Kapitel 9

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"Du stellst uns keine Fragen und wir dir auch nicht, deal?"

Ich nickte. Zugegeben ein wenig verunsicherte mich diese Ansage des Typens der am Steuer saß.

"Sorry er ist manchmal ein wenig Wortkark, naja das war eigentlich nicht immer so aber nach dieser Sache..."

Der Typ räusperte sich gereitzt. Das Mädchen das auf dem Beifahresitz neben ihm saß verstummte kurz, jedoch nicht lange.

"Also..nochmal von vorne, ich bin Jana und der überaus sympatische, hier neben mir ist Elia."

"Tu doch nicht immer so als ob du mich leiden könntest!"kam es von Elia.

Jana schüttelte nur genervt den Kopf und schaute wieder nach vorne auf die Straße. Ich beobachtete die Zwei genauer. Jana hat einen kurzen Bob in blond. Doch er stand ihr ausgesprochen gut. Janas Statur war ziemlich normal. Schlank aber nicht zu schlank. Ihr Kopf ging bis zum Anfang der Kopflehene, ein ziemlicher Zwerg  musste sie sein.

Meine Gendanken drifteten immer mehr ab zu dem was ich jetzt eigentlich vorhatte. Denn so genau wusste ich auch nicht was ich eigentlich wollte. In Berlin würde ich laut Ane erst mal ein Frühstück im Fernsehturm bekommen. Ein leichtes kribeln macht sich in meinem Bauch bemerkbar ich darf nach Berlin und dann auch noch hoch in den Fernsehturm. Vielleicht würde ich danach endlich wissen was mit Ane passiert ist, was geschehem musste um meine große Schwester zum ertrinken zu bringen.

Wie wohl Berlin von dort oben aussieht. Bestimmt sieht von dort oben alles klize klein oder unerreichbar fehrn aus. Wie schön das sein muss so ganz hoch oben zu stehen. Über Berlins Dächer zu schauen. Berlin.Moment mal Berlin ich wollte nach Berlin. Vielleicht sollte ich das auch mal Elias und Jana wissen lassen. Plötzlich kam ich mir so dumm vor. Ohne das ich wusste wohin Jana und Elia überhaupt fuhren war ich eingestiegen. Was wenn die Beiden eigentlich Krimminelle sind. So langsam wurde es mir hier unwohl.

"Hm,.Jana ich bin auf dem Weg nach Berlin, liegt das bei euch irgendwie auf dem Weg?"

Jana warf Elia einen kurzen Blick zu, so als bräuchte sie eine kurze Bestätigung. "Oh wirklich? Ob dus glaubst oder nicht, genau dorthin wollen wir auch."

Elia schnaubte. Doch Jana plapperte unbeeirt weiter. "In ca. 4 Stundeen werden wir ankommen bis dahin kannst du dich noch ein bisschen ausruhen."

Was war hier los, irgendetwas war hier komisch. Wer fuhr spät Abends durch Kilch, um nach Berlin zu kommen?- Eben, niemand. Kilch lag auf dem Weg zum Niemandsland, aber nicht auf dem Weg nach Berlin. Ich entschied mich nichts darauf zu erwiedern. Im inneren kämpfte ich gegen die vielen unbeantworteten Fragen an. Ich hasse Frage mittlerweile wirklich! Vorallem da ich nie eine passende Antwort bekam oder kenne. In dem Auto war es behaglich warm. Das leise schnurren des Motors, sowie die leise Musik die aus dem Radio drang machte mich schläfrig. Kurz versuchte ich noch mich wach zu halten, doch es nüzte nichts. Meine Augen klappten zu und ich fiel in einen tiefen Schlaf.   

Ein weißes Haus. Es ist groß und sieht gemütlich aus. Ein kleines Mädchen sitzt lachend auf der Wiese davor. Das Baby ist nicht alleine, ein zweites das noch etwas jünger aussieht sitzt daneben. Das ältere Mädchen versucht gersde einen Grashalt den sie gepflückt hat, der Jüngeren in den Mund zu schieben. Als die Kleine reinbeißen will kommt eine junge Frau aus dem Haus. Sie sieht müde aus. Dicke Augenringe sind deutlich zu sehen. Sie hat langes blondes Haar. Als sie sieht was eines ihrer Kinder im Sinn hat fängt sie an zu schimpfen. Beide Mädchen fangen daruafhin an zu heulen und zu kreischen. Man sieht der jungen Frau an das sie um ihre Fassung ringt. Augenblicklich hört sie auf mit dem Schimpfen, dreht sich um und verschwindet wieder im Haus.

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Jana

Immer wieder warf ich einen Blick auf das Mädchen hinten im Auto. Mir ist klar das sie uns nicht misstraute. Würde ich selber ja schließlich auch. Sie war sehr still gewesen. Hatte uns auch keine Fragen gestellt. Das war gut so. Es würde verdammt schwer sein Cloé weiter anzulügen, ich kam mir dabei vor wie eine Hochverräterin. Aber es half nichts. Cloé würde früh genug erfahren was Elia und ich für eine Rolle in dem ganzen Stück von Ane spielten. Ohnehin, man muss bedenken das das Mädel erst 16 Jahre alt ist. So jung schon den Tod der Schwester verkraften zu müssen kann nicht leicht sein. Doch  vermutlich fällt das niemanden leicht egal wie alt man ist. Elia und ich sind dafür das perfekte Beispiel. Ich kann mir einfach nicht verzeihen zu wissen das ich Anes Tod zugelassen hatte. Wie auch? Ohne mich würde Ane jetzt noch leben. Cloé wäre nicht auf sich alleine gestellt. Was würde ich nicht alles geben um meine Fehler wieder gut zu machen. Doch es half nichts mein ganzes rumgejammere half jetzt nichts mehr, es war zu spät. Das einzige was ich noch tun kann ist mich um Cloé zu kümmern. Diese eine letzte Aufgabe bin ich Ane schuldig.

Ich entäusche dich nicht. Nicht noch einmal. Das schwor ich mir jedenfalls.

Nochmal warf ich einen Blick auf Cloé. Ihre Haare sind dunkel lila gefärbt. Hübsche Farbe. Schmerzlich wird mir bewusst wie ähnlich Cloé ihrer Schwester sieht. Ihre Haare sind zwar in einer anderen Farbe aber ihr Gesicht und ihre Statur sind genau gleich.

"Sie schläft" flüstere ich Elia zu. Elia sieht so aus als ob er liebendgerne auch schlafen würde.

"Wurde auch langsam Zeit, dachte schon sie will die ganze Nacht auf die Straße glotzen."

Elia. Nett wie so oft. Man kann viel gutes über ihn sagen aber soetwas wie Feingefühl besitzt er definitiv nicht. Aber man darf nicht so hart über ihn urteilen, eigentlich war Elia es, der immer jeden zum lachen gebracht hat. Egal in welcher Situation, ihm fiel immer ein passender Spruch ein. Allerdings scherzt er nicht mehr seit ihrem Tod. Anes Tod hat ihn mehr getroffen als mich oder irgendjemand anderen. Jeder der ihn und Ane ein bisschen kannten wusste das die Beiden das absolute Traumpaar waren. Keine Ahnung was bei ihnen passierte. Ich glaube sie hatten Streit. Nochmal ein Punkt mehr den ich auf meine Liste setzen kann. Ane wäre ohne mein tun noch hier und könnte sich mit  Elia wieder vertragen. Denn selbst wenn Ane und Elia noch so verstritten waren, eines wusste ich, sie liebten sich beide über alles.

Einmal wollte ich mich mit Elia über Ane unterhalten,also nach ihrem Tod, doch er blockte sofort ab und verschloss sich. Es ist als trüge Elia eine Maske aus Zement. Keine Gefühlsregung sah man ihm an. Wer ihn nicht kannte musste ihn für ziemlich kalt sowie abweisend empfinden. Aber ich wusste es besser. Einen kurzen Ausdruck von Schmerz oder Traurigkeit (da bin ich mir nicht so sicher) huscht immer mal wieder über sein Gesicht. Er tut mir leid, doch ich kann ihm nicht helfen.

Um nicht völlig starr auf meinem Sitz zu sitzen drehte ich vorsichtig um nicht zu übertreiben die Musik an. Sido und Andreas sangen gerade ..nichts hält mich am Boden, alles nass und grau...Ich liebe dieses Lied. Im Kopf sang ich das Lied bis zum Ende mit. Nicht mehr lange dann würden wir ankommen.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 02, 2015 ⏰

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