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"Ein Mädchen?!"
Fassungslos sah der Fremde mich an, doch auch ich verstummte. Ich hatte mir alle möglichen Szenarien vorgestellt, aber nicht das mein Zellengenosse so heiß aussieht.
Seine längeren weißen Haare fielen locker über seine Schulter. Seine Lavendel farbigen Augen schimmerten in dem wenigen Licht, das wir in der Zelle haben.
Mein Blick schweifte über seinen Körper und wollte mehr sehen, aber er trug zu meinem bedauern einen Pullover. "Hallo! Wieso ist ein Mädchen hier!" kam es plötzlich lauter von ihm, was mich aus meinen Gedanken riss. "Ja mir passts auch nicht, aber schrei mich nicht so an du Vollpfosten!" "Wer schreit hier wen an! Du schreist mich doch gerade an!" "Ja aber nur weil du mich zuerst angeschrien hast!"
Aufgebracht sahen wir uns beide an, ich auf dem Bett und er unten.
"Oke fangen wir nochmal neu an" Er atmete tief durch und sah dann wieder ruhiger zu mir. "Ich bin Izana Kurokawa und wer bist du und wieso bist du hier?"
"Ich bin Rina Haitani un-" "Moment mal du bist eine Haitani? Bist du etwa mit Ran und Rindou verwandt?" unterbrach Izana mich und lehnte sich an der Wand an. "Ja sie sind meine älteren Brüder. Naja eigentlich sind Rindou und ich gleichalt, da wir Zwillinge sind. Aber zu deiner Frage wieso ich hier bin. Der Direktor will mir eine Lektion erteilen."

Ich setzte mich an die Kante des Bettes und lies meine Beine baumeln. "Eine Lektion erteilen? Für was?"
"Ich hab meine Zellengenossin halb Tod geschlagen und war auch davor immer mal wieder in Auseinandersetzung verwickelt." erklärte ich ihm, doch er sah irgendwie unbeeindruckt aus. "Das wär eher ein Fall für Isolationshaft." "Da war ich auch die letzten 2 Wochen und nun bin ich hier" seufzte ich und musste kurz an meine Brüder denken. "Ich muss schon sagen das diese Lektion, wie der Direktor es nennt, ziemlich hart ist. Du bist das einzige Mädchen hier unter ein haufen Kerle. Wenn rauskommt das du hier bist, werden sie dich auseinandernehmen und da ist es egal ob deine Brüder da sind oder nicht. Du bist Frischfleisch und die denken alle nur an Sex hier drinnen"
Sofort versteifte ich mich und der griff in die Matratze wurde fester.

'Ich bin hier in der Hölle.. die werden mich alle vergewaltigen so oft sie wollen.. und Izana hat den Jackpot hier drinnen.. ich bin allein mit ihm..'

Izana bemerkte meine Angst. "Keine Sorge ich werde dir nichts tun. Erstens will ich nicht nochmal Stress mit deinen Brüdern und zweitens ist Vergewaltigen das schlimmste was man einem antun kann."
"Das will ich hoffen für dich.." murmelte und sah zur Seite. Izana stieß sich von der Wand ab und legte sich in sein Bett. "Du solltest dich noch etwas ausruhen. In einer Stunde gibts essen und das wird alles andere als ruhig werden für dich."
Mit diesen Worten wurde Izana still und kurz darauf hörte ich sein gleichmäßiges Atmen. "Na ganz toll" murmelte ich und legte mich ebenfalls hin. Die Arme verschränkte ich unter meinem Kopf und sah an die Decke.

'Nur weil er es sagt, heißt es nicht das er mir nichts tut. Ich muss vorsichtig sein, auf der Hut sein und niemanden trauen. Ran und Rindou sind die einzigen denen ich vertrauen kann. Sie sind meine Familie und wir halten zusammen.'

Der Gedanke an meine Brüder gab mir Kraft und lies meine Angst weniger werden. Allerdings wurde meine Sehnsucht nach ihnen ebenfalls größer, wodurch ich meine Augen schloss und mich jetzt nur auf Rindou konzentriere. Es war nicht leicht und dauerte etwas, aber nach einer Weile konnte ich das vertraute Gefühl meines Zwillings deutlich spüren. Zu meiner Überraschung war er näher als gedacht, was mir wieder mehr Sicherheit gab.

'Rindou? Ich bin hier.. bitte sag mir das du mich wahrnehmen kannst..'

Eine Träne lief mein Gesicht runter, da ich so sehr hoffte das Rindou meine Nähe ebenfalls spüren kann. Ich hoffte, das er mir antwortet und mir sagt, das alles nur ein Traum ist. Das alles hier nie passiert ist, das ich nicht in einer Zelle im Jungentrakt sitze. Sondern mit Rindou in unsrem Gaming Zimmer sitze, während Ran sich wieder lautstark über seine Haare aufregt. Leise fing ich das kichern an bei der Vorstellung, vorallem wenn Ran völlig am Ende zu mir kommt damit ich seine Haare bändigen kann.
Die Erinnerungen daran waren beruhigend, doch das hielt nicht lange an. Den die Klingel im Trakt ging los, als Signal für die Essenszeit.
Sofort schreckte ich auf und fing leicht das zittern an. Izana war bereits aufgestanden und sah zu mir hoch.

"Bleib in meiner Nähe, ansonsten wirst du das nicht überleben Rina"

𝕎𝕚𝕣 𝕤𝕚𝕟𝕕 𝕊-62 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt