Verdammte Polizei

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"Roxanne! -Siehst du toll aus!", staunte meine Mom, als Mrs. Feder uns die Tür aufmachte. "Danke, du aber auch.", gab sie das Kompliment zurück und schloss Mom in eine innige Umarmung. Dann wanderte ihr Blick zu mir: "Challo Lys!", sprach sie mit ihrem wahnsinnigem Akzent und schloss auch mich fest in ihre Arme. Ich lächelte über meinen Sitznamen, den nur sie mir immer gab und begrüßte sie ebenfalls. "Alice im Wunderland, hab ich Recht?", fragte sie, als sie mich wieder los ließ. "Ja", meinte ich lächelnd und rückte mein Korsett ein wenig zurecht.

Dad verschwand mit Ronnie im Garten zu den anderen Dads und ich folgte Mom und Mrs. Feder nach oben auf den Balkon des Elternschlafzimmers. Von dort aus konnte man perfekt in den Garten sehen und zugucken was für scheiße die Männer schon wieder trieben. Mr. Lamonsoff zum Beispiel hatte ein aufziehbares Schlauchbot dabei und machte anschließend auch noch einen Tisch kaputt, indem er sich auf ihn stellte. "Ach Eric.", kam auf einmal ein Seufzer von hinten und Mr. Lamonsoffs Frau Mrs. Lamonsoff stellte sich zu uns. "Sally!", fiel Mom ihr um den Hals: "Du siehst ja auch so toll aus!" Daraufhin wurde sie etwas rot und umarmte auch mich: "Du siehst toll aus Alyssa!" "Danke, das kann ich nur zurück geben."   

"Ich habe noch etwas zu verkünden.", meinte mit einem Mal Mrs. Feder und sah entschlossen in die Runde: "Ich bin schwanger!" OMG! -Ich hätte mit allem gerechnet aber nicht damit. Vor lauter Aufregung war ich die Erste, die ihr in die Arme sprang und sie fest knuddelte: "Meinen herzlichen Glückwunsch!", sprach ich aufrichtig und machte dann platz für die Nächste. "Das ist toll!", freute sich Mrs. Lamonsoff, wobei ihr Mom bekräftigend zu stimmte. "Ich finde es toll, dass ihr so denkt, ich dachte schon ihr lacht mich aus." "Niemals!", sprach Mom und drückte sie nochmal fest an sich.

"Ach Lys, Greg ist in seinem Zimmer, guck doch mal vorbei, er hat den ganzen Abend von dir geschwärmt.", lächelte Mrs. Feder und schob mich regelrecht aus dem Zimmer. 

<Ach du scheiße!>, dachte ich mir, als ich vor Gregs Tür stand und nicht wusste, ob ich wirklich klopfen sollte. Irgendwann hatte ich so viel darüber nachgedacht und meine Hand immer wieder ausgestreckt und wieder eingezogen, dass ich mir selbst albern vorkam. <Du schaffst das!>, sprach ich mir selbst Mut zu und checkte nochmal mein Outfit. Dann klopfte ich zaghaft an. Ich kniff die Augen zusammen und hoffte irgendwie, dass er nicht da war, doch als ein 'Herein' ertönte, schwand auch diese Hoffnung. 

"Hey", sagte ich beim eintreten. Sofort stockte mir der Atem. Da stand Greg vor mir... in Boxershorts! -Er hatte einzig und allein Boxershorts und hohe Socken an! Ach du scheiße, wie sollte ich den heutigen Tag nur überleben?! Dieser muskulöse Oberkörper, himmlisch!

"Hey Aly", meinte er zuerst lächelnd, dann klappte ihm der Mund auf. Erschrocken sah ich ihn an: "Was ist? Hab ich einen Fleck?" <Bitte, bitte lieber Gott lass mich nicht meine Tage bekommen haben!>, betete ich und ging schnell zu ihm, um in den Spiegel zu gucken, vor dem er stand. Glücklich stellte ich fest, dass da weder ein Periodenfleck, noch ein normaler Fleck zu sehen war. Also drehte ich mich wieder zu ihm und blickte fragend zu ihm auf. "Wow", hauchte er nur und sah an mir herab. An meinem Ausschnitt blieb er hängen. "Meine Augen sind hier oben.", meinte ich innerlich explodierend und bekam ganz weiche Knie, als er sich wie sonst auch verlegen am Hinterkopf kratzte. -Scheiße sieht er gut aus! Und genau in diesem Moment, war ich mehr als nur froh, dass ich ein Schnür-Korsett angezogen hatte. Damit kam nämlich nicht nur meine gute Figur zum Vorschein, sondern auch mein Dekolleté war prall gefüllt. -Ganz anders als mit den nicht viel pushenden Sport-BHs sonst.

Um die unangenehme Situation zu verharmlosen schnappte er sich schnell ein rosanes Hemd aus seinem Kleiderschrank und warf es sich über. Da ich merkte, dass er Schwierigkeiten hatte sein Hemd zu zuknöpfen, ging ich noch einen Schritt auf ihn zu: "Warte, ich helf dir." Und damit tat ich was ich sagte und fing an das Hemd von oben hin zu schließen. Die ganze Zeit über spürte ich seinen Blick auf mir ruhen, was mich unglaublich nervös machte. "So fertig.", meinte ich grinsend und fuhr mit meiner Hand nochmal hoch zu seinem Kragen, um diesen anständig zu richten: "Siehst gut aus." Was war heute nur mit mir los? -Warum war ich mit einem Mal so mutig? 

Seine Wangen färbten sich leicht rosa und er sah zu Boden, ehe er sich wieder traute mich an zugucken: "Und du siehst bombastisch aus!" Er meinte es anscheinend wirklich ernst, denn in seinen Augen funkelte etwas, dass unmöglich Ironie sein konnte. Ach du kacke, jetzt wurde ich rot, und zwar so richtig! Ich spürte förmlich, wie mir das Blut in die Wangen geschossen kam. Als ich durch seinen Blick nach unten bemerkte, dass meine Hand immer noch halb auf seiner Brust lag, zog ich diese schnell weg und sah beschämt zu Boden, weil ich -wenn das überhaupt noch möglich war- noch roter wurde. "War schon okay, mich hat es nicht gestört.", meinte er mit einem mal und ich schmunzelte in mich hinein. Vielleicht hatte ich ja doch eine Chance!

Gerade, als ich dachte, dass jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, um ihm meine Gefühle zu gestehen, schreckte ich heftig zusammen. Vom Dach aus waren Schüsse, Geschrei und so etwas wie ein Skateboard zu hören. Bei dieser Mischung fing ich unwillkürlich an zu lachen und steckte kurzerhand auch Greg an. "Gehen wir runter?", fragte er dann etwas unsicher und sah mir tief in die Augen. -Diese perfekten Augen... "Ähm, ja klar. Voll gerne." <Voll gerne?! Was sollte das denn jetzt schon wieder Alyssa!?!>, ohrfeigte ich mich innerlich selbst. 

"Was habt ihr beide denn so lange oben gemacht?", fragte Keithie neugierig und mit gewissem FSK 18 Unterton in der Stimme. "Ach halt die Klappe Keithie, ich brech dir sonst das andere Bein auch noch.", meinte Greg tot ernst und folgte der inzwischen noch viel lauter gewordenen Musik nach draußen. Kaum war er außer Hörweite suchte Keithie noch mal meine Aufmerksamkeit: "Er steht auf dich!", murmelte er mit einem zwinkern und hob dann abwechselnd die Brauen nach oben. Ohne etwas zu sagen ging ich mit nach draußen und versuchte frische Luft zu schnappen, was zwischen der ganzen bereits benutzten Luft, der vielen Leute, etwas schwer sein würde. <Hat er das gerade Ernst gemeint? Steht Greg auf mich?> 





Verliebt in einen Hollywood// (Kindsköpfe 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt