How the fire started to burn - She's about to end us✎♥︎

𝑲𝒂𝒑𝒊𝒕𝒆𝒍 𝒔𝒆𝒄𝒉𝒔

-Nalan-

„Diese Stadt ist wunderschön." Alice klammert sich am Beckenrand fest, indem sie ihre Arme verschränkt und ihren Kopf darauf legt. Ich lege meine Hand an die Kante und sehe aus dem Fenster. „Du hast recht. Ausnahmsweise." Ich wende meinen Blick wieder von der Sonne ab, die am Horizont verschwindet und schwimme zu einer Schwalldusche. Wasser, welches in den Pool plätschert, ist nicht das einzige, was rauskommt; das Wasser strahlt violett, weil Lichter im Inneren befestigt sind.

Alice dreht sich um, ihre langen gewellten Haare schwimmen elegant im Wasser. „Es ist ziemlich sinnlos, unsere Zeit hier zu verschwenden." Meint sie und taucht unter Wasser. Ein paar Sekunden verstreichen, bevor sie ihren Kopf aus der Flüssigkeit hebt und neben mir ist. „Wieso?" Wenn ich ehrlich bin, mag ich es, Zeit mit Alice zu verbringen. Wir könnten auch wie normale Menschen tagsüber in den Pool, aber wieso denn nicht auch bei Nacht? Es tut mir gut, endlich jemanden zu haben, mit dem ich Sachen unternehmen kann.

Ich finde Alice in jeglicher Ansicht sympathisch - auch wenn ich Anfangs keine Lust hatte, irgendwen von vor Jahrhunderten zu interviewen. Alice hat das ganze ziemlich gut aufgenommen, dafür, dass sie einen Tag davor geweckt wurde. Außerdem überstürzte sie nicht. Sie ist sehr geduldig und wartet darauf, dass ich ihr Dinge erkläre, wenn es passend ist und ihr Geschichtliche Dinge erzähle, wenn sie sich danach erkundigt und ich Lust und Zeit habe. Während ich arbeiten gehe, schaut sie Dokus, befasst sich mit der Zeit kurz nach ihr und kurz vor uns und liest gerne meine Bücher. Alive regt sich zwar darüber auf, dass ich mich manchmal über sie lustig mache, aber sie akzeptiert es mittlerweile einfach und scheint es nicht schlimm zu finden. Ich finde es amüsant, dass sie denkt, ich sei besonders eitel, während sie dazu tendiert zu fluchen und mit Beleidigungen um sich zu schlagen.

„Im schlimmsten Fall greife ich auch zum Messer." Sagte ich einmal grinsend, als sie eine Anmerkung über mein Verhalten machte. „Was hältst du zu dem Themenbereich dieser Generation? 4400 bis 4420, Sie wissen ja." Fragte ich interessiert. Ich tat so, als hätte ich es erst da bemerkt. „Tut mir leid, daran sind Sie ja nicht beteiligt, meine Liebste. Es ist schon betrauernswert, älter als 2400 zu sein, nicht? Deshalb arbeiten sie auch nicht mehr, liege ich richtig?" Fragte ich dann, wie eine Reporterin im klassischen Fernsehen. Alice verdrehte die Augen. „Und wieso wählen sie das Messer? Ist das nicht ein wenig geschmacklos? Statt etwas, mit mehr fancyness?" Fragte sie. „Erinnern sie sich an den Kontext? Sie, Alice Strain, nehmen das Messer. Das Messer: Beleidigungen und Fluchen. Natürlich ist es extravaganter, einen Dolch mit markanter Gravur, ein langes Schwert, das perfekt in deiner Hand liegt oder einen hölzernen Bogen mit - vielleicht vergifteten - Pfeilen zu nehmen. Diese Waffen sind die, die dich elegant wirken lassen. Synonyme für das, wovon ein Fluchwort nur eine stillose Variante ist. Dich respektvoll mit jemandem unterhalten, aber Synonyme zu benutzen, die manche nicht sofort ganz verstehen, weil es ein anderes Wort ist, lässt dich intelligenter wirken, meine Liebste. Kurz gesagt, damit du es verstehst: Kein Mensch wird dich hören und denken, du bist ein schlaues Geschöpf, wenn du die ganze Zeit fluchst und Beleidigst. Wohl eher sterben die Leute an einem cringeanfall." Eigentlich hatte sie gelacht, aber beim letzten Satz veränderte sich ihr Blick und sie sah mich an, als wäre ich ihre Mutter, die versucht, sich auf das Niveau eines Teenagers hinunter zu lassen und Jugendleiter zu benutzen. „Jugendwartes-aus-dem-21.-Jahrhundert-Verbot, Nalan Bunn." Forderte sie und ich fing an zu lachen.

Die Stimme der Alice, die in der Gegenwart zu mir spricht, zieht mich unsanft aus meinen Gedanken. „Morgen sind die Wahlen, wir könnten besseres tun als kurz vor Mitternacht scheisse im Pool bauen." „Ich verstehe nicht, wieso sich deiner Meinung nach überall Scheisse befindet, und wie du welche bauen willst." Merke ich ihr an und runzle die Stirn, worauf sie mir einen genervten Blick zuwirft. „Zu deiner Aussage: Ich bin keine Hexe, die Mal eben ein Video gegen Aria zaubern kann, in welchem ich beweise, wieso sie diese Stellung nicht erhalten sollte." „Aber eine Labormaus bist du."