Lösung

51 2 0
                                    

Das Schlafmittel verschafft dem Koch keine Erholung.
Ja er schlief, doch er hatte das Gefühl noch müder wieder aufzuwachen. Dazu bleiben die Albträume auch nicht fern, er wachte einfach nicht mehr so schnell von ihnen auf.
Doch nochmal zu Chopper zugehen wollte er auch nicht.
Dabei würde er sich zu dumm vorkommen.

Wieder wartete er darauf dass das Schlafmittel wirken würde. Er lag erneut auf dem Bett und starrte die Decke an.
Gut er starrte mehr in die Dunkelheit hinein.
Das war doch einfach nur erbärmlich.

Mürrisch stand Sanji auf und ging in die Kombüse.
Er könnte auch schon etwas für das Frühstück vorbereitet und dabei auf die erhoffte Müdigkeit warten.

Sanjis Finger waren nicht mehr verbunden, doch man sah noch genau wo das Messer auf seine Finger gehackt hat. Er versuchte nicht auf seine Hand zu schauen. Es widerte ihn immer noch an. Es war seine eigenen Doofheit. Dazu hatte er sich auch noch von Zoro mehr oder weniger helfen lassen. Das war einfach nur erniedrigend.
Besonders wenn er daran dachte, wie sich die Berührungen des Schwertkämpfers angefühlt hatten. Das war einfach nur lächerlich.
Er war lächerlich.
Er kam sich vor wie ein Schulmädchen, die ein lächeln eines Jungen bekommen hatte, den sie gut fand.
Er müsste dafür sorgen, dass sollte Gedanken verschwinden.

Flink hacke Kräuter klein und warf sie in eine Schüssel zu Chiliöl und Sojasauce bevor er die Fleisch-Würfel, die er bereits vorbereitet hatte, ebenfalls dazu gab.
Er vermengte alles bevor er die Schüssel kalt stellte um dem Ganzen Zeit zugeben zu ziehen.
Er nahm sich die nächsten Zutaten und legte sie auf das Schneidebrett. Dabei fiel sein Blick direkt seine beschädigte Hand.

Ihm wurde schlecht.
Fast schon panisch griff er in seine Hosentasche und holte ein Behälter hervor. Er fummelte kurz an diesem herum bevor er die gewünschte Zigarette zwischen den Fingern hatte.
Schnell zündete er sie an und sang resigniert auf den Küchenboden und lehnte sich gegen eine der Schranktüren.
Er nahm einen Zug und betrachtete die von Schorf bedeckten Schnitte, dabei atmete er den Rauch wieder aus. Wenn es nicht seine Hand wäre fände er die Schnitte nicht schlimm, doch an sich selbst waren sie das Zeichen seiner Schwäche.
"Scheiße...", murmelte Sanji als er merkte wie ihm einzelne Tränen über seine Wangen liefen und fuhr sich durch die Blonden Haare.

Schnell strich er die Tränen weg als er hörte, wie jemand in die Küche kam.
"Sanji?", hörte der Koch Robins Stimme fragen.
Hastig erhob sich der Blonde und setzte ein lächeln auf für die schwarzhaarige Frau.
"Was kann ich für dich tun?"
"Seit wann kochst du mitten in der Nacht?", stellte Robin eine weitere Frage.
"Ich treffe nur Vorbereitungen für das Frühstück.", erklärte sich Sanji und zog erneut an seiner Zigarette: "Und was treibt dich hier her?"
"Ich habe Durst."
"Was darf es den sein?"
"Wenn du schon fragst, gerne Tee."
"Kommt sofort."

Und schon war es wieder still.

Sanji stellte Robin ihren fertigen Tee hin.
Robin schenkte ihm ein Lächeln.
"Darf ich dich Mal was fragen?", fragte Robin ironischerweise. Sanji nickte nur.
"Was ist los mit dir?"
"Nichts.", lautete die stumpfe Antwort. "Das ist gelogen.", sagte Robin streng: "Also noch Mal was ist los?"

Es machte keine Sinn etwas vor Robin zu verheimlichen, wenn sie sogar schon danach fragt.
Dennoch dachte der Koch nicht daran Robin alles zu erzählen.
Sanji seufzte.
"Ich glaube im nächsten Hafen verlasse ich das Schiff."

Robin schien die Worte zu verarbeiten, bevor ihr ihre Gesichtszüge entgleiten. Sie hätte mit wirklich allem gerechnet, selbst mit der Offenbarung dass Sanji eine Frau wäre hätte sie mehr gerechnet als damit.
Sanji wollte also die Strohhutbande verlassen, oder hatte sie seine Worte falsch verstanden?
"Um sich alleine umzusehen?", fragte Robin nach einer Weile hoffnungsvoll.
Sanji senkte den Blick und schüttelte seinen Kopf.
"Was ist der Grund für diese Entscheidung?"
Sanji seufzte erneut.
"Ich verliere mich selbst auf diesem Schiff."
"Wie meinst du das?", fragte Robin nachdenklich und trank einen Schluck ihres Tees.
"Ich bin nicht auf dieses Schiff gegangen um mich mit mir zu befassen, sondern um genau dieses zu vermeiden. Diese Flaute führt mir vor Augen dass ich auf diesen Schiff wohl über kurz oder lang nur Unruhe stiften werde."
"Was für ein Schwachsinn! Du bist unser Koch."
Sanji musste schmunzeln über Robins Aussage.
"Nein und den Koch kann jeder spielen." "Aber keiner so gut wie du. Dazu haben wir dich gerne."
"Das bestreite ich auch nicht. Ich bin hier mein eigenes Problem nicht ihr."
"Könnte dich den etwas überzeugen nicht zugehen?", fragte Robin.
"Ich weiß es nicht."

Wieder schwiegen sie.
Warum musste er das Robin jetzt offenbaren? Sie würde es den anderen strecken und damit wohl sich anders ihn gegenüber benehmen.

Robin trank ihren Tee aus.
"Wir wollen wirklich, dass es dir hier gut geht.", erinnerte Robin lächelnd.
"Könnte das dennoch unter uns bleiben? Ich möchte nicht dass sich jemand für meine Entscheidung verantwortlich fühlt. Ihr könnt wirklich nichts dafür."

Robin nickte bevor sie die Kombüse wieder verließ.

Sanji blieb von sich selbst enttäuscht zurück, doch nun wusste er, dass diese Nacht nun wirklich gelaufen war.

Sie konnte das nicht für dich behalten, zumindest nicht komplett. Die Pläne Sanjis würde sie tatsächlich für sich behalten, doch einen der Crew, war es Robin einfach diesen schuldig  eine kleinen Tipp zugeben.
Dies würde sie am nächsten Tag auch tun sobald sie konnte.


Zoro hatte sich für sein heutiges Vormittagstraining in seinem Trainingsraum verschanzt. Er brauchte heute Mal etwas Ruhe zum nachdenken.
Der Koch hatte sich schon wieder verändert, doch nicht in die normale Richtung sondern noch weiter von dem bedanken Verhalten des Koches weg.
Er war absolut still gewesen beim Frühstück und nickte allerhöchstens.
Dies gefiehl dem Schwertkämpfer nicht. Doch was er tun könnte wusste Zoro auch nicht. Also ließ er seinen Frust bei seinem Training raus.

"Hast du Mal kurz einen Moment?", fragte Robin als sie zu ihm in den Trainingsraum trat.
"Bin beschäftigt."
"Du musst auch nur zuhören.", versuchte es die schwarzhaarige Frau erneut.
"Gut. Was ist?"
Zoro dachte nicht daran sein Training wofür auch immer was Robin wollte zu unterbrechen.
"Ich weiß das habe ich dir schon oft gesagt, doch dieses Mal solltest du wirklich auf mich hören.", begann Robin mit gesenkt Stimme, um zu verhindern dass dieses Gespräch jemand unabsichtlich mithören könnte: "Sprich mit ihm.... solange du es noch kannst."
Zoros Gewichte fielen krachent auf dem Boden, darauf hin hörte man Nami schreien, dass dies Zoro unterlassen soll bevor er das Schiff zum Kentern bringen würde.
"Was?!"
Robin sah bedrückt zu Boden und verließ den Raum wieder.

Die große Flaute Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt