London war stressiger als ich es in Erinnerung hatte. Von Heathrow bis zu den Studios, wo die Late Night Show stattfinden würde, brauchten wir fast eineinhalb Stunden. "Wir können vorher nicht ins Hotel?" fragte Louis mich und ich schüttelte den Kopf. "Ich muss sofort hin, ist das okay für dich? Möchtest du vielleicht lieber ins Hotel gehen?" fragte ich ihn direkt und ärgerte mich sofort, dass ich das nicht bedacht hatte.
Louis schmunzelte. "Dann würde ich doch deinen Auftritt verpassen."
Ich sah ihn ernst an. "Ich rechne es dir hoch an, dass du das mit mir machen möchtest.", sagte ich leise und er nickte, küsste meine Wange und drückte meine Hand sanft. "Ich habe dir doch gesagt, ich will es versuchen. Und deine Anwesenheit macht es mir ehrlich gesagt leicht. Ich bin nervös, ja, aber ich habe keine Angst."
Stolz sah ich zu ihm und küsste zärtlich seine Lippen, lächelte ihn liebevoll an. "Du hörst heute den Song zum ersten Mal."
"Welchen Song?" fragte er mich neugierig.
"Deinen Song."Er fragte mich sofort, was das bedeutete, doch wir kamen beim Studio an und ich stieg aus dem Wagen, zog ihn mit mir mit nach draußen. Wir waren am Hintereingang, niemand war zu sehen, also konnte ich auch seine Hand halten. Louis ließ es zu, was mich ehrlich freute.
Wir begaben uns in das Gebäude und ab dem Moment, wo wir die Räumlichkeiten betraten, wurde alles einfach nur chaotisch. Ein Haufen Menschen wuselte um mich herum, bereitete mich vor und ich hatte Briefings zwischen dem Styling.
Louis blieb im Hintergrund, spielte an seinem Handy und sah immer wieder zu mir, während er mit mir wartete.
Als ich mit allem fertig war, ging ich zu ihm und hockte mich vor ihn. Ich legte die Hände an seine Oberschenkel und sah ihm prüfend in die Augen.
"Geht es dir gut?" fragte ich ihn ein wenig besorgt.Louis ließ die Hand mit dem Handy sinken und beugte sich ein wenig vor, lächelte mich an. "Es ist alles gut, ja. Denkst du, ich kann irgendwo an der Seite zusehen?" fragte er mich.
"Hallo? Das ist ja wohl klar!" sagte ich ein wenig zu euphorisch und grinste ihn an.
Neben uns tauchte ein junger Mann auf, der mich freundlich anlächelte. "Mister Styles?"
Ich nickte schmunzelnd. "Hi!"
Der junge Mann grinste nervös und zeigte auf die Tür. "Es geht in zwei Minuten los, könnten Sie mir bitte folgen?" Er sah Louis an. "Ihr Platz ist neben mir, am Studiorand. Sie können mir also bitte auch folgen."
Wir standen auf und ich ging mit ihm und Louis zum Hauptstudio. Als ich auf die Bühne musste, küsste ich kurz Louis' Wange und ging dann die zwei Stufen nach oben und trat in die Scheinwerferlichter und die auf mich gerichteten Kameras.Das Interview lief gut, doch ich wollte innerlich einfach nur mit Louis in das Hotelzimmer fahren und mich unter den Bettdecken mit ihm verstecken und die Ruhe genießen. Doch es lag noch eine Sache vor mir, die Premiere eines Songs vom neuen Album. Ich hatte ihn für Louis geschrieben und dass er jetzt hier bei mir war, damit hatte ich zwar nicht gerechnet, doch es machte das Ganze noch viel besser.
Der Interviewer Graham Norton, einer meiner liebsten Interviewpartner überhaupt, grinste mich immer wieder an und dann klatschte er in die Hände.
"Ich bin eigentlich die ganze Zeit so aufgeregt, weil wir endlich neue Musik von dir hören!" sagte er grinsend und ich lachte. "Das ist richtig."
Er sah verschwörerisch in das Publikum und rieb sich die Hände. "Wir haben hier heute eine Weltpremiere. Harry Styles performt einen Song aus seinem neuen Album!"
Er sah zu mir und zeigte auf das Mikrofon, dass auf einer Art Plattform neben dem Sofa stand. Ich stand auf und das Publikum klatschte, während ich zum Mikrofon ging und Louis einen Blick zuwarf, der mich angrinste und sich auf die Lippe biss aufgeregt.Ich stellte mich an das Mikrofon und atmete tief durch, ehe die Klänge des Liedes aus den Boxen ertönten. Ich schloss einen Moment die Augen, dann fing ich an zu singen.
Baby, you were the love of my life, woah
Maybe you don't know what's lost 'til you find it
Take a walk on Sunday through the afternoon
We can always find somethin' for us to doWe don't really like what's on the news, but it's on all the time
I take you with me every time I go away
In a hotel, usin' someone else's name
I remember back at Jonny's place, it's not the same anymore
Baby, you were the love of my life, woah
Maybe you don't know what's lost 'til you find it
It's not what I wanted, to leave you behind
Don't know where you'll land when you fly
But, baby, you were the love of my lifeIch sah zu Louis für einen Moment und sah sein breites Lächeln, musste leicht grinsen und sang weiter, schloss dabei die Augen und beendete den Song. Das Publikum klatschte und Graham flippte förmlich aus, kam zu mir und klatschte begeistert.
"Wunderschön! Wenn das ganze Album so klingt, dann beherrschst du wieder die Top 10 an der Spitze!" rief er und ich musste lachen und bedankte mich.
Wir verabschiedeten uns nach einem Abschlussgespräch und ich verließ die Bühne, im Augenwinkel fiel mir eine Person auf, doch es ging zu schnell und ich verlor sie aus den Augen, ging direkt zu Louis."Wie findest du ihn?" fragte ich ihn grinsend.
In seinen Augen sah ich Tränen glitzern, sah ihn sofort erschrocken an. "Was ist los?"
Er schüttelte den Kopf und umarmte mich fest. Überrascht legte ich die Arme um ihn und zog ihn fest an mich. "Du klingst wie ein Engel..." flüsterte er. "Ich hab all die Jahre nur deine Musik gehört, aber der Song..."
Ich löste mich von ihm und sah ihn fragend an. "Du hast meine Musik gehört?"
Er wurde leicht rot und nickte, sah auf den Boden. Ich musste grinsen und küsste seinen Kopf, ungeachtet der vielen Menschen um uns herum.
Louis sah mich wieder an und ich stupste seine Nasenspitze mit dem Finger an. "Finde ich wirklich niedlich. Hätte ich gewusst, dass du Schauspieler geworden bist, hätte ich deine Sendung vermutlich jeden Tag gesehen."
Er verdrehte die Augen, lachte leise. "Du hasst TV Shows. Du würdest jede Sekunde hassen, die du damit verbringen müsstest, dir das anzusehen!"
Grinsend legte ich den Kopf schief. "Ich würde mir vermutlich nur deine Szenen angucken..."Er schüttelte lächelnd den Kopf und winkte ab. "Bloß gut, dass ich in so gut wie jeder Szene bin. Ich bin die Hauptfigur.", bemerkte er lächelnd. Grinsend legte ich den Arm um ihn und lief mit ihm in Richtung des Hintereinganges, damit wir endlich verschwinden konnten.
"Endlich redest du mal so wie jemand, der wirklich stolz ist, auf dass was er tut.", sagte ich und er nickte und sah hoch zu mir. "Das bin ich auch. Es war eine lange Zeit das einzig Gute in meinem Leben."
Ich küsste seine Schläfe, öffnete ihm die Tür und wir traten hinaus. "Jetzt nicht mehr nur das Einzige?"
Louis schüttelte den Kopf. "Nein, nicht mehr.", antwortete er mir grinsend und ich lachte leise.
Wir liefen zum Auto und ich wollte ihm gerade die Tür öffnen, als sich eine Hand auf Louis' Schulter legte und er zusammenzuckte und in meine Richtung sprang.Ich hielt ihn fest, drehte mich um, doch als ich sah wer es war, atmete ich erleichtert aus. Louis' Mom stand vor uns, hinter ihr Lottie. Sie beide sahen uns ungläubig an und Louis riss die Augen auf, als er sie erkannte.
"Mom", hauchte er und löste sich von mir, ging einen Schritt auf sie zu.
Jay fing an zu strahlen und legte ihre Hand auf den Mund für einen Moment. "Wieso sagst du nicht, dass du nach England kommst? Wieso muss ich sowas denn aus den Nachrichten erfahren?" fragte sie und zog ihn einfach in ihre Arme.
Er erwiderte die Umarmung angespannt und Jay schien es zu merken, löste sich und legte die Hand an seine Wange. "Du siehst so müde aus, Schatz. Geht es dir gut?" fragte sie sanft. Louis nickte leicht. "Ja, Mom."Ich beobachtete Lottie, die Louis anstarrte und sie wirkte wütend. Jetzt wusste ich, was Louis gemeint hatte, denn es war mehr als deutlich, dass sie sich nicht freute, ihren großen Bruder zu sehen. Sie bemerkte meinen Blick und sah nun mich an.
"Hallo, Lottie. Schön, dich mal wiederzusehen.", sagte ich mit einem vorsichtigen Lächeln.
Sie schnaubte und schüttelte den Kopf.
"Lottie..." mahnte Jay ihre Tochter und Louis sah nun auch zu seiner Schwester, die weiterhin mich anstarrte und die Arme verschränkte.
"Du bist wirklich so dumm und verzeihst ihm?" fragte sie mich direkt."Lottie..." wollte ich sagen, doch sie hob die Hand abwehrend. "Er hat uns alle zurück gelassen, weil er karrieregeil ist! Und nun kommt er Jahre später angekrochen und du bist so blöd und heiratest ihn?! Ich versteh dich nicht, Harry!" rief sie aus und lachte humorlos auf.
"Er ist nicht..." setzte ich an, doch sie stoppte mich und sah Louis an. "Und natürlich kein Anruf, dass du herkommst. Nicht mal bei Mom. Schäm dich!" sagte sie und blickte zu Jay. "Ich kann das nicht, sorry Mom."
Mit den Worten lief sie davon und ließ uns stehen.

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Yours Truly | L.S.
FanfictionAls die beiden Ex-Partner, Louis und Harry, sich in Las Vegas wiedersehen, ahnen sie nicht, dass eine durchzechte Nacht ihr Leben für immer verändern wird. Betrunken und mit einer impulsiven Idee im Kopf, beschließen sie, sich in einer kitschigen Ka...