Kapitel 14

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Mittlerweile war es schon fast ein Ritual, dass Sofia und ich uns nach der Vorlesung etwas zu essen holten und dann gemeinsam lernten.

„Ivy, ich wollte mich nochmal dafür bedanken, dass du und Maggie mich mit in den Club genommen habt, es war so cool!" sagte sie, nachdem wir unsere Sandwiches aufgegessen hatten. „Klar, gerne. War ein toller Abend." Offenbar hatte sie mein Lächeln nicht ganz überzeugt. „Ist alles okay? War noch was, nachdem ich gegangen bin?"

Sie sollte nicht das Gefühl bekommen, dass es was mit ihr zu tun hatte, aber gleichzeitig hielt mich etwas davon ab, ihr die Wahrheit zu sagen. Also versuchte ich ein möglichst freundliches und ungezwungenes Lächeln aufzusetzen. „Nein, es war ein echt toller Abend! Wir können gerne bald wieder was zusammen machen, wenn du Lust hast." Dieses Mal, schien sie es mir abzunehmen. „Sehr gerne" sagte sie und strahlte.

Als wir mit den Inhalten der Vorlesung durch waren, machten wir uns beide auf den Weg nach Hause.

Ich wollte für meine erste richtige Schicht im Café am nächsten Tag ausgeruht sein, weshalb ich recht früh schlafen ging. Maggie fragte zwar, ob wir noch zusammen den Podcast hören würden, verstand aber, dass ich ablehnte.

Nachdem ich mich, am nächsten Morgen, frisch geduscht und angezogen hatte, war ich bereit für den Tag. Ich machte mich voller Vorfreude auf den Weg zum Café, wo mich eine gut gelaunte Kate empfing. Sie begleitete mich nach hinten, um mir kurz zu zeigen, welchen Spind ich von nun an benutzen konnte und mir eine Schürze zu geben. Nachdem ich mir die Schürze umgebunden und noch einmal meine Frisur kontrolliert hatte, ging ich nach vorn. Kate erklärte mir noch schnell was ich heute zu tun hatte.

Diese Schicht lief schon um einiges besser als die Probeschicht. Ich hatte es geschafft den Milchaufschäumer zu betätigen, ohne mich im Anschluss umziehen zu müssen und die Bestellungen hatte ich auch nur einmal verwechselt. Ich war insgesamt wirklich zufrieden mit mir.

Heute waren schon früh keine Gäste mehr im Laden, weshalb wir etwas eher begannen die Tische abzuwischen, die Geräte zu reinigen und alles auszuschalten. Kate fragte mich, was ich studieren würde, ich erzählte ihr, dass ich gerade mit Medizin angefangen hatte. Die Gegenfrage beantwortete sie damit, dass ihr Herz schon immer für die Musik geschlagen hatte und sie das durch das Musikstudium nun zu ihrem Beruf machen wolle. Sie erzählte, dass sie schon ihr Leben lang gerne sang und sich dabei am Klavier begleitete. „Wie cool! Ich würde zu gerne mal etwas von dir hören." „Das lässt sich einrichten. Ich spiele ab und zu in Bars oder trete spaßeshalber bei ‚open mic nights' auf. Du kannst gerne mal vorbeikommen und zuhören." „Das mache ich auf jeden Fall!" sagte ich euphorisch.

Wir schlossen das Café, zogen uns um und verabschiedeten uns.

Im Wohnheim fragte Maggie mich direkt, wie es gelaufen sei. „Ich denke es lief echt gut, ich habe nichts verschüttet und ich habe sogar ein bisschen Trinkgeld bekommen" verkündete ich stolz. „Ich wusste, dass du toll sein würdest! Und deine Kollegin, wie ist die so?" „Kate ist toll! Sie hat mir heute erzählt, dass sie gelegentlich in Bars und bei ‚open mic nights' auftritt. Hättest du vielleicht Lust mich mal zu einem von ihren Auftritten zu begleiten?" „Aber klar, das klingt super!"

Wir aßen zu Abend noch gemeinsam die Sandwiches, die ich von der Arbeit mitnehmen durfte, weil sie sonst übriggeblieben wären. „Da ist er ja schon, mein hieß ersehnter Freundschaftsrabatt" sagte Maggie mit einem Grinsen. „Da ist er wieder, mein kleiner Geier" sagte ich und lachte. Ebenfalls lachend, streckte sie mir die Zunge raus. 

Between Secrets & SatisfactionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt