Karneval

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Heute ist es endlich so weit und ich komme nach meiner langen Dienstreise wieder nach Hause. Ich habe ihn die letzten Wochen so sehr vermisst, dass wir jeden Abend telefonieren mussten. Ich weiß nicht, ob oder wann ich jemals jemanden so sehr geliebt habe, wie diesen Mann. Er macht mich einfach verrückt mit seiner dominanten und fordernden Art. Jedes Mal, wenn wir irgendwo sind, macht er jedem immer und überall klar, dass ich ihm gehöre und lässt es auch mich spüren. Doch er hatte auch ohne mich Spaß und hat an den Wochenenden ordentlich gefeiert. Wir leben in einem kleinen, gemütlichen Ort, in dem die Gemeinschaft eine große Rolle spielt. Er wohnt schon seit seiner Kindheit hier und ich bin vor zwei Jahren zu ihm gezogen. Von Anfang an wurde ich von den Leuten hier herzlich aufgenommen und alle waren nett zu mir. Und genau deswegen ist der Karneval hier ein großes Ding. Der ganze Ort ist in Partystimmung und es sind Abende mit viel Alkohol, bei denen kaum einer nüchtern nach Hause geht. Und so war es bei ihm selbstverständlich auch nicht anders. Wenn er an diesen Abenden nach Hause gekommen ist, hat er mir immer geschrieben, da ich da schon geschlafen habe und mir gesagt wie sehr er mich vermisst und mich gerne neben sich haben würde. Er hat mich richtig heiß gemacht und mir erzählt, was er dann alles so mit mir anstellen würde, wenn ich bei ihm wäre. Von Küssen, fesseln, lecken und fingern war alles dabei und er hat meiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Fuck dieser Mann. Wenn ich diese Nachrichten gelesen habe und ihn angerufen habe, hat er mich ignoriert und ist nicht weiter darauf eingegangen, obwohl er genau wusste, wie heiß er mich damit macht. Ich weiß natürlich, dass er das nur gemacht hat, um mich zu provozieren, aber da hat er nicht daran gedacht, mit wem er es zu tun hat. Heute, wenn ich nach Hause komme, ist immer noch Karneval und er weiß nicht, dass ich wieder komme. Er denkt, dass ich erst in zwei Tagen nach Hause komme und er das letzte Wochenende auch noch allein im Saal verbringen muss. Doch ich werde ihn überraschen. Ich habe mir ein heißes Kostüm gekauft, da heute Kostümball ist und werde dort aufkreuzen und ihn provozieren. Wenn er oben auf der Bühne steht, kann er immerhin nicht einfach zu mir rennen und den anderen Männern im Saal zeigen, dass ich ihm gehöre. Ich werde vor ihm mit anderen Männern flirten. Natürlich nur aus Spaß und mit Freunden, aber das ist ihm egal. Ich gehöre ihm und das macht er mir und anderen Männern immer wieder klar. Wenn ich ihn dann da habe, wo ich ihn brauche, werde ich ihn so abblitzen lassen, wie er es bei mir gemacht hast. Wie du mir, so ich dir mein lieber.

Nach einer vierstündigen Zugfahrt komme ich am Bahnhof im Nachbarort an und werde hier von meiner Besten Freundin Nora abgeholt. „Hey Y/N, na wie wars denn so?" fragte sie mich, als ich aus dem Zug ausstieg. Ich erzählte ihr in Kurzfassung, was ich alles so gemacht habe, während ich weg war und erzählte ihr dann von meinem Plan mit H/N. Zum Glück waren Nora und ich so offen miteinander, dass ich ihr alles ganz genau erzählen konnte. „Oh mein Gott Y/N! Das ist so heiß! Heute ist doch auch Lars da, der flirtet doch immer gerne mit dir. Mach dich doch an ihn ran, der ist da doch sofort dabei! Vor allem, wenn er betrunken ist. H/N wird toben, wenn er das sieht:" sagt sie ganz aufgeregt. Sie ist seit Tag eins der größte Fan der Beziehung von mir und H/N. Viele meiner Freunde haben sich von mir abgewendet, da er 12 Jahre älter ist als ich und sie das eklig finden. Es war damals zwar eine harte Zeit für mich, aber ich habe gelernt was echte Freunde sind und lebe dadurch jetzt ein besseres Leben. Lars wiederrum ist der beste Freund von H/N und flirtet schon immer gerne, deswegen wechselt er auch immer wieder seine Freundinnen. Er weiß, dass Lars gerne flirtet, weiß aber eigentlich auch, dass er ihm bei mir vertrauen kann. „Ja, das hört sich gut an, trotzdem darf ich es nicht übertreiben, sonst fängt Lars noch an mich aus Spaß anzufassen und dann kann ich nicht mehr garantieren, dass H/N nicht ausrastet und ihm eine überzieht. Und so weit muss es dann wirklich nicht gehen. Ich will morgen ja auch noch laufen können." sage ich und lache am Ende auf. Das ich morgen nicht mehr laufen kann ist gar nicht mal so unwahrscheinlich, bei dem was sich alles angestaut hat. Nora lacht laut auf, gibt mir einen gespielten mittleidigen Blick, da sie genau weiß, dass ich damit kein wirkliches Problem habe und fährt uns zu ihr nach Hause. Sie wohnt glücklicherweise nur drei Straßen von mir entfernt und so können wir uns entspannt fertig machen, ehe wir zum Saal gehen. Ein paar andere Freunde warten schon mit lauter Musik, vor der Haustür und können es kaum erwarten endlich anzufangen.

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