Nacktbaden

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Kaum hatte ich auch nur ansatzweiße einen Fuß aus der Tür des Busses gesetzt packte Charlotte, die hinter mir ausstieg, mich am Arm und zog mich halb rennend hinter sich her in Richtung Haus. "Charlotte!", rief ich ihr im hinterher stolpern zu: "Jetzt mach mal langsamer!" Erschüttert sah sie mich an: "Du weißt es ja noch gar nicht!", meinte sie mehr zu sich selbst, als zu mir: "Ich- ich habe heute ein Date!!!"

"Wow, Schätzchen das ist toll.", sprach Mom, die auf einmal wie aus dem nichts im Türrahmen stand und Charlotte beim hibbeligen auf und ab hüpfen beobachtete. "Mom!", erschrak ich und fasste mir schwer atmend an die Brust, da sie mich so erschreckt hatte. "Tschuldige Schatz.", meinte sie kurz und wand sich dann an Charlotte und zog sie -und somit auch mich, weil sie meinen Arm immer noch fest hielt- rein ins Esszimmer, wo sie sie auf einen Stuhl drückte. "Ich will alles wissen.", sprach Mom ganz aufgeregt und sah sie auffordernd an. Auch ich setzte mich, ich wusste immerhin auch nur, DAS sie ein Date hatte und nicht mit WEM. Ganz aufgeregt sah sie von mir zu Mom und wieder zurück und begann dann lächelnd zu erzählen: "Naja, also heute in Sport, da hat mich Bumpty auf ein Date eigeladen!" 

<Ach du scheiße! Bumpty?! -Der kleine, kahle Bursche?>, dacht ich mir, lächelte aber, da ich nicht wollte, dass Charlottes erstes Date schlimm endet. "Das ist ja toll! Ich kann mich noch genau an mein erstes Date mit eurem Dad erinnern ...", schwelgte Mom in Gedanken. "Ähm Mom, dafür haben wir jetzt keine Zeit.", sprach ich auf Charlottes hilfesuchenden Blick hin: "Wir müssen uns jetzt auf Operation erstes Date vorbereiten." Daraufhin lächelte sie nur: "Meine zwei Mädels... -Ihr werdet viel zu schnell erwachsen." Gerade, als wir aufstanden, hatte Mom anscheinend noch etwas wichtiges zu erzählen: "Übrigens: Heute Abend ist bei den Feders eine fette Party. Genaueres dann beim Abendessen.", meinte sie mysteriös und zwinkerte uns zu. Bevor ich noch etwas fragen konnte, wurde ich auch schon von meiner Schwester hinter ihr her gezogen.

Oben in ihrem Zimmer angekommen, war sie völlig hibbelig und ging nervös auf und ab: "Was soll ich nur anziehen?! -Aly, hilf mir!", flehte sie schon fast panisch. "Okay, lass mich nur machen.", meinte ich selbstsicher wie immer und suchte ihr ein süßes Outfit raus. Es war niedlich, aber nicht zu kindlich -also einfach perfekt für Charlotte.

Damit sie sich in Ruhe fertig machen konnte, verschwand ich runter in die Küche um mir was zu trinken zu holen, Mom jedoch schickte mich meinen Bruder holen, da er nicht auf ihre Nachrichten und Anrufe reagierte und bald seine finale Fahrprüfung hat. Da nur wir Geschwister unsere Handys untereinander orten können, da Dad meinte er wolle sich da nicht einmischen, war ich die leidtragende und musste mich nun also auf den Weg machen. 

Nach einer halben Ewigkeit kam ich an einem großen Zaun an, an dem drei unübersehbare, gelbe Warnschilder hingen. "Betreten verboten!", las ich vor und sah zur Sicherheit nochmal auf mein Handy. "Das ist nicht sein Ernst. Seit wann macht der Hosenscheißer was verbotenes?", sprach ich an mich selbst gewannt und fand auch ziemlich schnell einen passablen Eingang. Kaum war ich ein Stückchen durch das kleine Wäldchen gelaufen, konnte ich Stimmengewirr und laute Musik vernehmen. <Studenten>, kam mir sofort in den Sinn. Dann trat ich ohne zu zögern näher heran und mischte mich kurzerhand unters Volk, um nach Andre zu suchen.

<Wenn ich ihn erwische!>, fluchte ich, als mir der bereits dritte Typ auf den Fuß stieg. Dann, endlich erkannte ich ihn! -Und Greg?! Was machen den die BEIDEN hier? "WaS MacHt iHr hIER?", brüllte ich ihnen aufgrund der ohrenbetäubenden Musik entgegen. Beide zuckten heftig zusammen, als sie mich erkannten. "Alyssa, was machst du hier?", fragte Andre und sah sich panisch nach -wie ich vermutete- Mom oder Dad um. Er drehte sich um und sah sogar hinter ein paar Büschen nach.

Plötzlich wurde ich kreidebleich. "Na meine Süße?", fragte irgend ein Creep, der mich von hinten antanzte und nun anfing meinen Arsch an zu grabschen. Wie in Schockstarre verfallen, machte ich gar nichts und ließ ihn mich sogar zu ihm umdrehen. Daraufhin fing er an seine Hand zu meinen Brüste wandern zu lassen, die andere platzierte er dann aber doch lieber wieder an meinem Hintern. Unfähig etwas zu sagen, geschweige denn zu protestieren, kam nur ein ängstliches Winseln aus meiner furz trockenen Kehle. 

"Lass sie in Ruhe!", brüllte Greg fassungslos und nahm seine Hände von meinem Arsch. "Oh, sorry.", lallte der Typ und hob zur Verdeutlichung eine Hand: "Deine Schnecke?" Ein wenig unschlüssig sah mich Greg an, dann legte er einen Arm um meine Taille: "Ja, sie ist meine Freundin." Bei diesem Satz konnte ich mein Herz förmlich schmelzen spüren. In meinem Inneren rastete ich gerade aus, wie ein kleines Kind, das einzige, was mich wieder in die Realität zurückkommen ließ, war Gregs Hand an meiner -dort prickelnden- Hüfte. "Deine Kleine ist echt ganz schön heiß. Pass auf, dass du dich nicht verbrennst.", stammelte der brünette Creep und sah uns weiterhin an. 

"Er geht nicht weg.", flüsterte Greg, gerade so laut, dass ich ihn überhaupt verstehen konnte. "Ich weiß. Er glaubt uns nicht.", murmelte ich und sah zu Greg auf, der ein ganzes Stück größer als ich war. "Vertrau mir.", meinte er, als er meinen Blick sah. Verwirrt versuchte ich noch einmal zu ihm auf zu blicken, doch er hatte andere Pläne und legte seine Hand an meine Wange und zog mich ganz langsam zu ihm. Bevor ich in irgend einer weiße Protestieren konnte, lagen seine Lippen auf meinen. Ich war so geschockt, dass ich meine Augen weit aufriss und mich am liebsten kneifen würde, da ich mir sicher war, dass das ein Traum ist. Auch wenn das mein erster richtiger Kuss war, wusste ich was in etwa ich jetzt tun musste, also erwiderte ich den Kuss und bewegte meine Lippen im Einklang mit seinen.

Als wir uns langsam von einander lösten, um Luft zu holen, kribbelte in mir alles. Es fühlte sich an, wie tausende von Ameisen, die in meinem Körper wanderten. <Scheiße, was jetzt?>, dachte ich panisch, als ich sah wie Greg sich verlegen am Hinterkopf kratzte und meinem Blick auswich. 

"Leute!", rief mit einem mal Andre, der gerade an einem Busch ziemlich abseits der Party stand und in Richtung Wasser blickte: "Kommt mal her!" Wie auf Kommando rannten wir beide schon fast zu ihm und stellten uns jeweils auf eine andere Seite meines Bruders.  Ich wusste nicht, was er von uns wollte, ja es war schon hier, aber sein Platz war jetzt auch nicht gerade besser, als der an dem ich gerade stand. Dann sah ich was andre meinte und mir klappte die Kinnlade runter: "Sind das -Dad und ...?" "Ja", sprachen die beiden Jungs neben mir, wie aus einem Mund und blickten verstört zu einem der Felsen, auf dem sich gerade unser Dad und seine Freunde auszogen. Nackt auszogen! "Was zur Hölle?", fragte ich geschockt und sah zu Andre rüber, der genauso unwissend wie ich dreinblickte. Ohne zu zögern, sprang Dad ins Wasser und legte einen Eierklatscher hin, woraufhin von überall nur lautes 'Uhhhh' zu hören war. Auch wenn ich kein Typ war und das somit nicht nachvollziehen konnte, stellte ich es mir sehr schmerzhaft vor. Greg und Andre hielten sich sogar die Hände vor ihre besten Stücke, wahrscheinlich, weil sie den Schmerz genau fühlen konnten. Danach folgten Mr. Feder und Higgens. Ihhhhh! -Ich wollte keinen von ihnen unbekleidet sehen, vor allem nicht meinen Vater! Wie soll ich ihm denn jemals wieder ins Gesicht gucken?

"MMMMAAAAMMMMAAAAAAAA!", brüllte dann Mr. Lamonshoff, welcher mich wieder in die Realität zurückholte. Mit seinem Arsch landete er direkt auf Higgens, welcher kurzzeitig verschwunden war. <Hat er sich gerade Higgens eingeführt?!>, dachte ich und wollte eigentich vor Ekel weg sehen, doch es war einfach zu lustig. "Die arme alte Lady!", rief einer der Studenten und meinte wahrscheinlich Higgens, der gerade in diesem Moment wieder an die Oberfläche kam und nach Luft rang. Was genau er sagte konnte ich nicht verstehen, alles was ich mitbekam war, dass er nicht sonderlich begeistert aussah.

"Erschieß mich Andre!", meinte ich mit einem angewidertem Gesichtsausdruck und hielt mir die Augen zu. "Was war das denn -bitte?", sprach Andre und sah aus, als ob er sich jeden Moment übergeben müsste. Auch Greg schien nicht angetan von dem, was er zu Gesicht bekam: "Ich hab den Schniedel von meinem Vater... -gesehen.", meinte er sich heftig schüttelnd. 


Verliebt in einen Hollywood// (Kindsköpfe 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt