Kapitel 3

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Vorsichtig und hinter den Büschen versteckt, näherte ich mich an den Teil des Flusses, bei dem sich zwei Jungen gegenüberstanden und jeweils einen Kieselstein über den Fluss hüpfen liesen.

„Lass uns unser Thaijutsu trainieren!", meinte der dunkelblaue, fast schwarzhaarige Junge im dunkelblauen Kimono stolz lächelnd, als der andere Junge mit einer Topfhaarfrisur über das Wasser zu ihm kam.
Dieser willigte voller Tatendrang ein und beide wollten sich auf den Weg machen.

„Meowww!" kam es hinter mir und ich erschrak so sehr, dass ich kurz aufschrie, mich zur Katze umdrehte und dabei einen großen Schritt aus dem Busch machte.
„Verdammt nochmal, wo kommst du denn her?!", fluchte ich lautstark.

Ganz knapp konnte ich einem Kieselstein ausweichen, welcher auf mich geworfen wurde.
Die Jungs.
Geschockt schaute ich zu ihnen und wurde dann sauer, als ich sah, wie der in blau gekleideten Igelkopf einen weiteren Kieselstein aufhob, während Topfhaarfrisur irgendetwas zu ihm sagte, was ich nicht verstehen konnte.

„Sag mal! Was fällt dir ein, andere Menschen einfach mit Steinen zu bewerfen!", rief ich Mr. Igelkopf sauer zu und musste aber im gleichen Atemzug meinen Korb mit den Kräutern in Sicherheit bringen, da die Katze in diesen springen wollte.
„Nichts da! Da sind wichtige Kräuter drin!"

„Ganz schön laut für ein Mädchen" meinte der Igelkopf genervt, während der andere zwei Schritte auf mich zukam.
Dies sorgte dafür, dass die Katze sich erst duckte und dann wieder im Gebüsch verschwand.
Erleichtert atmete ich aus und schaute dann zu den Jungs.
Prüfend wurde ich von dem Jungen mit der Topfhaarfrisur und dem Igelkopf angeschaut.
„Scheint so, als würde die Katze euch nicht mögen.", sagte ich, um die Stimmung etwas aufzulockern, während ich mir den Nacken etwas rieb und dabei etwas lächelte.

Daraufhin setzte sich der Junge mit der Topfhaarfrisur niedergeschlagen hin und murmelte deprimiert "Nicht mal eine Katze mag mich."
„Tut mir leid, ich wollte dich nicht beleidigen" entschuldigte ich mich sofort und wollte auf ihn zugehen, doch der Igelkopf stellte sich neben ihn hin und fragte misstrauisch, wer ich denn sei und was ich hier wolle.

„Es ist unhöflich, wenn man einen Namen verlangt, ohne seinen eigenen vorher genannt zu haben" entgegnete ich stur und hob eine Augenbraue, was ihn vorerst verstummen ließ.
Der andere Junge stand auf.
„Da hat sie recht. Ich heiße Hashirama, aber den Nachnamen darf ich nicht sagen."
Dann wendete er sich mit einem schelmischen Grinsen zum Igelkopf, da dieser mich immer noch stumm anschaute
„Sie hat dir scheinbar die Sprache verschlagen."

Hashirama also.
Da er mir den Nachnamen nicht verrät und die beiden trainieren wollten, müssten also beide Shinobi sein.
Was denke ich da? Natürlich sind sie das.
Dieser Hashirama ist über das Wasser gelaufen.

Irgendwas schien ich verpasst zu haben, denn Hashirama saß nun wieder niedergeschlagen auf dem Boden.
Igelkopf drehte sich gerade wieder zu mir und sagte dann genervt:
„Ich heiße Madara. Und jetzt deinen Namen!", verlangte er noch im gleichen Atemzug.
Na der ist ja grimmig drauf.
„Ich heiße Ayumi."
Stellte ich mich mit einem leichten Lächeln vor und bemerkte den abwartenden Blick der Beiden, weshalb ich ergänzte:
„Meinen Nachnamen werde ich ebenfalls nicht verraten und ich bin eigentlich hier und ein bestimmtes Kraut zu finden."

„Welches?" kam von beiden prompt, was ich nicht erwartet hatte.
„Ähm. Das Mädesüß."
Schnell bemerkte ich, dass die beiden keine Ahnung davon hatten.
„Es ist unter anderem ein Heilkraut und wird von Heilern zum Lindern von Schmerzen verwendet.
Als guter Nebeneffekt kommen noch seine fiebersenkenden und entzündungshemmenden Eigenschaften dazu. Letzteres vorallem als Salbe.
Wenn man eine Erkältung hat, kann sie auch verwendet werden, damit man sie sozusagen ausschwitzt.
Für Magenbeschwerden nutzen wir sie eher weniger.
Der einzige Nachteil ist nur, dass man etwas öfter Wasserlassen muss.
Achso! Man darf nicht zu viel davon geben, da man sonst üble Kopfschmerzen bekommt.
Naja. Auf jeden Fall müsste es um diese Jahreszeit herum so um etwa 50 bis 150 Zentimeter groß sein und ihre Stiele sind oft leicht rötlich.
Die Blätter dagegen sind dunkelgrün, unpaarig gefiedert und gezahnt.
Die Endblätter allerdings, sind dreigliedrig und es sitzen davor etwas größere Blattpaare.
Wäre es Hochsommer, könnte man sie besser finden, da sie nach Honig und Vanille duften und die Blüten weiß, gelblich sind."

Als ich meinen ungewollten Vortrag beendet hatte, konnte ich in ihren Augen eine Spur von Überraschung, aber mehr Verwirrung erkennen.
Schüchtern reibe ich mir den Nacken „Tut mir leid. Ich wollte euch nicht verwirren oder euch langweilen."
Hashirama stand wieder auf
„Nein, alles gut. Es ist erstaunlich, dass du so viel Wissen über so etwas verfügst. Man könnte glatt meinen, du seist eine Navin."

Das ist jetzt kritisch. Wobei. Selbst wenn, ist mein Clan neutral. Aber das muss trotzdem nichts heißen.

„Wirklich? Ich hoffe das darf ich als ein Kompliment auffassen.", versuchte ich so natürlich wie möglich zu sagen und wollte dann schleunigst das Thema wechseln.
„Was macht ihr eigentlich hier?"
Dieser Madara schaute schnell in eine andere Richtung „Das geht di-„
„Wir wollten zusammen trainieren, um stärker zu werden.", beantwortete Hashirama und unterbrach dadurch Madara, welcher ihn nun anschrie.
„DU KANNST DOCH KEINEM FREMDEN MÄDCHEN ALLES ERZÄHLEN!"
Diesmal schien Hashirama gefasster und rechtfertigte sich mit zuckenden Schultern.
„Wieso denn nicht? Sie will offensichtlich nichts Böses und ich schätze sie nicht so ein, dass sie es jedem weitererzählen würde."

Dies brachte Madara scheinbar zum Schweigen.
„Darf ich zuschauen?" fragte ich nach kurzem Zögern.
In meinem Dorf hatte ich sehr selten die Gelegenheit, andere Shinobi, welche nicht zu meinem Clan gehörten, kämpfen zu sehen.
Manchmal erzählte man uns Geschichten aus unseren Verteidigungskämpfen, welche ab und zu leider doch stattfinden mussten, aber es ist immer etwas anderes, sowas wirklich in Aktion zu sehen.

Der Navin-Clan (NarutoFF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt