«...und so kommen sie auf das richtige Ergebnis!», erklärte uns der Lehrer. Mathe war nicht so ganz meine Stärke aber der Lehrer war eigentlich ganz Okey. Ich schaute mich um und beobachtete meine Klasse. Sie war nichts Besonderes, aber man konnte hier viel Spass haben. Ich gehörte zu den eher unbeliebten Kindern hier, doch wurde in Ruhe gelassen. Unsere Klasse suchte sich jedes Jahr ein neues Opfer aus, um dieses zu mobben und ich war letztes Jahr schon dran. Dieses Jahr war es Betty. Man muss aber dazu sagen, dass es irgendwie verständlich ist bei all den Sachen, die sie schon gemacht hat.
Ich wollte gar nicht mehr darüber nachdenken und schaute nach draussen. Ich liebe es, wenn es regnet und die Herbstblätter dabei von den Bäumen fallen. Ich merkte gar nicht wie die Zeit verging, und schon klingelte die Schulglocke. Langsam packte ich meine Sachen in meinen Rucksack und lief mit den anderen Schülern nach draussen Richtung Mensa. Es graute mir davon dort in einem Raum zu sitzen mit so vielen Menschen, aber ich hatte leider keine Wahl. Heute war es besonders mühsam, da mein Bruder krank ist und ich somit allein am Tisch sitzen musste. Wieso musste dieser Idiot auch irgendwann in der Nacht halb nackt durch den Garten rennen. Ich musste lachen bei dem Gedanken und wurde doof von der Seite angeschaut. Schnell nahm ich mein Tablet und ging auf einen leeren Tisch zu. Beim Essen konzentrierte ich mich auf mein Buch, was ich im Moment am Lesen bin. Aus dem nichts wurde es komplett still im Raum und ich schaute von meinem spannenden Buch auf. Was war los?
Als ich nach vorne zum Eingang schaute, standen da meine Brüder. Ja genau Brüder, um genau zu sein sind es vier. Der älteste Mike, die Zwillinge Jake und Luca und mein Zwillingsbruder Kyle. Alle vier standen da im Eingang und schauten sich im Raum um. Als sie mich erblickten stapften sie auf mich zu und alle Blicke waren auf sie und mich gerichtet.
Mike grinste und ich konnte nicht anders als zurückzugrinsen.
«Hallo Schwesterherz, was läuft», fragte er mich und ließ sich neben mir auf einen Stuhl fallen. Jake und Luca kamen von beiden Seiten auf mich zu und gaben mir je einen Kuss auf die Wangen. Das machten sie immer und ich liebte es. Kyle ließ ich mit einem finsteren Blick abblitzen, da ich nicht die Intension hatte auch krank zu werden. «Was macht ihr den hier und wieso um Himmels willen bist du krank in der Schule?». «Wir haben dich vermisst und wollten dich nicht in Stich lassen, nur weil dein Bruder eine Wette gegen uns verloren hat und er daraufhin krank wurde.», erklärte mir Mike und lächelte mich an. Mike und ich hatten eine ganz bestimmte Bindung. Ich liebte alle meine Brüder, das steht ausser Frage aber Mike und ich waren seit meiner Geburt unzertrennlich und als er mich das erste Mal auf dem Arm hatte schwor er sich, immer für mich da zu sein und mich mit jeder Faser seines Körpers zu beschützen. Und das war nicht gelogen. Mike musste schon vieles mit mir durchstehen, wie meinen ersten Herzschmerz im Kindergarten oder den Sturz vom Klettergerüst und den Gibs den ich dabei bekam und mich nicht mehr selbst anziehen konnte. «Ich hätte diesen Tag auch ohne euch geschafft, aber wenn ihr schon hier seid, können wir ja zusammen was essen, oder?». Jake fing beim Gedanken essen an zu sabbern und stand ohne ein Wort auf, um an die Essensausgabe zu gehen. Die drei anderen Jungs machten es ihm gleich und sassen kurz darauf mit einem vollen Teller wieder mit mir am Tisch. Schweigend assen wir unser Essen auf und waren gerade dabei einen Streit wegen dem letzten Stück Schokolade zu führen, als die Schulglocke klingelte. «Och nööööö, kann ich nicht mit euch mit nach Hause kommen?», bat ich Mike und schaute ihn flehend an.
«Hahaha, tut mir leid meine kleine, aber das ist leider nicht möglich, da uns sonst Mum und Dad alle einen Kopf kürzer machen und du dann noch kleiner bist als es sowieso schon bist!», er lachte und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Er hatte recht, sie würden uns umbringen. Also packte ich meine restlichen Sachen zusammen und stand zusammen mit meinen Brüdern auf. Als wir zum Eingang liefen, lagen wieder alle Blicke auf uns und ich versuchte sie zu ignorieren. Kurz bevor wir den Raum verlassen konnte, klingelte Mike's Handy. Er nahm es aus seiner Hosentasche und schaute darauf. Er nahm den Anruf an und hielt sich das Handy ans Ohr. «Ja Mum, was gibst?». Neugierig schauten wir Mike dabei zu wie er von einem Bein auf das andere wippte, wie er es immer macht, wenn er am Telefon war. Doch plötzlich blieb er stehen und sein Gesichtsausdruck veränderte sich. Er sah, naja, geschockt aus...was war los? Nach einiger Zeit legte er ohne ein Wort auf und schaute ausdruckslos auf den Boden. «Mike, ist was passiert? Geht es Mum gut?», fragte Luca und legte ihm die Hand auf den Rücken. Mike schaute uns einen nach den anderen an und ich sah ihm an, dass er versuchte die richtigen Worte zu finden und als er anfing zu sprechen stockte mir der Atem. «Das war nicht Mum, das war das Krankenhaus. Mum und Dad hatten...sie hatten einen Autounfall.» Und somit war klar, dass wir diesen Tag nie mehr vergessen werden.
DU LIEST GERADE
Forever since...
RomanceMeine Geschichte ist nicht wie viele andere typischen Teene-Liebes-Geschichten, die überall Publik werden. Meine Geschichte, die Geschichte von Mia Anderson, werde ich euch nun erzählen. Glaubt mir, auch ich bin erstaund darüber, dass so viele Sache...