Zoe

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„Wir waren bei mir zuhause, wollten eigentlich lernen, aber dann verzockten wir den Nachmittag auf der Playstation. Tomb Raider – Angel of Darkness, sagt dir wahrscheinlich nichts, aber das Game war einfach Kult. Spitzengraphik für die damalige Zeit, spannende Story mit ein paar echt gruseligen Szenen. Jedenfalls kam Zoe immer näher an mich ran, versteckte ab und zu ihr Gesicht in meiner Achsel und dann hatte sie ihre Hand erst an meinem Bauch, dann unterm T-Shirt und ich verlor das Spiel zum neunzehnten Mal. Aber diesmal, ohne die Fernsteuerung durch das Zimmer zu schleudern, denn da war überall nur Zoe, neben mir, auf mir, unter mir, in mir."

„So schön, wie du das erzählst", lächelte Liz, als würde sie jetzt gerade der sechzehnjährigen Jana und ihrer Zoe beim ersten Sex zusehen.

„Und wann hast du deinen Eltern gesagt, dass du lesbisch bist?", wollte sie auch noch wissen.

„Schon sehr bald danach. Zoe und ich gingen einfach Hand in Hand zu ihnen und packten aus"

„Und wie nahmen sie es auf?"

„Meine Mama ziemlich cool. Die meinte nur, besser als irgendein Scheißtyp, der das Haushaltsgeld versäuft und seine Frau verprügelt, sei das allemal. Und Papa hatte grundsätzlich nur gegen jene Dinge etwas, gegen die Mama auch war."

„Du hast wirklich Glück mit deiner Familie", bemerkte sie und das stimmte. Auch meine Brüder waren da relativ locker und was ihre Freundinnen dazu sagten, interessierte keine Sau.

„Bei Zoes Eltern ging das nicht so glimpflich aus", erzählte ich weiter, „Die schleppten sie zu einer Psychologin. Aber das erwies sich dann als Schuss ins Knie, denn die Psychotante war auch ziemlich cool und fragte Zoes Mutter, wann sie denn selbst ihren letzten Orgasmus hatte. Und das war es dann auch schon."

„Super!", lachte Liz, „Und wie lange ging das mit euch?"

„Bis zum Abitur. Danach verloren wir uns aus den Augen. Sie ging gleich auf die Uni, ich in die Pflegeschule. Ja, so ist das wohl meist mit den ersten Lieben."

Etwas Trauriges hatte sich in meine Stimmung geschlichen. Tatsächlich hatte ich Zoe dreizehn Jahre nicht mehr gesehen. Was sie jetzt wohl machte?

Liz war mit der Grundierung meiner Nägel fertig und fächelte nun mit ihrem Skriptum herum, in der Hoffnung, dass es schneller trocknen wurde. Ich zog ein Bein an, um mir mal ein Bild von ihrer bisherigen Arbeit zu machen und im selben Moment drückte jetzt sie ihren Zeh auf meine Klit. Peng, der Reiz fuhr mir direkt ins Gehirn. Na warte, dachte ich, das bekommst du zurück, wenn wir hier fertig sind!

Jana und Liz - Teil 4: The Making Of JanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt