Kapitel 3

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Sicht Rhea
Ich bin jetzt seit einem Monat im Dienst. Angela ist nett, sehr aufmerksam. Manchmal frage ich mich ob sie merkt das es mir nicht gut geht. Ich gehe gerade mit Skully im Park spazieren. Es ist schon dunkel doch die Atmosphäre ist beruhigend, friedlich. In der Ferne sehe ich jemanden auf einer Bank sitzen. Leise rufe ich Skully zu mir und nähere mich um vorbei zu gehen. Als ich näher komme erkenne ich das es Angela ist, die dort auf der Bank sitzt. Sie schaut gedankenverloren in die Dunkelheit und hat mich noch nicht bemerkt. Soll ich sie ansprechen? Skully nimmt mir die Entscheidung ab, indem sie anfängt zu bellen. "Skully aus." flüstere ich und sie hört zum Glück. Angela wurde aber trotzdem aus ihren Gedanken gerissen und schaut zu uns rüber. Als sie mich erkennt entspannt sie sich. Sie lächelt mich sanft an "Hi, so spät noch unterwegs?" "Sie ja auch." "Touche." Sie deutet mit dem Kopf auf den Platz neben sich und ich setze mich zu ihr. Skully beginnt etwas rum zu schnuppern und tollt etwas über die Wiese vor uns. Angelas Blick ist fest auf Skully gerichtet, sie scheint wieder in Gedanken zu sein. Ich bleibe stumm neben ihr sitzen und lasse sie ihren Gedanken nachhängen. Sie scheint das gerade zu brauchen. Plötzlich spüre ich ihren Kopf auf meiner Schulter, ich habe gar nicht gemerkt das sie näher gerückt ist. Kurz spanne ich mich an und entspanne mich kurz darauf wieder. Ich lege meinen Arm um sie und gebe ihr einen schnellen Kuss auf den Scheitel. Dann richte ich meinen Blick ebenfalls auf Skully. In mir kribbelt alles und ich habe das Gefühl mein Herz bleibt stehen. Diese Frau macht mich verrückt. Ich weiß nicht wie lange wir hier so sitzen. Irgendwann seufzt sie und hebt ihren Kopf. "Ich sollte gehen, es ist schon spät." Ich nicke. " Du solltest auch gehen. Du brauchst Schlaf. Morgen wird wieder anstrengend." Ich nicke wieder. "Bis morgen Rhea." "Bis morgen, Angela." Sie lächelt nochmal kurz und geht dann. Ich stehe ebenfalls auf, rufe Skully und begebe mich auf den Weg nach Hause. Dort angekommen gehe ich schnell ins Bett. Als ich am nächsten Tag aufstehe, schiebt Lucy mir direkt einen Kaffee zu. "Morgen Sonnenschein" flötet sie. "Klappe Lucy." Wir beginnen beide zu lachen. "Ich hab auf meiner Runde mit Skully Angela getroffen." "Angela? Angela Lopez? Deine Ausbilderin? Die Angela, in die du verliebt bist?" "Ich bin nicht in Angela verliebt! Wir kommst du darauf?" "Du leugnest es direkt. Und, du wirst panisch." Sie grinst. "Du bist in Angela verliebt." "Scheiße, ja ich hab mich in Angela verliebt." "Weiß sie es?" "Spinnst du? Natürlich nicht! Sie ist meine Ausbilderin! Für sie bin ich doch ein niemand. Leider." "Ach Rhea", lässt Lucy ihren typischen Seufzer raus. "Du solltest mit ihr reden." " Spinnst du." Sie lacht. "Komm jetzt du Spinnerin, wir müssen los." Lachend verlassen wir die Wohnung. Auf der Dienststelle gehen wir immer noch lachend in die Umkleiden. Angela und Talia sind ebenfalls dort. Wir gehen zu unseren Spinden als Lucy das Thema wechselt. "Hast du eigentlich noch was von deinen Eltern gehört?" "Nein." Damit ist die lockere Stimmung weg, ich ziehe mich fertig um, knalle meinen Spind zu und verlasse die Unkleide, Lucys besorgten Blick in meinem Rücken.

Sicht Angela
Ich sitze gerade auf einer Bank im Park und denke über Rhea nach als jemand mit Hund kommt. "Skully aus." Wenn man vom Teufel spricht, oder in meinem Fall denkt. Rhea kommt direkt auf mich zu. "Hi, so spät noch unterwegs?" frage ich. "Sie doch auch." "Touche." Ich nicke mit dem Kopf auf den freien Platz neben mich. Sie setzt sich zu mir, ich halte meinen Blick auf ihren Hund. Sie tut es mir gleich. Langsam rutsche ich ein Stück näher an sie ran. Sie scheint nichts dagegen zu haben. Ich lege meinen Kopf auf ihrer Schulter ab. Sie spannt sich kurz an und entspannt sich direkt wieder, legt ihren Arm um mich und gibt mir einen Kuss. Ich kann mir mein Lächeln nicht verkneifen und blicke weiter auf ihrer Hund. Es herrscht eine angenehme Stille, die ich nicht unterbrechen möchte. Ich weiß nicht wie lange wir hier sitzen aber irgendwann stehe ich auf. "Ich sollte gehen, es ist schon spät." Sie nickt. "Sie sollten auch gehen." Wieder nickt sie. "Bis morgen Rhea." Ich lächle."Bis morgen, Angela." Sie lächelt mich ebenfalls aufrichtig an, ich löse mich von ihrem Anblick und gehe. Am nächsten Morgen kommen Chen und Rhea lachend in die Umkleide. Talia und ich sehen uns an und grinsen als das Gespräch der beiden ernst wird. "Hast du eigentlich noch was von deinen Eltern gehört?" Rheas Blick verfinstert sich, sie zieht sich fertig um, knallt ihren Spind zu und geht. Ich gehe ihr nach und sehe sie im Besprechungsraum sitzen. Lucy geht an mir vorbei, setzt sich zu Rhea. Die beiden reden kurz und Lucy legt Rhea die Hand auf den Arm. In mir brodelt es, ich wünschte ich wäre an Chens Stelle. "Na eifersüchtig?" "Man erschrck mich doch nicht so und ja Tim, ich bin eifersüchtig." Genervt setzte ich mich auf meinen Platz und warte das der Appell vorbei geht um dann fahren zu können. Ich sehe zu Rhea, sie wirkt angespannt als wäre sie jeden Moment bereit zur Flucht. Ich muss mit ihr sprechen. Als wir im Wagen sitzen beginne ich "Was ist mit dir und deinen Eltern?" "Nichts!" Ihr Ton ist wütend, angespannt. "Tschuldigung." "Wirst du irgendwann mir mir reden Rhea?" "Was meinst du? Es ist alles in Ordnug." "Rhea, ich sehe das etwas nicht stimmt. Du isst kaum was, du sprichst kaum über Privates ,dass macht sonst jeder Rookie liebend gerne, und Chen sieht oft sehr besorgt aus wenn ihr redet." "Es geht mir gut." "Wenn du reden willst, ich bin da." Sie nickt bloß und damit ist das Gespräch beendet. Wir wechseln wieder zum Sie und verbringen den Rest unserer Schicht weitgehend schweigend. Als wir nach Schichtende wieder auf der Wache sind geht Rhea direkt in die Umkleiden und verschwindet danach sofort.

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