Vom Niemand zur Spielerfrau

Kapitel 25

Suna

Heute ist es endlich soweit das lang ersehnte Match zwischen den Schweiden Adlers und dem EJP Raijin.

Der Trainer des EJP Raijin hielt noch einmal eine kurzes Ansprache an seine Mannschaft ehe er sie auch schon hochmotiviert in die Halle zum Aufwärmen schickte.

Die Fans kommen aus dem Jubeln nicht mehr raus. Suna war gerade auf den Weg zu seinem Platz auf der Ersatzbank, als er von einem Reporter angehalten wird.

„Haben Sie einen Moment Zeit für ein kurzes Interview für uns?“, fragt der Reporter freundlich.

Etwas Hilfe suchend schaut Suna sich nach seinem Trainer um, welcher sich jedoch gekonnt aus der Affäre zieht.

So ein Arschloch! Was fällt dem ein mich mit dem Paparazzi einfach allein zu lassen.

Nickend stimmt Suna widerwillig der Anfrage des Reporters zu.

„Wie schätzen Sie die heutigen Gegner ein?“
„Ohne Frage sind die Schweiden Adlers ein starkes Team, allerdings denke ich das der EJP Raijin heute die besseren Karten haben wird.“

„Weil Sie auf dem Spielfeld stehen werden?“
„Nein. Beim heutigen Spiel werde ich auf der Ersatzbank bleiben, dennoch wird mein Team das schaffen.“

„Das heißt ihre Verletzung ist noch immer nicht verheilt?“
„Doch meinem Knie geht es bestens. Die Entscheidung lag nicht bei mir, sondern bei meinem Trainer.  Bei künftigen Spielen werde ich mit Sicherheit wieder auf dem Spielfeld stehen. “

Alter hat der so langsam mal seinen Fragenkatalog abgearbeitet. Der nervt. 

„Das heißt wir dürfen heute während oder nach dem Spiel dennoch auf einen Kniefall hoffen?“, fragt der Reporter mit neckischen Unterton und einen zwinkern.

„Hoffen kann man immer. Leider sieht die Realität meist anders aus.“, mit diesem Worten lässt Suna den Reporter stehen.

Osamu

„Warum mussten wir beide nochmal mitkommen?“, beschwert sich Atsumu als er gemeinsam mit seiner Tochter auf dem Arm und Osamu die Zuschauertribüne hinauf läuft.

„Weil es erbärmlich ausgesehen hätte, wenn ich allein gekommen wäre.“, entgegnet ihm Osamu.

„Aha.“
„Was Aha?“
„Scheint mir eher so als wenn du Angst vor deinem Freund hast.“

„Ich hab keine Angst! Kümmere dich lieber um deine Beziehung. Ach stimmt du hast ja keine!“

Ouch der hatte gesessen. Mit dieser Aussage hatte Osamu seinem Zwillingsbruder einen kleinen Stich in seinem Inneren verpasst.

Seit dem Emiko in Atsumus Leben getreten ist, waren alle Frauen aus seinem Leben verschwunden.

„Entschuldigung war nicht so gemeint.“
„Hmmm… ich weiß schon wie es gemeint war.“, brummt Atsumu leise und setzt sich auf einen der Plätze und nimmt Emiko auf seinen Schoß, damit diese etwas sehen kann.

Osamu setzt sich schweigend daneben und schaut hinunter in die Halle.
Rin scheint heute nicht zu spielen…. Schade ich hätte ihn schon gerne zugesehen.

Das Aufwärmen wurde beendet und die Spielvorbereitungen abgeschlossen, sodass das Match beginnen kann.

Die Schweiden Adlers beginnen mit dem ersten Aufschlag.
„Papa Hunga.“, äußert Emiko sich 10 Minuten nach Spielbeginn.

Krass das Emiko einfach schon anfängt zu Laufen und zu Sprechen. Gefühlt ist sie gerade erst bei Tsumu eingezogen. Wobei sie schon ein Jahr alt ist.

„Möchtest du ein Stück Laugenstange?“, fragt Atsumu seine Tochter.
„Nain.“, antwortet Emiko, schüttelt mit dem Kopf und deutet auf einen Mann vier Sitze weiter. Dieser war gerade dabei von einen Hotdog abzubeißen.

„Wollen wir dir auch einen Hotdog kaufen gehen?“, fragt Osamu seine Nichte, welche nickend zustimmt.

Gemeinsam mit seiner Nichte auf dem Arm macht Osamu sich auf den Weg zum Hotdog-Stand. Dort angekommen bestellt Osamu den heiß ersehnten Hotdog für seine Nichte. 

„Wieso wundert es mich nicht das ich dich bei den Fressbuden treffe?“, hört Osamu eine bekannte Stimme hinter sich lachen.

„RINARO!“, quietscht Emiko erfreut auf und läuft unbeholfen Suna in die Arme.
„Hallo Emiko! Wow bist du groß geworden.“

„Solltest du nicht in der Halle auf der Ersatzbank sitzen?“
„Keine Sorge ich hab meinen Auslauf vom Trainer erlaubt bekommen. Er hat dich oben auf der Tribüne gesehen und mir Knutsch-Erlaubnis erteilt.“, erwidert Suna und gibt Osamu einen kurzen Kuss auf die Lippen.

„Unter knutschen verstehe ich etwas anderes.“, haucht Osamu seinen Freund entgegen. Das lässt Suna sich nicht zweimal sagen.

Der Hotdog-Stand Verkäufer unterbricht die beiden jungen Männer mit einem räuspern.

Sofort trennen sich die beiden voneinander, Osamu bezahlt den Hotdog und reicht seiner Nichte ein Stück welches er zuvor abgebrochen hat.

Begeistert beginnt Emiko ihren Hotdog, welcher eigentlich nur aus einem Würstchen und Brot mit Ketchup und Senf besteht, zu vertilgen.

„Ich muss dann leider auch wieder in die Halle.“
„Ja klar. Wir müssen auch zu Tsumu. Der macht sich bestimmt schon sorgen.“
„Sehen wir uns später nochmal?“

Kurz überlegt Osamu.
„Wenn dir das keine Probleme bereitet…“
„Dann bis später“, verabschiedet sich Suna und läuft zurück zur Halle.

Gemeinsam mit Emiko macht Osamu sich langsam auf den Weg zurück zur Zuschauertribüne. 

„Habt ihr etwa den ganzen Stand leer gekauft oder warum wart ihr zwei solange unterwegs?“, fragt Atsumu als die beiden wieder bei ihm ankommen.

„Nein wir haben Rin getroffen…“
„Hört sich an als wenn das was schlechtes gewesen wäre. Sicher das du glücklich in deiner Beziehung bist?“

„Eigentlich schon.“
„Und eigentlich ist gar kein Wort.“ Genervt rollt Osamu mit den Augen.

War ja klar das Tsumu diesen Spruch bringen würde. Hat er schließlich oft genug von Mum zu hören bekommen.

„Ich weiß doch selbst nicht warum ich so denke oder fühle. Zwischen uns ist ja nichts vorgefallen...“
„Vielleicht ist es Tor-Schuss-Panik. Weißt du was dir fehlt?“, Atsumu legt kurz seine Hände auf Emikos Ohren bevor er fortfährt,

„Sex. Richtig guter Sex. Euer letztes Mal muss bestimmt schon Ewigkeiten her sein."

Ist das Tsumus ernst? Als wenn dieses komisches Gefühl in mir besteht weil wir lange keinen Sex mehr hatten.