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Hanna

Die letzten beiden Wochen waren echt hart, da auf der Arbeit echt viel Stress herrschte. Julia hatte mit Stefan gesprochen und gestern hatte ich dann ein Gespräch mit Stefan. Er würde mich herzlichst begrüßen, wenn ich wirklich wollen würde und mich entschieden habe. Laut ihm macht er den Vertrag soweit fertig, ich müsste nur unterschreiben und im Krankenhaus die Kündigung einreichen. Trotz allem schob ich den Gedanken vor erst bei Seite, denn Julia parkt gerade den RTW auf dem Parkplatz hinter dem Stadion. 

Heute ist es vielleicht so weit, wenn sich der Moment ergibt. Ich bin mir unsicher ob ich ihn ansprechen soll, oder ob ich warten soll bis er etwas sagt. Die Angst zurück gewiesen zu werden ist riesig groß, aber ich könnte es ihm nicht verübeln, da ich ja auch nicht wirklich der netteste Mensch ihm gegenüber war. Und so steigt meine Nervosität von Sekunde zu Sekunde und Julia bleibt es auch nicht verborgen. ,,Ach Maus, mach dir keinen Kopf, das wird ganz sicher gut gehen. Denk dran ich stehe hinter dir, egal was heute passiert oder auch nicht passiert." Ich nicke nur etwas abwesend und hole den Rucksack mit dem AED aus dem Auto. ,,Komm gib mir den Rucksack, du hattest ihn das letzte mal." Julia schwingt sich das schwere Ding auf den Rücken und langsam machen wir uns auf den Weg in Richtung Stadion.  Ich versuche so langsam zu laufen wie es geht, da ich es nicht wirklich eilig habe, um ehrlich zu sein. Zwei Wochen lang habe ich überlegt was ich sagen könnte, wenn ich vor ihm stehe, aber auf ein mal ist alles weg. Mein Kopf ist leer.

Wir gehen den selben Weg und mit jeder Ecke verschnellert sich meine Atmung. Innerlich hoffe ich, gleich nicht auf ihn zu treffen. Einfach um noch Zeit zu haben mich drauf vorzubereiten, falls wir miteinander reden sollten. Ich habe keine Ahnung wieso ich so nervös bin, entweder ist es die Angst davor zurückgewiesen zu werden oder davor das es gut laufen könnte und ich mich in etwas rein geritten habe, was in Zukunft nicht hält und ich wieder die Person bin, die verletzt wurde.

Wenige Meter nur noch und wir sind in diesem Vorraum, durch welchen man zu den Spielerkabinen kommt und zum Spielfeld. Bitte lass ihn nicht genau jetzt dort sein. Bitte. 

Julian ist genau der erste den ich sehe. Scheiße, was mach ich denn jetzt? Ich schaue ihn an und es ist so automatisch, dass ich es nicht mal wirklich schaffe weg zu schauen. ,,Ich geh schon mal zu den Bänken, wenn was sein soll komm direkt zu mir runter okay?" Mit einem Nicken bestätige ich ihr, dass ich sie verstanden hatte.

Julian

Irgendwann schaffe ich es meinen Blick von ihr abzuwenden, da ich nicht wollte das es komisch werden würde. Ich laufe Marco weiter hinterher und versuche meine Nervosität abzuwimmeln. ,,Hey." Höre ich nur hinter uns bis Emre mich leicht anstupst. ,,Jule ich glaub du bist gemeint." Sagt er und deutet neben uns. 

Hanna stand immer noch dort, aber diesmal alleine. Etwas verunsichert bleibe ich stehen und laufe vorsichtig in ihre Richtung. ,,Hey." Sage ich zu ihr leise. ,,Also..." Setze ich an, aber sie unterbricht mich. ,,Ich wollte mich entschuldigen. So wie ich mit dir geredet habe war echt nicht nett und auch nicht fair. Zu mal kenn ich dich nicht und hätte, egal in welcher Situation ich war, normal mit dir reden können." Etwas beschämt schaut sie auf den Boden. ,,Nein, ich muss mich entschuldigen. Mein Verhalten war definitiv nicht angemessen und das was ich gesagt habe, war auch gar nicht wirklich so wie es sich angehört hat. So viele Frauen hatte ich eigentlich nicht, aber mein Ego war gekränkt und ich wusste nicht wie ich mich selbst sonst verteidigen sollte, also kam einfach irgendwas dummes von mir." Etwas verlegen fasse ich mir an den Nacken. Plötzlich fing ein bisschen an zu lachen. ,,Ich wusste doch das dein Ego gekränkt war. Ist bei den meisten Männern so." Ich war froh das wir miteinander reden, aber mein Körper kribbelt und versuche meine restliche Nervosität zu verbergen. ,,Frieden?" Sie hält mir ihre Hand hin. ,,Frieden." Antworte ich ihr und gebe ihr meine Hand.  Ich konnte nicht anders als dumm vor mich hin zu grinsen. ,,Und jetzt geh ihr müsst gleich einen weiteren Sieg holen." Sie grinst mich auch an, was mich so krank glücklich macht. Jetzt kann ich erst recht besser spielen. ,,Ich werde dich nicht enttäuschen." Kurz lacht sie. ,,Komm die anderen warten doch bestimmt schon auf dich." ,,Vielleicht sieht man sich ja nach dem Spiel noch mal kurz." Sage ich zu ihr, ehe ich mich umdrehe und in Richtung Kabine laufe. Scheiße fühlt sich das gut an.

In the End it's always you (Julian Brandt FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt