Kapitel 8

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Eine Person mit goldblonden Locken, die zu einem Dutt gebunden wurden, in einem schwarzen, einfachen Kleid.

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Annabeth blickte mich an und kam auf mich zu.

„Was machst du hier?", fragte ich und ging hektisch auf sie zu, um sie abzufangen, bevor Paul sie sah.

„Sally verabschieden?", fragte Annabeth und schaute mich etwas wütend an.

„Ich habe Paul gesagt, dass wir uns getrennt haben, du kannst hier jetzt nicht einfach so auftauchen", meinte ich und schaute mich um, ob Paul nicht hier irgendwo in der Nähe stand.

„Wieso nicht? Dann sind wir eben getrennt, ist doch egal", meinte Annabeth schulterzuckend und wollte sich an mir vorbeidrücken.

„Okay, aber sei nett zu Estelle", meinte ich. „Sie hat es nicht gerade leicht."

„Seh ich so aus, als würde ich kleine Kinder herumschubsen?", fauchte sie und ging in Richtung der anderen Gäste.

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Wir standen alle um das Loch herum, nur Paul stand in der Mitte des Kreises, neben dem Loch. „Wir sind heute alle hier, um Sally Jackson hier zu beerdigen, damit sie in dort in Frieden ruhen kann", leitete Paul ein. Er sprach noch ein paar weitere Worte, die er sich zuvor auf einem Blatt aufgeschrieben hatte. Während er redete, schluchzte er immer mehr, bis er kaum noch richtige Wörter hervorbrachte. Ich hörte ihm zu und auch ich weinte, als ich seine Worte hörte.

Schließlich beendete Paul seine Rede und Estelle und ich kamen zu ihm nach vorne. Zusammen hoben wir den Krug mit Moms Asche hoch, mithilfe von Seilen, und ließen ihn vorsichtig in das Loch sinken. Dann lösten wir das Seil und legten es zur Seite. Jetzt musste noch der Busch gepflanzt werden. Dafür sorgte ich, ich grub ein Loch direkt hinter das Loch mit dem Krug und setzte den Busch ein. Er hatte gerade schöne, weiße Blüten.

Paul bat die Gäste, einer nach dem anderen jeweils eine Schaufel in das Loch des Kruges zu schütten. Anfangen durfte ich, dann Estelle. Estelle gab die Schaufel weiter an Pauls Mutter, also ihrer Oma. So ging es immer weiter, bis das Loch vollständig geschlossen war und Paul das Kreuz hervorholte.

„Ruhe in Frieden, Sally", murmelte er dabei, wischte sich die Tränen weg und hängte das Kreuz an einen dicken Ast des Busches.

Wir standen leise um das Grab herum und schauten auf das kleine Kreuz.

„Gut, wollen wir dann jetzt essen?", fragte Paul und versuchte Stimmung aufzubringen.

Die Menge ging zurück in die Richtung der Tische, nur Estelle und ich blieben.

„Alles in Ordnung bei dir?", fragte ich sie und nahm sie in den Arm.

Sie schüttelte nur den Kopf und weinte weiter.

„Ich bin für dich da, okay? Ich werde ab nächste Woche jeden Tag hier vorbeischauen, ja? Dann können wir zusammenspielen", meinte ich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Okay", meinte sie und schniefte.

Zusammen gingen wir zu den anderen und setzten uns zu meinen Freunden. Estelle ging zu Paul, der mit seinen Eltern an einem Tisch saß. An dem Tisch, an dem Jason, Piper, Frank, Hazel und Leo saßen, saß auch Annabeth.

„Woher wusstest du, dass heute, hier um diese Uhrzeit die Beerdigung ist?", fragte ich sie mit hochgezogener Augenbraue.

„Deine Freunde haben es mir verraten", meinte sie schulterzuckend.

„Was? Ihr habt ihr das gesagt?", fragte ich an meine Freunde gerichtet.

„Tut uns leid, aber sie ist zu unserer WG gekommen und hat uns gefragt, wann die Beerdigung wäre. Sie hat uns so nett gebeten, also haben wir es ihr gesagt", entschuldigte Jason sich und die anderen.

Percy Jackson - Remember meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt