„Ja, da staunst du, was? Die taffe Jana, der personifizierte Kontrollzwang, ging in ihrer Rolle als Sub am meisten auf, wenn sie verschnürt, wie ein Postpaket, am Bett lag, komplett wehrlos der Willkür einer anderen Frau ausgeliefert!"
Aber genau so war das. Es nahm mir jeglichen Verstand, wenn mir Daniela die angewinkelten Beine und die am Rücken verschränkten Unterarme mit einem Baumwollseil fesselte, sich dann zwischen meine hochgestellten Schenkel setzte, erst Hals und Schlüsselbeine, dann Nippel, Rippenbogen, Hüften und Leisten mit Eiswürfel betäubte und danach mit warmen Wachs wieder aufweckte. Göttin, um ein Haar und ich wäre auf dieser Seite des Spieles geblieben.
Als hätte sie meine Gedanken erraten, fragte Liz: „Aber was gab den Ausschlag, dass du dich dann doch für die dominante Seite entschieden hast?"
„Ein Strapon", antworte ich knapp.
„Du hast sie mit einem Umschnalldildo gevögelt?", rief sie und grinste wieder bis zu den die Ohren.
Ich nickte und zündete mir eine Zigarette an.
„Ja, aber zuerst sie mich", bestätigte ich, „denn es war ja ausgemacht, dass sie alles zuerst an mir ausführte, was ich danach mit ihr machen wollte."
„Und das war so geil für dich?"
„Ja und nein. Wie gesagt, kam sie zuerst zum Stoß. Sie warf mich bäuchlings über den Tisch und fickte einfach los. Es tat nicht besonders weh, der Gedanke daran hatte mich feucht genug gemacht, aber so dazuliegen und penetriert zu werden, wie ein Stück Fleisch, das war für mich so erniedrigend wie nichts vorher oder nachher. Es machte mich so fuchsteufelswild, so aggressiv, dass ich dort auf diesem Tisch fast explodierte vor Zorn auf mich und auf sie. Als sie dann abließ von mir und den Strapon abnahm, drehte ich sie sofort um und machte das gleiche mit ihr. Ein klarer Bruch unserer Regeln, die ja besagten, dass ich damit bis zur nächsten Session zu warten hatte, aber das war mir im Moment egal. Und ihr vielleicht auch. Ich drückte ihr den Kopf auf die Tischplatte, nahm sie zuerst, wie sie mich genommen und hatte, dann brach ich kurz ab und rammte ihr dieses Ding in den Hintern. Immer wieder. Und mit jedem Stoß knallte das andere Ende dieses schwarzen Silikonschwanzes gegen meine Klit und machte mich noch geiler und nach zorniger. Und dann rief Daniela: Rot!"
Rot waren nun auch die Wangen meiner kleinen Liz von Zuhören und eine seltsame Mischung aus Angst und Lüsternheit stand in ihrem Gesicht.
„Es dauerte eine Zeit, bis ich realisierte, dass sie gerade abgebrochen hatte, und das nächste Gefühl, das in mir hochkam, war Scham. Scham darüber, dass ich eine Frau, die fünfzehn Jahre älter und erfahrener war als ich, bis zum Abbruch der Session gebracht hatte, weil ich meinen Zorn nicht kontrollieren konnte. Der gleiche Grund, warum ich nie Profiboxerin wurde."
Ich drückte den Zigarettenstummel in den Aschenbecher und holte mich wieder zurück ins hier und jetzt.
„Aber Daniela nahm es mir nicht weiter übel. Das passiere schon mal, meinte sie, nicht oft, aber doch, ich solle mir nichts weiter daraus machen. Wenigstens wisse ich jetzt, wo ich in der Sache hingehöre. Ich sei die geborene Dom, aber ich müsse noch hart an mir arbeiten, um die Zorn-Dämonin in mir im Griff zu haben. Sonst würde das wirklich noch mal böse ausgehen. Ja, und das hab ich dann auch gemacht, hart an mir gearbeitet."
„Und jetzt hast du deine Zorn-Dämonin in Griff?". In Liz' Stimme lag fast so etwas die Besorgnis.
„Ja, Schätzchen. Keine Angst."
„Hab ich nicht. Nicht vor dir. Nur um dich."
Peng. Das saß jetzt bei mir. Wie gesagt, Liz war heute wirklich gut drauf.
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Jana und Liz - Teil 4: The Making Of Jana
Roman d'amourJana erzählt Liz ihre Geschichte. Von der ersten Liebe bis zum Coming out als Lezdom