Teil 4- Vertrauensprobleme

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Penelope Pov:

Die Worte kommen von dem, wie es aussieht, Anführer der Gruppe. Kurz muss ich überlegen aber dann beginne ich.

"Ich bin Penelope Ryde, 15 Jahre alt und die Tochter von Nemenis"

Überrascht senkt die Gruppe ihre Speere. Der Junge, mit den schwarzen Locken, sieht allerdings noch nicht richtig überzeugt aus. Also ergänze ich.

"Mein Vater ist in einem Autounfall gestorben und er hat mir einen Brief hinterlassen, indem er mit erzählt, dass ich ein Halbgott bin. Außerdem mit der Anweisung hierher zu kommen"

Die meisten in der Gruppe lächeln mich mitleidig an. Allerdings nicht der "Anführer" und der Satyr.

"Wie hast du dann hierher gefunden? Es gibt keine Karte und dein Vater konnte nicht wissen wo das Camp liegt"

Muss dieser Typ alles hinterfragen. Da ich, dass mit dem Autounfall, improvisiert habe, habe ich keine passende Antwort. Doch bevor ich irgendwas sagen kann knackt es im Dickicht. Ein Zentaur tritt herraus und mustert uns streng. Sein Blick schweift zu mir. Er wendet sich an den Jungen, mit den schwarzen Locken.

"Luke, was ist hier los?"

Luke ist also sein Name. Jetzt muss ich ihn nicht mehr der Junge, mit den schwarzen Locken, nennen. Bevor dieser Luke jedoch etwas erwidern kann, fällt ihm ein anderer Junge ins Wort.

"Wir haben dieses Mädchen gefunden. Sie behaupten die Tochter von...Nemenis zu sein"

"Danke Percy"

Jetzt wendet sich der Zentaur an mich.

"Sie sind die Tochter von Nemenis?"

"Ja. Penelope Ryde. Angenehm"

"Nun den. Luke, könntest du unseren Gast in das Haus Hermes bringen?"

Verwirrt blicke ich zu diesem Luke. Hatte ich nicht Nemenis gesagt? Luke nickt stumm und deutet mir,ihm zu folgen. Als wir durch einen Torbogen treten, schaue ich mich verwundert um. Das Camp Halfblood ist nicht so klein wie ich erwartet hatte. Alles ist ruhig, daher wirken die Geräusche von unseren Schritten wie Schüsse in der nächtlichen Stille. Nach einer Weile breche ich die bedrückende Stimme.

"Warum bringst du mich ins Haus Hermes? Meine Mutter ist doch Nemenis"

Luke schmunzelt und sieht mich höhnisch an.

"Du hast wirklich gar keine Ahnung. Du bleibst im Haus Hermes, bis Nemenis dich als ihre Tochter anerkennt. So ist es bei allen"

Innerlich rolle ich meine Augen. Das stellt mir ein echtes Problem dar. Wie soll Nemenis mich als ihre Tochter anerkennen wenn ich nicht ihre Tochter bin. Schweigend folge ich Luke. Dieser führt mich zielstrebig durchs Camp, wobei er kein einziges Wort verliert oder mich auch nur eines Blickes würdigt. Schließlich halte ich es nicht mehr aus.

"Es hat den Anschein, dass du mich nicht besonders magst, warum?"

Er scheint keine große Lust zu haben mir zu antworten. Nach einer gefühlten Ewigkeit antwortet er.

"Ich finde es einfach seltsam...deine Geschichte. Die Frage wie du hierher gefunden hast, ist immer noch nicht geklärt. Aber wir werden ja sehen, ob dich Nemenis als ihre Tochter anerkennt. Bis dahin, vertraue ich dir kein Stück"

Am liebsten hätte ich eine schlagfertige Antwort rausgehauen, aber ich habe keine. Er hat irgendwie die Wahrheit gesagt und das beunruhigt mich. Ich muss dringend an meiner Geschichte feilen, um sie glaubwürdiger zu machen. Gerade als ich doch etwas erwidern will hält Luke an.

"Wir sind da. Wilkommen im Haus Hermes"

Als wir eintreten, fallen mir die vielen Schlafplätze auf. In fast jeder schläft jemand. Luke deutet auf eine freie Hängematte und flüstert, um die Jugendlichen nicht zu wecken.

"Das ist dein vorläufiger Schlafplatz. Deinen Koffer kannst du darunter legen. Du solltest dich hinlegen. Morgen wird der Direktor deine Geschichte genauer untersuchen. Also wenn alles gelogen war, rate ich dir abzuhauen."

Genervt lasse ich mich in die Hängematte fallen. Ein gepresstes "Danke" bringe ich dann doch noch herraus. Luke nickt kurz und verlässt das Haus Hermes. Seufzend lasse ich meinen Blick über die schlafenden Gesichter schweifen. Dicht neben mir liegt ein Mädchen, ebenfalls in einer Hängematte, und schaukelt leicht hin und her. Am anderen Ende des Raumes schnarcht ein blonder Junge. Weiter rechts wälzt sich eine Braunhaarige unruhig im Schlaf. Da ich keine Lust habe mir etwas anderes anzuziehen, lege ich mich einfach in die Hängematte. Diese schaukelt leicht hin und her. Zusammen mit den gleichmäßigen Atemzügen von den anderen drifte ich langsam ins Land der Träume. Nur mehr im Unterbewusstsein bekomme ich mit wie jemand hereinkommt.

✧ You're a lie ✧/ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt