Kapitel 5

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Mark

„Du trägst nur eine Socke darunter", gab ich an.
„Eine Socke?", fragte Jimin verwirrt und sah auf Jacksons nackte Füße.
Der Chinese begann, noch breiter zu grinsen und antwortete: „Wir haben einen Gewinner!"
Nach dieser Aussage zog er den Gürtel von seiner Hüfte und öffnete den Bademantel. Tatsache, er trug nur eine Socke, welche er sich über seinen Penis gezogen hatte.
Nun konnte man lautes Lachen und Gekreische im Zimmer vernehmen. Die Mädchen sprangen wild herum, Kunpimook brach in schallendes Gelächter aus und auch ich bekam einen sehr intensiven Lachflash. Jetzt begann Jackson, erst recht zu posieren und herum zu tanzen, bis er den Bademantel ganz wegschmiss und quasi nackt war.
Als ich mich ein wenig ein bekommen hatte und jetzt schon spürte, wie mein Bauch vom vielen Lachen schmerzte, begann ich, den Älteren ganz genau zu mustern.
Für seine gerade mal 1,70 Meter Körpergröße konnte Jackson besonders gut mit seinen vielen Muskeln bei mir punkten. Die Oberschenkel waren perfekt durchtrainiert und besonders der wohlgeformte Sixpack musste erwähnt werden. Sein V verschlug mir den Atem und auch wenn die Socke die freie Sicht auf einen komplett nackten Jackson verbarg, so konnte die Socke dennoch nicht verdecken, wie gut der Chinese beschenkt worden war. Im Schätzen war ich noch nie besonders gut gewesen, aber mehr als 15 cm waren das mit Sicherheit.
Durch meinen alkoholisierten Zustand war ich nicht mehr in der Lage, meine Gedanken zu kontrollieren. So trieben sie mich davon und ich stellte mir vor, wie sich diese 15 cm wohl anfühlten.
Da ich keine Erfahrungen mit Körperkontakt jeglicher Art hatte, reichte meine Fantasie nicht aus. Ich konnte es mir nicht einmal ausmalen, Sex mit einem Jungen zu haben.
Doch als ich mir Jackson wieder ansah, seinen göttlichen Körper betrachtete und mir schließlich auch noch seine Adern an Hals und Armen auffielen, die sich verführerisch unter seiner Haut abzeichneten, passierte es. Meine Gedanken drifteten komplett ab. Ich blendete die hier Anwesenden aus, es gab nur Jackson und mich. Dieser kam in meiner Vorstellung auf mich zu, packte mich an der Hüfte und schubste mich auf das Bett. Endlich zog er diese Socke von seinem besten Stück, während er sich über mich beugte. Devot, so wie ich mich selbst einschätzte, lag ich auf dem Rücken und spürte, wie das Verlangen immer weiter anstieg.

„Willst du gar nicht wissen, was du gewonnen hast?", wurde ich von Jacksons Stimme in die Realität zurückgeholt. Obwohl das gar nicht so leicht war, denn er stand direkt vor mir, immer noch fast nackt. Ich blinzelte mehrere Male und schaffte es peinlicherweise nicht, ihm in die Augen zu gucken. Mein Blick klebte förmlich an seinem Schwanz.
Das war doch unfair!
Überheblich grinsend beugte sich Jackson zu mir herunter, nahm mein Kinn mit Daumen und Zeigefinger in die Hand und schob meinen Kopf ein Stück nach oben. So konnte ich den Blick lösen und ihm in seine hübschen braunen Augen sehen.
„Ich entlasse dich gleich wieder in deine Träumerei", zwinkerte der Schwarzhaarige und es schien kein Geheimnis zwischen uns zu sein, dass ich an Sex mit ihm gedacht hatte. Vermutlich hatte er dies mit seinem Auftritt bei allen in diesem Raum bewirken wollen.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du derjenige sein wirst, der es errät. Deshalb weiß ich nicht, ob die Überraschung etwas für dich ist. Besonders nicht, wenn man so betrunken ist."
Ich konnte ihm nicht folgen und sah ihn nur verwirrt an.
Jackson hockte sich ganz zu mir herunter und zeigte mir ein kleines Tütchen, welches mit rosa Tabletten gefüllt war.
Keine Ahnung was das genau war, doch es ging zu weit.
Ich schüttelte wortlos den Kopf. Mein Gegenüber nickte verstehend und ließ die Tüte in seiner Faust verschwinden.
„Mein Geheimnis bleibt bei dir und deins bei mir, einverstanden?"
„Mein Geheimnis?", wunderte ich mich. Auf diese Frage schien der Ältere nur gewartet zu haben. Er legte seine linke Hand auf meine Brust und raunte: „Na, das hier." Nun ließ er seine Hand meinen Oberkörper hinunter gleiten, über meinen Bauch und meine Beckenknochen bis zur Innenseite meiner Leiste und dem Anfang meiner Oberschenkel. Durch Jacksons Anblick und meine vorherigen Gedanken war es mir natürlich passiert, ich war hart geworden. Ungehemmt legte Jackson seine Hand auf mein Glied, welches sich auf der rechten Seite meines Beines deutlich unter meiner Jeans abzeichnete. Um das Ganze noch zu toppen, drückte der Schwarzhaarige sanft zu, was mir ein leises Keuchen entlockte. Die Röte schoss mir ins Gesicht, während ich verstehend nickte.
„Die letzten fünf Minuten bleiben unter uns", wisperte ich zurück.
„Fein", griente Jackson, gab mir einen federleichten Kuss auf die Wange, zog seine Hand zurück und erhob sich wieder. Dabei griff er nach der Decke, die auf dem Bett lag, und reichte sie mir. So konnte ich mich bedecken, ohne dass die übrigen Gäste von meiner Begeisterung für Jacksons Körper etwas mitbekamen. Fest drückte ich den Stoff gegen meinen Körper. Wie peinlich mir das alles in diesem Moment erschien.

In der nächsten halben Stunde zog sich Jackson wieder etwas an und ich konnte irgendwann wieder vom Boden aufstehen. Ich bekam auch mit, wie die rosa Tabletten untereinander verteilt wurden.
Ich hingegen wurde nicht noch einmal gefragt und jeder schien meine Entscheidung gegen die Drogen zu akzeptieren.
Langsam wankte ich aus dem Zimmer. Auf dem Flur, kurz vor der Treppe, wurde ich von Jackson eingeholt.
„Hey, Mark. Alles klar bei dir?"
„Immer, ist doch eine Party", lächelte ich. Mittlerweile trug mein Gegenüber eine hellblaue Jeans und ein weißes T-Shirt. Wesentlich langweiliger als nur mit der Socke.
„Sorry, ich muss einfach nochmal nachfragen: Das gerade bleibt unter uns?"
„Nur, weil ich sie selbst nicht nehme, verurteile ich dich nicht gleich dafür", kurz hielt ich inne, überlegte und entschloss mich dann, ehrlich zu sein. „Würde es für mich nicht so schlimme Konsequenzen haben, hätte ich vielleicht sogar ja gesagt."
„Im Ernst?"
Schüchtern nickte ich, konnte aber nicht genau sagen, ob da der Alkohol aus mir sprach.
Wir wurden abrupt in unserem Gespräch gestört, denn Yugyeom kam die Treppe herunter gerannt.

„MARK!"
„Was ist denn mit dem los?", seufze Jackson genervt.
„Warum gehst du nicht an dein verficktes Handy?!", brüllte mich Yugyeom wütend an.
„Sorry, habe es auf leise. Was ist denn los?"
„Hast du mal auf die scheiß Uhr geguckt?! Du solltest um 2 Uhr zuhause sein und jetzt ist es nach 4! Deine Eltern haben mich gerade angerufen und sind außer sich vor Sorge und Wut."
„FUCK!", platzte es aus mir heraus. Hektisch suchte ich in meiner Hosentasche und blickte auf mein Smartphone.
17 verpasste Anrufe von dem Handy meiner Mom, sowie das von meinem Dad und unserem Haustelefon.
Ich war ein toter Mann.
Oh Shit.
Shit.
SHIT!!!

Kreideweiß stopfte ich mein Handy wieder in die Tasche zurück und sagte zu Jackson: „Ich muss gehen! Danke für die Einladung."
„Ich verstehe die Panik nicht?", wunderte sich der Chinese.
„Du kennst seine Eltern ja auch nicht", höhnte Yugyeom und reichte mir meine Jacke, die er offensichtlich die ganze Zeit bei sich getragen hatte.
Mit zittrigen Händen versuchte ich, danach zu greifen, doch die Lederjacke entglitt meinen Fingern immer wieder. Jackson war schneller als mein bester Freund, hob meine Kleidung wieder vom Boden auf und half mir beim Anziehen.
„Ich hab uns schon ein Taxi bestellt", informierte mich der Koreaner. Ich nickte zur Kenntnis, wollte einen Schritt nach vorne machen, doch meine Beine waren zu weich und so knickte ich ab, landete so wie meine Jacke zuvor auf dem Boden. Dabei stieß ich mir noch schön den Kopf an der Treppenstufe.
„Was machst du denn?", fluchte Yugyeom.
Beide Jungs packten mich an den Ellenbogen und zogen mich zurück auf die Beine. Jackson zögerte nicht lange, hob mich auf seine starken Arme, um mich so die Treppe hoch zu tragen. Oben angelangt setzte er mich vorsichtig auf den kleinen Schuhschrank im Flur und sagte zu meinem Kumpel: „In der Küchenschublade neben dem Kühlschrank sind Pflaster, für seine Wunde."
Während Yugyeom in die Küche lief fragte ich verwirrt: „Wunde?"
„Alter, was ist denn los mit dir? Deine Stirn blutet. Bekommst du das nicht mit?", wollte der Schwarzhaarige wissen. Ich schüttelte verwirrt den Kopf, spürte in dem Moment allerdings, dass es sich auf meiner Stirn wirklich warm anfühlte.
Im selben Augenblick lief mir Blut ins Auge.
Blinzelnd rieb ich mir durch das Gesicht, dabei steigerte ich mich progressiv in meine Panik hinein. Es hatte zur Folge, dass mein ganzer Körper zu zittern begann und ich meine Tränen wegblinzeln musste.
„Ganz ruhig, es ist nichts Schlimmes, nur eine ganz kleine Verletzung", versuchte mich der Ältere zu beruhigen.
„Man, du Idiot! Es geht um meine Eltern! Sie werden mich umbringen! Oh Gott, scheiße, ich werde kein Leben mehr haben!", brüllte ich meinen Gegenüber komplett verzweifelt an. Jackson blickte hilflos drein, verstand den Ernst der Lage nicht.
„Halte seinen Kopf ein Stück nach hinten", erklang Yugyeoms Stimme neben mir. Sogleich wurde mein Kopf nach hinten gedrückt und man tupfte etwas auf meiner Stirn herum, ehe das Pflaster aufgeklebt wurde.


„Komm jetzt, unser Taxi ist da."
„Ich kann nicht ...", flüsterte ich, dabei fühlte ich mich ganz klein und um Jahre zurückversetzt. Als wäre ich ein kleiner Junge, der sich nicht einmal die Schuhe binden konnte.
Wortlos hob mich der Chinese wieder auf seinen Arm und trug mich nach draußen in die kühle Nachtluft.
Ich wurde in das Auto gesetzt und sogar angeschnallt. Die Angst vor dem bevorstehenden Donnerwetter lähmte mein Körper. Der Alkohol war dabei keine Hilfe. Mit ausdruckslosem Blick starrte ich ins Leere.
„Ich würde ja gerne noch mehr tun, aber ich habe was geschmissen", hörte ich Jackson zu Yugyeom sagen.
Daraufhin hörte ich ein Poltern und wie Yugyeom ganz leise und zischend fragte, ob Jackson mir auch etwas gegeben hatte. Dies wurde verneint. Mehr bekam ich nicht mit, denn es wurde zunehmend schwarz um mich herum. Erst versuchte ich, dagegen anzukämpfen, doch meine Kraft war für so einen Kampf nicht ausreichend. Ob ich in eine Ohnmacht oder nur einen normalen Schlaf rutschte, konnte ich nicht definieren.

Leicht wurde an meiner Schulter gerüttelt. Benommen blinzelte ich und sah mich um.
Wir befanden uns immer noch in dem Taxi und Yugyeom sah mir tief in die Augen.
„Wir sind da, Mark.... Soll ich mit hoch kommen?"
„Nein. Danke für alles", meinte ich matt und öffnete die Tür.
„Achso..., die Bezahlung, ähm..., ich weiß nicht, wo mein Portemonnaie ist."
„Mach dir darum keine Sorgen, ist schon erledigt", lächelte mein bester Freund und zog mich in eine feste Umarmung. Ich presste mich fest an ihn heran, schluckte die aufkommenden Tränen herunter und löste mich schließlich von dem Jungen.
„Wir sehen uns Montag in der Schule..., hoffentlich."
„Viel Glück."

Mit Beinen so instabil wie Wackelpudding kroch ich aus dem Kraftfahrzeug und trottete die lange Einfahrt zu meinem Haus hoch.
Vor der Eingangstür hielt ich inne. Langsam schloss ich auf und betrat leise den Hausflur.
Es war mir, als sei ich wieder nüchtern.
Sekunden später vernahm ich auch schon das Stampfen aus dem Wohnzimmer, und wie dieses Geräusch immer lauter wurde und näher kam. Meine Mutter erblickte ich als erstes. Sie sah nur besorgt aus, während mein Vater, der direkt hinter Mom auftauchte, im Gesicht rot vor Zorn war.

Zwischen Liebe und Lügen - Die VerlobungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt