2. Kapitel

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Marseille. Gestern dem 13.5. wurde das Mädchen welches seit dem 12.5. gesucht wurde von Touristen tot im Meer treibend gefunden. Die Leiche des 17 jährigen Mädchen aus Kilch wurde noch am selben Tag geborgen und nach verletzungen oder vergewaltiguns sowie kampf Spuren untersucht. Bisher ist noch nichts genaues bekannt allerdings geht die Polizei von Selbstmord aus, da das Mädchen ihrer Schwester einen Abschiedsbrief hinterlassen hat in dem allerdings keine Erklärung der Tat vorhanden war.
Außerdem wurde ihr Auto nahe den Klippen Calanques gefunden. Weitere Infos hören sie live von meinem Kollegen Hannes, der sich vor dem Gustav-Werner- Heim in Kilch befindet".

Das Bild des braungebranten Fernsehmoderators wurde durch eines mit einem fahlgesichtigen Mannes mit Brille ersetzt. Der Mann hatte eine altmodische Regenjacke an und die dazu passenden Gummistiefel.

"Ja lieber Mike es scheint so als ob du schon alles wichtige gesagt hättest. Die Lage hier in Kilch ist an der Stimmung vieler Einwohner zu merken. Vorallem das Heim vor dem ich gerade stehe ist sehr betroffen. Morgen um 20:00 Uhr haben wir einen Termin mit der Leiterin des Heimes auch dieses Interview werden wir live für sie ausstrahlen.
So das wäre es nun meinerseits. Ich wüsche ihnen einen schönen Abend und bis Morgen 20:00 Uhr.
Schalten sie ein. Nun geht's weiter mit dem Wetter zusammen mit Miria Dirino....."

Zitternd tippte ich die Aus-Taste. In mir kochte es. Warum war diese miese Hexe von Heimleiterin dazu bereit ein Interview zu geben??
Aber was hatte ich anderes erwatet von Frau Malla.
Frau Malla wird von dem ganzen Heim gehasst, weshalb sie auch den Spitznamen Frau Mahlzahn (der Drache von Jim Knopf) von den Kindern verpasst bekommen. Natürlich wusste das der Drache nicht, ansonsten hätte sie angefangen mit feuerspucken was ihrem ohnehin schon zu rot geschminktem Gesicht überhaubt nicht gut bekommt.
Océane und ich kannten die Reaktionen des Drachens nur all zu gut, und wussten wann es Zeit war die Flucht zu ergreifen. Einmal zum Beispiel war ich nach der Schule zusammen mit Ane ein Eis essen, das Geld war von dem Essensgeld das wir jeden Morgen bevor es in die Schule geht mitbekommen um in der Schulmensa mittagessen zu können übrig.
Wir dachten uns nichts dabei als wir uns bei Stella der Eisdiele die es ausnahmsweise in Kilch gab einen Bananensplit mit Sahne gönnten.
Kurz nach 17 Uhr trafen wir im Heim wieder ein. Um nicht zu viel aufsehen zu erregen schlichen wir in unser Doppelzimmer und machten uns an den Berg von Hausaufgaben den die Lehrer uns gleich an unserem dritten Schultag aufgegeben hatten.
Weit kamen wir jedoch nicht, denn keine 7 Minuten später klopfte es, ohne böse Vorahnung machte ich die Tür auf, herein kam Susanne ( die "netteste" Mitarbeiterin)die uns zu Frau Malla schickte. Mit hoffnumg auf gute Neuigkeiten von unserem Vormund betraten wir das rundliche Zimmer welches der Drache sich als Nest (Büro) eingerichtet hatte. Der Einrichtungsstil ist mehr als nur krausig sowie hässlich, aber naja über geschmäcker lässt sich schließlich streiten. Als wir hereingerufen wurden und uns setzen sollten wusste ich schon das irgendwas nicht stimmte, denn Frau Malla starrte uns wütend und Vorwurfsvoll an. Der Drache öffnete sein Maul und es wurde laut.
Es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit vor in der sie uns anbrüllte, was genau sie eigentlich gebrüllt hat weiß ich gar nicht mehr genau außer ein Satz der mir seit dem immer wieder im Kopf rumschwirrt

:" Schaut euch doch mal an! Denkt ihr wirklich ihr könnt euch hier erlauben was ihr wollt? Allein schon euer aussehn ist schlimm genug aber das ihr auch noch so dreist seid umd Geld klaut hätte ich nicht erwartet. Ihr werdet niemals mehr eine Familie finden die euch liebt. Dafür werde ich sorgen, denn glaubt mir keine Familie ist scharf auf Diebe......."

So ging ihr Vortrag ohne Pause weiter. Ane versuchte zu erklären das wir das Geld nicht geklaut haben und das unser Aussehen ja abgesehn von den Haaren ganz normal wäre, doch es nützte nichts. Als Strafe mussten wir eine Woche lang den Garten von Ungraut und ekligen schnecken/ Krabelzeug befreien. Ab diesem Moment an wusstn wir das mit der Heimleiterin nich gut Kirschen essen war. So gut es ging machten wir einen großen Bogen um sie sobald wir sie sahen. Auch um die anderen Kinder machten wir ab da an einen Bogen da alle die ums im Garten sahen hämisch lachten und vor vorgehaltener Hand tuschelten. Was genau die Bewohner für ein Problem mit Ane und mir haben/hatten weiß ich bis heute noch nicht.

Vielleicht liegt es ja wirklich an unseren Haaren...
Aber was können Haare schon dafür ob man gehänselt wird oder nicht?!

Egal die Frage würde ich mir noch ein anderes mal stellen, jetzt erst mal war Frau Malla an der Reihe.
Das mit dem Interview musste ich irgendwie verhindern. Keinen neugierigen Dorftrottel ging Océanes Leben etwas an.
Ob ich wollte oder nicht ich würde noch einmal mich dem Drachen stellen müssen.
Aber diesmal ohne Ane an meiner Seite.
Sondern Alleine.

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