-Alice-
Die Welt brennt, und ich weiss nicht wohin mit mir. Ich bin ein kleiner, unbedeutender Fleck in der Mitte des Chaos, welches sich entflammt hat. Der Tod verbreitet sich wie ein Feuer.
Die Welt brennt.
Jemand schubst mich am vorbeirennen. Ich taumle. Ich falle zu Boden. Der Boden schürft meine Knie, meine blutigen Finger drücken gegen die Erdoberfläche, auf der Suche nach Halt. Ich hieve mich auf die Füße und sehe die Straße entlang. Ein kleines Mädchen, umgeben von verängstigten Menschen. Meine Sicht verschwimmt
Ein Schrei. Quatsch, alles schreit. Die Menschen, die einstürzenden Gebäude, die Flammen. Aber ein Schrei in meiner Nähe bahnt sich einen Weg in meine vernebelten Gedanken und zwingt mich, hinzusehen. Ich wende mich. Dann schaue ich hoch. Ohne mir etwas dabei zu denken, renne ich zu einem kleinen Mädchen, schubse sie weg, doch trotz des Geschehens umarme ich sie fest.
Die Haut an meinem Arm reißt auf, das Blut hinterlässt Spuren am Boden und der Stoff meiner Hose verbleicht, als mein Körper voller Wucht rutscht. Der steinige Boden gibt uns Halt und ich sehe das Mädchen an. Geht es dir gut, will ich fragen. Es ist eine dumme Frage. Stattdessen erkundige ich mich: „Hast du dich verletzt?" Sie schüttelt benommen den Kopf. „Danke, du hast mich gerettet." Sie umarmt mich flüchtig. Ich nicke ihr zu und ignoriere den Schmerz in meinem Arm, der alle paar Momente als starkes Stechen in meinen Arm schießt, bevor es verschwindet. Der Schmerz kommt und geht im Takt meines Herzens, es ist das Blut, das durch meinen Körper fließt und pocht. „Wie heißt du, kleines?" Frage ich sie. „N-Nox." Stottert sie.
Ich kann ein so junges Kind nicht alleine auf der Straße lassen, sie würde sterben.
„Komm mit." Befehle ich ihr und sie nimmt meine Hand. Sie ist so weich und warm, so unschuldig und klein, während Meine verkrustet von Blut ist. Ich renne mit ihr in einen Wolkenkratzer, eile die Treppen hinunter und öffne die schwere Tür, die zu einem Bunker führt. Es ist nicht irgendein Wolkenkratzer, es ist der Bearspire. Ich weiss genau, wo ich sie in Sicherheit bringen kann. Statt in den eigentlichen Bunker zu gehen, gehe ich eine Etage weiter oben in einen der Keller, gehe in einen Raum. Es ist ein Kühlraum. Ich schiebe einen Schrank zur Seite. Er ist nicht wirklich schwer, ich kann ihn mit wenig Energieaufwand bewegen. „Komm, rein da", sage ich, nachdem ich eine kleine Klappe an der wand öffne, die kaum zu sehen ist.
Nox tut es. „Hör zu, verstecke dich hier und mache keinen Mucks. Wenn jemand kommt und dich sucht, sag nichts. Sie werden dich suchen, sie brauchen dich, verstanden?" Frage ich. „Vertraue keiner Stimme der Welt, nicht einmal der Stimme deiner Eltern. Sie können die Stimmen nachmachen. Sie täuschen dich. Höre auch nicht auf meine Stimme." Nox nickt ununterbrochen und ich lege ihr eine Hand auf die Schulter. Ich stehe auf und gebe ihr ein paar Snacks, die ich finden kann. „Wenn ich zurückkomme, und ich verspreche dir, ich komme zurück, sage ich..." Ich überlege. Es darf nichts sein, was jemand unbeabsichtigt beim Suchen sagen könnte. Nachdem ich ihren ernsten Blick auf meinem Gesicht spüre, kommt mir eine Idee: „Die Kinder werden wieder leben, wie sie es tun sollten. Wir werden dieses Feuer löschen" Nox nickt entschlossen. Um ehrlich zu sein, weiss ich nicht, wer wir sein soll.
„Ich bin Alice und ihr Kinder werdet wieder lachen. Du wirst lachen. Ich verspreche es dir." Ich hebe meinen kleinen Finger. Nox sieht ihn stumm an. „Als ich jünger war, war das eine Art, um etwas zu versprechen." Erkläre ich. Das kleine Mädchen hebt ihre Hand und ich drücke ihre Finger fest mit meinem. Ich krame in meiner Jackentasche und lege ihr meinen violett leuchtenden Stern in die Hand. Dann stehe ich auf und schiebe die Klappe zu. „Auf wiedersehen." Verabschiede ich mich und schließe die Klappe und schiebe den Schrank davor. Ich werde zurückkommen.
Ich werde das Feuer löschen, den Krieg beenden.
678 Wörter
𝐌𝐚𝐫𝐢𝐧𝐚 𝐀𝐫𝐚𝐜𝐞
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How the fire started to burn - She's about to end us✎♥︎
RandomIn einer Welt, lange nach unserer Zeit, fürchten sich die Menschen vor einem ewigen Krieg. Zu den fünf jungen Erwachsenen, die scheinbar als einzige den Krieg aufhalten können, gehört auch Alice Strain. Im 21. Jahrhundert Kryokonserviert und vor w...