TW: Beschreibungen von Kriegshandlungen. Vor dem Absatz mit Sternchen gekennzeichnet.
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Es ist heiß um mich herum. Heiß und gelb. Gelbes Flirren, gelber Sand, gelber Himmel. Die brüllende Hitze umhüllt mich, aber ich spüre sie kaum. In der flirrenden Hitze vor mir ein Schatten, eine schwarze Gestalt. Ich kneife die Augen zusammen, um sie besser zu erkennen. Der Staub der Wüste verzieht sich, die Umrisse werden schärfer. Eine Frau mit wilder Löwenmähne und riesigen Schwingen steht mir gegenüber, der Sand liebkost ihre Beine, die Sonne lässt ihre Augen zum Strahlen bringen. Sie halten mich gefangen. Oder halte ich sie gefangen?
Goldene Augen.
Goldene Augen.
Sie lächelt und nach zwei geschmeidigen Sprüngen steht sie direkt vor mir. Ich kann sie riechen, sie riecht nach Lust und heißem Sand. Auch wenn sie kleiner ist, als ich, fühlt es sich an, als schaue ich nach oben.
„Ab jetzt bist du wieder mein."
Mit einem leisen Keuchen und dem Nachhall der rauchigen Stimme in meinem Ohr wache ich auf. Es ist warm, nein, heiß. Die Dunkelheit um mich herum verwirrt mich, bei mir zu Hause ist es nie komplett dunkel. Ich kann nicht gut schlafen, wenn es düster ist. Dann kommt die Erinnerung mit einem Peng zurück. Hermine und ich haben miteinander geschlafen. Die Hitze stammt von unseren immer noch aneinander geschmiegten nackten Körpern. Mein Puls beschleunigt noch mehr. Ich habe das Gefühl, ich kollabiere gleich. Hastig taste ich nach meinem Zauberstab und zaubere zumindest das Nachtlicht an, damit ich nicht vom Schwarz der Nacht verschlungen werde. In meinem Kopf mischen sich die Erinnerungen an unseren Sex mit meinem Traum.
Die Frau in meinem Traum war Hermine, ich bin mir dessen sicher. Aber es waren nicht ihre Augen gewesen. Es war nicht ihre Stimme gewesen. Sie war in ihrem Sphynxzustand gewesen. Ich schließe die Augen, um mir die Gefühle und die Bilder erneut ins Bewusstsein zu holen. Seltsamerweise fühlt es sich so an, als hätte ich die Situation wirklich erlebt. Ich könnte schwören ein paar Sandkörner zwischen meinen Zähnen knirschen zu hören, und mein Gesicht fühlt sich gespannt und heiß an, so als hätte ich einen Sonnenbrand.
Der Traum hat mich komplett aus der Bahn geworfen. Ich weiß, dass er wichtig ist. Dass er ein Puzzlestück ist, das mir helfen kann. Mein Gehirn arbeitet hart, aber ich komme nicht drauf, wobei er mir helfen soll. Irgendetwas vergesse ich.
Es hilft nix, ich kann nicht wieder einschlafen. Nach einer Weile schäle ich mich aus der halben Umarmung von Hermine und stehe auf. Zum Glück schläft sie weiter. Ich weiß nicht, was ich ansonsten sagen sollte. Ich schlüpfe in ihr Bad. Aus dem Spiegel schaut mir mein müdes Gesicht entgegen, etwas zerknittert, aber so blass wie eh und je. Ich muss mir den Sonnenbrand eingebildet haben. Ich nehme mir ein Handtuch aus dem Schrank und dusche lang. Vielleicht kann ich danach wieder einschlafen.Doch als ich zurück in das Zimmer trete, sitzt Hermine aufrecht im Bett, die Augen noch verklebt und klein.
„Duschst du immer mitten in der Nacht?", fragt sie und grinst leicht.
„Ist die beste Uhrzeit", meine ich nonchalant und setze mich auf die Bettkante.
„Mhh, komm her", sie streckt ihre Arme nach mir aus.
Mein Herz macht einen kleinen Hüpfer. Man weiß schließlich nie, wie sich Menschen nach dem Sex verhalten. Ich habe schon so einiges diesbezüglich erlebt. Also krabbele ich ganz unelegant über die verkrumpelte Decke zu ihr und sie zieht mich sofort in einen Kuss.
„Ich habe noch so einige Ideen, die wir gemeinsam ausprobieren können", flüstert sie heiser zwischen zwei Küssen.
Die Dusche hätte ich mir sparen können.
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Die Unterdrückten II Dramione
FanfictionHermine Granger ist eine ganz normale Frau in den 30ern. Denkt sie. Leider ist die Welt nicht mehr normal: Immer mehr Menschen verschwinden und über allem liegt ein Nebel, der das Glück aufsaugt. Nur in den Katakomben und Bunkern Londons ist man noc...