kapitel 3Es ist nun mal so, dass ich den Mann tolerieren muss. Wir müssen vor der Kamera und auf der Leinwand eine gewisse Chemie aufweisen, damit man uns auch abkauft, dass wir ein verliebtes Ehepaar sind.
Ungewöhnlicherweise komme ich auch gut an den Drehtagen vor der Kamera mit ihm klar, sodass ich mir manchmal wieder ins Gedächtnis rufen muss, was damals passiert ist. So einfach darf und kann ich das nicht vergessen, auch wenn Robert ziemlich gut darin ist, einen auf eine charmante Art und Weise um den Finger zu wickeln.
Er bringt jeden zum Lachen, lockert die Stimmung auf und ist einfach ein Mensch, der in einem Raum den Unterschied macht. Ich kann ganz genau sehen, wie die restlichen Frauen ihn mit Herzen in den Augen anblicken und vergöttern. Er sieht es auch, dass sehe ich ihm an und ihm gefällt es.
Dennoch erwische ich ihn immer wieder dabei, wie er zu mir blickt, wenn er einen neuen Witz erzählt und darauf hofft, mich lachen zu sehen. Gelegentlich tue ich dies auch, doch er ist am verzweifeln und ich liebe es, dass ich der Grund dafür bin.
Ich trinke meinen Kaffee am Morgen in meinem Wohnwagen, während ich gestylt werde. Gelangweilt scrolle ich durch mein Handy und bekomme plötzlich die Benachrichtigung von Instagram.
'robertdowneyjr folgt dir jetzt'
Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und stelle meine Tasse auf dem kleinen Schminktisch vor mir ab. Wie interessant.
-
Nach einer weiteren halben Stunde sitzend, kann ich endlich aufstehen und mich zum heutigen Drehort begeben. Nolan meinte, dass heute eine besondere Szene gedreht werden soll. Welche genau, wollte er nicht verraten, aber er hat dämlich gegrinst und das verheißt nichts Gutes.
Ich kann Robert, Nolan und das Kamerateam schon in der Ferne sehen. Als ich mich ihnen nähere, schenkt Robert mir einen dreckigen Blick.
„Nicht einen Tag pünktlich, was?" fragt er flüsternd, als ich das restliche Team begrüße.
„Nicht einen Tag kannst du den Mund halten, was?" gebe ich süßlich lächelnd zurück. In meinen Gedanken drangsaliere ich ihn mit meinem bloßen Händen. Er grinst selbstgefällig.
„Du musst immer das letzte Wort haben, oder?" er flüstert weiterhin. Nolan soll wohl nicht mitbekommen, was für ein Arsch er ist.
„Gut, dass du es bemerkst, wo du sonst doch nicht immer das hellste Köpfchen bist" ich wende meinen Blick ab und versuche Nolan zuzuhören, doch wieder ist seine lästige Stimme in meinem Ohr.
„Du tust auf tough und unerreichbar, doch Süße ich durchschaue dich" ich kann das Grinsen auf seinen Lippen regelrecht raushören.
Ich öffne meinen Mund um zu kontern, jedoch halten Nolan's Worte mich davon ab.
„- und abschließend die Kussszene zwischen Robert und Amanda."
Ich schüttle ungläubig den Kopf und ein ungutes Gefühl breitet sich in meinem Bauch aus. Die Kussszene ist heute?!
Ich kann Robert lachen hören, er muss meinen schockierten Blick wohl gesehen haben.
„Sieht's du" sagt er weiterhin herzlich lachend und klopft mir auf den Rücken.
„Dann fangen wir mal an!" verkündet Nolan und alle machen sich bereit für den Dreh der ersten Szene. Ich versuche die aufsteigende Nervosität zu unterdrücken und mich auf den Dreh zu konzentrieren. Es ist ja nicht so, als würden wir uns wirklich küssen. Es bedeutet schließlich rein gar nichts.
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the color violet
FanfictionAmanda Quinn, eine aufsteigende Newcomerin in Hollywood, hat schon viel über den großen Robert Downey Junior gehört - so ist das wohl, wenn der Ruf einem vorauseilt. Bei einem neuen größeren Filmprojekt trifft die 25- Jährige auf den besagten Schau...