𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙𝟛

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Suna

Das Wasser plätschert von Sunas Haut wieder zurück in die Badewanne. Genießend wäscht er sich die letzten Seifenreste mit warmem Wasser von Haut und Haar.

Seit seinem Krankenhausaufenthalt war es das erste Mal das er sich mit mehr als nur einer Katzenwäsche waschen darf.

Sich für die Badewanne entschieden zu haben stellte sich allerdings als problematisch heraus.

Rein gekommen ist Suna ohne Probleme jedoch kommt er jetzt nicht mehr so richtig heraus.

Shit. Wie komme ich hier jetzt wieder raus? Keiner ist mehr da. So komme ich zu spät zu dem Treffen mit Osamus Eltern.

Mit all seiner Kraft zerrt Suna sich schließlich mehr oder minder lädiert aus der Badewanne.

Langsam trocknet er sich ab, beginnt sich anzuziehen und versorgt die kleineren Blessuren.

Das schellen der Klingel lenkt ihm von seinen tuen ab. In Boxershorts bekleidet humpelt Suna zur Tür und öffnet diese.

„Wie noch nicht fertig?“, fragt Osamu als er Eintritt und Suna mustert. „Dauert halt alles länger. Bin gleich soweit.“

„Solltest du deine Krücken nicht durchgängig benutzen?“, fragt Osamu mit hochgezogener Augenbraue.
„Ja Mama hör auf zu meckern.“, antwortet Suna ihm spöttisch und verdreht die Augen.

Immer noch humpelnd sucht Suna sein Zimmer auf, um sich fertig anzuziehen.

Nach 30 Minuten hat er es dann endlich geschafft seine Hose anzuziehen.

„Komm lass dir helfen. Das dauert sonst noch länger.“, bietet Osamu sich an und hilft Suna kurzer Hand in seine Socken und den Hoodie.

Arm in Arm humpeln die beiden zu Sunas Krücken und machen sich dann auf den Weg zum Auto.

„Wie sind deine Eltern so?“, fragt Suna nach einer langen Zeit des Schweigens.

„Wie sollen sie sein? Sind halt Eltern.“
„Wissen deine Eltern das du homosexuell bist oder vermuten sie es nur?“

„Sie sind eingeweiht. Dennoch wurde bisher jeder meiner Partner von meiner Mutter kritisiert, weshalb es niemand lange mit mir und meiner Familie aushält.“

Oje. Das kann ja ein Nachmittag werden. Wobei er wollte ja gleich aufdecken das wir nicht wirklich zusammen sind.

Interessiert mustert Suna das Haus von Familie Miya.

Ich wusste gar nicht das es noch ältere Häuser als unseres gibt. Ob es von innen genauso aussieht?

Osamu betätigt die Klingel und kurz darauf wird den beiden Männern geöffnet.

„Hallo mein Schatz. Schön dich zu sehen. Kommt doch rein.“, begrüßt Frau Miya die beiden und bittet sie herein.

Auf den Weg ins Wohnzimmer schaut Suna sich um. Dieses Haus ist definitiv älter als das Haus seiner Eltern. Und wurde bisher nicht so aufwendig renoviert, wie das der Familie Suna.

Jedoch überzeugt das Haus auch ganz ohne komplett Renovierung mit seinem eigenen Charme.

Wohnt Osamu noch hier bei seinen Eltern oder ist er schon ausgezogen?

Im Wohnzimmer angekommen machen sie es sich bei Kaffee und Kuchen gemütlich.

„Los bedient euch Jungs! Wenn ihr wollt könnt ihr auch bis zum Abendessen bei uns bleiben. Ach ich freue mich ja so für dich Osamu.“, beginnt Frau Miya freudig durcheinander zu erzählen.

„Warum das?“, fragt Osamu.
„Du hast endlich jemand vernünftiges gefunden. Sind wir Mal ehrlich Haru war doch nur ein Zeitvertreib.“

Vernünftig? Zeitvertreib? Woran macht die Frau das fest?

„Ach ihr seid schon da! Herzlich Willkommen in der Familie.“, grüßt Herr Miya als er das Wohnzimmer betritt.

„Wie habt ihr beiden euch nun eigentlich kennengelernt?“, hakt Frau Miya nach.

Suna blickt Osamu von der Seite aus an und sieht es in seinem Kopf rattern, somit entschließt er sich ihm zu helfen.

„In seinem Restaurant. Ich war Gast bei ihm und hab mich auf Anhieb ins Essen und den netten Betreiber verliebt.“, beginnt Suna zu erzählen.

„Awww! Also wie im Film.“, quietscht Osamus Mutter mehr oder minder.

Osamu

Shit sie sieht so glücklich aus. Ich kann ihr jetzt unmöglich die Illusion zerstören.

„Freut mich zu hören Frau Miya. Das heißt sie sind mit mir als Schwiegersohn zufrieden?“, antwortet Suna und nimmt Osamu in den Arm.

Schwiegersohn? Der hat sie doch nicht mehr alle! Als wenn wir heiraten würden.

„Mehr als zufrieden. Nochmal herzlich willkommen in der Familie Suna.“

„Sagen Sie doch Rintarō zu mir.“, bietet Suna an.
"Sehr gerne Rintarō. Erzähl Mal wie ist das mit deinem Bein passiert?“

„Haha. Ganz dumme Geschichte. Ich war mit meiner im Schwimmbad, bin weggerutscht und schon war mein Knie verletzt.“, fasst Suna sich kurz.

„Oje. So schnell kann es gehen. Wann darfst du denn frühestens wieder spielen?“  
„Wahrscheinlich so in einem Jahr. Könnte aber auch früher gehen. Kommt auf die Heilung an.“

Entspannt lassen alle sich den Kuchen schmecken und genießen den gemeinsamen Nachmittag.

Gegen Abend verabschieden Osamu und Suna sich von Familie Miya.

Osamu bringt Suna noch nach Hause und bedankt sich bei ihm für den Nachmittag, auch wenn er am liebsten seinen Eltern die Wahrheit gesagt hätte.

Vom Niemand zur Spielerfrau Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt