Madrid 96

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Sandra hat mich von der Arbeit abgeholt und wir gingen ins Reisebüro um unseren Madrid Flug klar zu machen....... alles klar nächste Woche geht's los!

Unser Abflug war am Sonntagvormittag und es war sehr lustig. Sandra hat am Vorabend ihr erstes XTC genommen und war auch am Sonntag noch außer Rand und Band.

Als ich versuchte noch schnell meine Sachen zusammen zu packen und nichts wichtiges zu vergessen, lag Sie am Teppich in unsere Wohnung und weinte vor Freude und Glück.

Alles ist so schön, weich und sauber sagte Sie immer wieder und hat vor lauter Freude geweint.

Ich konnte mich vor lauter Lachen nicht mehr halten, ließ aber von meinem Auftrag nicht ab, meine Reisetasche zu füllen.

Abflug in einer Stunde ....Stress.

Florian, mit dem ich heute die Nacht verbracht habe, brachte uns trotz allem rechtzeitig zum Flughafen.


Madrid 

Werner holte uns vom Flughafen ab und ich bemerkte das mein super Model etwas angeschlagen aussah.

Wir checkten in unserer Pension ein, die er für uns organisiert hatte. Echt ein Loch dieses Zimmer aber um hunterzwanzig Schilling sehr billig. Wir legten unsere Sachen ab und rauchten mal ein paar Joints um uns ein zu gewöhnen, danach sind wir ein bisschen herumspaziert und Werner hat uns die Stadt gezeigt. Es war warm und die Sonne schien, wir saßen in einem Park ließen uns die Sonne auf den Bauch scheinen rauchten und quatschen.

Am Abend war dann schlafen angesagt, da wir ja ein anstrengendes Wochenende hatten. Ansonsten schliefen wir lange, gingen essen und einkaufen. Am Mittwoch waren wir im Midday und im Palehai. Sandra gaben wir zwei Gurana Tabletten und Werner und ich pumpten uns voll mit Kokain und Heroin. Eine gute Mischung!

Als wir mittags nachhause kamen zogen wir uns noch eine kleine Linie vom Heroin rein und legten uns erschöpft ins Bett.

Ich fiel in einen warmen schönen Traum und fühlte mich so gut wie nie zuvor.

Ich fühlte mich so stark, sauber... nein... rein, schön und ruhig, ...oder irgendwie in mir ruhend. Man kann es schwer beschreiben. Könnt Ihr Euch noch an das Gefühl erinnern, dass man hat wenn man als kleines Kind völlig unbeschwert über eine wunderschöne Blumenwiese läuft. Alles ist leicht strahlt und ist schön. Man ist glücklich. Sandra hatte auch bemerkt, dass ich friedlich und mit einem glücklichen Ausdruck im Gesicht schlief.

Das war meine erste Erfahrung mit Heroin.

Am Samstag sind wir um fünf Uhr früh aufgestanden und in den Goa Afterhour Club gegangen wo gerade eine Razzia war.

Als ich die Polizei sah wollte ich umdrehen und verschwinden, da ich ja ein Gramm Koks und was zum rauchen eingesteckt hatte, aber Werner ging gerade wegs auf die Bullen zu und redete einen kurzen Augenblick mit Ihnen.

Er gab uns ein Handzeichen. Alles in Ordnung.

Wir gingen an allen Leuten vorbei die mit gespreizten Beinen an der Wand lehnten und von der Polizei durchsucht wurden.

Von uns Touristen nahm keiner Notiz. Wir gingen die Stufen hinab in den Club. Überall Polizei, die mit Taschenlampen den Boden und die Garderobe durchsuchten. Wir suchten uns ein ruhiges Eck aus und sahen uns diese Szene an und amüsierten uns darüber. Werner machte sich auf die Suche nach Pillen und kam wirklich ein paar Minuten später zurück mit ein paar rosa Dingern, solche wie es auch noch vor ein paar Jahren bei uns zu kaufen gab. Ich gab Sandra ein viertel davon und tickte mir selber den Rest ein. Die Musik war komerzig, aber die Stimmung super. Ich tanze und sehe mir die Leute an. Das Publikum ist bunt gemischt, doch die Track Queens sind in der Überzahl. Ich fühlte mich um Jahre zurückversetzt, weil damals als auch bei uns noch überwiegend Schwule auf den Partys waren.

Wir tanzten und lachten, aber um elf war im Goa Schluss und wir bekamen von einem Typen Karten für den Max Club wo es wieder ging.

Erst im Max Club begannen die Pillen so richtig zu wirken und ich tanze die ganze Zeit. Wir shaken alle und waren super drauf. Ein junger Spanier stellt sich vor. Ariel, er ist mit Werner in der gleichen Agentur. Ich war so zu, dass ich mir den Namen nicht merken könnte. Wie ein Waschmittel fiel mir ein. Omo nein Ariel. Er sieht echt extrem gut aus und wir unterhielten uns ein bisschen. Er erzählte mir das sein Opa Wiener ist und er schon mal in Österreich war. Er versuchte ein bisschen deutsch zu sprechen und ich musste lachen. Ich stehe ja nicht so auf Bubis, doch er war wirklich süß. So verging der Abend und als im Max das Licht anging und der Club schließt ist es bereits zwei Uhr Nachmittags. Ariel küsst mich zu Abschied leidenschaftlich, ich bekomme weiche Knie und wir verabredeten uns für den Abend.

Wir drei verlassen den Club und spazieren die Gran Via hinauf um irgendwo noch ein bisschen Heroin zu kaufen. Uns kommt ein Kerl entgegen der nicht mehr sehr gesund aussieht und Werner kennt Ihn. Es dauerte zwei Minuten und wir gingen weiter die Gran Via rauf. In einem Hauseingang machten wir das Pack auf und Werner und Ich zogen das braune Pulver direkt aus der Packung.

Wir schwebten in einen Park, ließen uns auf einer Bank nieder und rauchten einen Joint. Die Sonne schien uns ins Gesicht und ich war ruhig und gelassen.....nicht glücklich, nur ruhig.

Am Abend schlafen wir, zumindest dachte ich zu schlafen, das die schönen träume vom braunen Pulver sind, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht klar. und Werner konnte mich nicht dazu bewegen, aufzustehen und in den Club zu gehen, also verschlief ich das Date mit Ariel.

Als wir dann schließlich um elf aufstanden hatten wir ohnehin schon Stress, denn unser Flug ging um vierzehn Uhr Richtung Heimat. Packen, Zimmer bezahlen, ab zum Bus. Als wir so ganz still nebeneinander im Bus saßen, ließ

jeder von uns die letzten Nächte nochmals in seinen Gedanken revue passiern und Werner bemerkt ganz neben bei, dass ich mir gestern die Chance entgehen ließ mit einem der bestbezahltesten Männer Models in Europa verabredet zu sein.

Jetzt ärgerte es mich, dass ich nicht aufstehen wollte, aber ich war zu beschlagen im Kopf um wirklich darüber nachzudenken. Ich war froh wieder nach hause zu kommen.

Als ich zuhause endlich mein Gepäck habe und durch den Zoll gehe sehe ich Andi und Anita, die da sind um uns abzuholen.

Zuhause wird gekocht. Die Küche ist belebt alle reden durcheinander und lachen zusammen, so vergeht der Abend.

Am nächsten morgen wache ich auf und beschließe beim ersten Blick durchs Fenster. Ich bleib zuhause im Bett und setze keinen Fuß vor die Tür. Das hab ich dann auch gemacht!

junking JesusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt