweise sauer blicke ich ihn an.

"Sportlich lief es vielleicht perfekt, emotional war ich ein verdammtes Wrack, Jule. Jeden Tag habe ich geweint. Jede Stunde habe ich gelitten. Jede Minute habe ich an mir gezweifelt. Jede verdammte Sekunde habe ich dich vermisst. So schrecklich, dass es wehtut. Ohne dich bin ich nur die Hälfte, nicht vollständig. Ich habe mich zurückgezogen. Dachte, wenn ich für, mich alleine bleibe, wird das besser. Alles mit mir selber ausmachen, nach außen hin keine Gefühle zeigen. Ich dachte, ich werde die Zeit schon irgendwie überleben. Jule, wir haben alles zusammen geschafft. Ich war immer so schnell reizbar, konnte mich nicht beherrschen. Du bist alles, was ich brauche. Und ich habe dich verletzt, indem ich dich immer von mir abgewiesen habe und uns so distanziert habe. Das tut mir wirklich leid, Juli."

Ich höre Kai einfach nur zu, sage gar nichts. Ich schweige, warte darauf, dass er weiter erzählt.

"Das alles, ich habe es irgendwann einfach nicht mehr ausgehalten. Dann habe ich meinen Berater angerufen. Er hat sich mit dem BVB in Verbindung gesetzt. Ich weiß, wir haben ausgemacht, dass wir Vertragsentscheidungen immer getrennt treffen werden, aber es ging einfach nicht. Heute Abend habe ich einen Vertrag beim BVB unterschrieben. Ich komme zur Rückrunde."

Fassungslos blicke ich in Kais grüne Augen.

"Ist das wahr? Stimmt das wirklich?"

Lächelnd nickt Kai: "Was denkst du darüber, Jule?"

"Ich freue mich. Aber warum warst du die letzten Woche immer so ekelhaft, wenn wir geredet haben? Du hast mich mit deinem Verhalten sehr verletzt. Jannis musste mich von meinem Bett retten. Es war schlimm. Ich war vollkommen verzweifelt, wusste nicht, was ich denken soll, was ich fühlen soll. Ich habe auf uns gezweifelt, an unserer Beziehung."

"Die letzten Tage waren stressig. Ich musste in London noch alles abklären und hier in Dortmund unterschreiben. Aber dafür, dass ich dich so verletzt habe, gibt es keine Entschuldigung. Das tut mir wirklich leid. Ich war selber verloren und mir ging es wirklich nicht gut. Ich habe dich so vermisst. Und all meine schlechten Gefühle und Emotionen habe ich bei der Person rausgelassen, die mir am wichtigsten ist. Bei der Person, die mir am meisten bedeutet für die ich alles tun würde, nur im sie glücklich zu machen. Jule, es tut mir unfassbar leid. Ich werde mich bessern. Versprochen."

Zur Bestätigung hält Kai mir seinen kleinen Finger hin. Schnell verschränke ich meinen kleinen Finger mit seinem.

"Ich liebe dich Jule. Und ich habe damit nie aufgehört."

Tief schaue ich ihm in seine grünen Augen. Er lächelt mich an. Ich lächle ihn an. Langsam beugt er sich über mich. Zartlich berühren sich unsere Nasen.

"Ich verzeihe dir. Aber du musst dich anstrengen, wir müssen wieder Vertrauen herstellen. Ein Duo werden, auf und neben dem Platz. Denn das Duo wird ewig leben!"

Überrascht schaut Kai mich an: "Ja, das Duo wird ewig leben." 

Zur Bestätigung küsst er mich. Erst sanft, mit der Zeit immer intensiver.

"Dann fangen wir mal damit an, Vertrauen herzustellen. Ich bin ganz Dein. Sag'mir nur, was ich machen soll!", sagt Kai.

"Harvey, küss mich. Und dann lass'mich alles vergessen. Lass'all unserer schlechten Gedanken löschen und durch neue ersetzen. Lass' uns wieder eins werden. Bitte.", flehe ich ihn an.

Wieder küsst Kai mich. Immer fordernder und fordernder. Ich habe das Gefühl, dass er all seine Gefühle in diesen Kuss zeigt und mich an seinen Emotionen teilhaben lassen will.

"Juli, du hast mich wieder Harvey genannt. Wir schaffen das. Wir werden wieder zu Jule und Harvey. Versprochen.", seine Augen glänzen vor Freude.

Immer wieder küssen wir uns. Ich sitze inzwischen auf Kais Schoß.

"Jetzt beginne ich damit, dein Vertrauen herzustellen und wie wichtig du mir bist. Du hast das verdient. Du wirst alles vergessen, im siebten Himmel landen. Du musst mir nur vertrauen und springen. Aber ich bitte dich um eine einzige Sache: Spring mit mir zusammen, denn gemeinsam können wir alles schaffen."

Ich strahle Kai an, er strahlt mich an.

Und ich weiß ganz genau: Unsere Zeit ist gekommen. Wir werden das gemeinsam hinkriegen. Ich glaube fest daran.

hallo liebe leute,

nach langer zeit wieder ein neues kapitel. wie ihr vielleicht bemerkt habt, steuert die geschichte auf das ende zu. ich weiß nicht genau, wie viele kapitel noch folgen, aber ein epilog kommt auf jeden fall noch.

lasst mich in den kommentaren gerne wissen, wie es euch gefallen hat. freue mich wie immer über konstruktive kritik, votes und jegliche anderen stimmen.

ganz liebe grüße an euch alle,

a. 

>>33



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