Lara war damals acht Jahre alt. Tyler war zu diesem Zeitpunkt neunzehn. Ihre Großmutter war zu diesem Zeitpunkt bei den Stanwycks zu Besuch und wollte mit ihrer Enkelin in den Zirkus fahren. Doch Lara hatte keine Lust mit ihr dorthin zu kutschen, wie sie es in ihrer Kindersprache nannte. Sie wollte lieber mit ihren Puppen eine Teeparty in ihrem Kinderzimmer feiern, anstatt sich mit ihrer Großmutter in dieses muffige Zelt zu setzen.
In ihrem Zimmer hingen überall Organzastoffe in orange, pink und weiß und in der Mitte des Zimmers auf dem runden, pinken Teppich standen ein Puppentisch und vier Holzstühle dazu und Lara gegenüber saßen ihre zwei Puppen Hannah und Savanna.
Tyler trat nach einem zichmaligem Klopfen ein, um sie daran zu erinnern, dass sie von ihrer Großmutter erwartet wurde.
Lara hob ihren Kopf und fauchte ihn an.
"Stören Sie uns nicht! Wir sitzen gerade bei einer gemütlichen Teeparty...Kommen Sie später wieder oder warten Sie, bis ich Sie brauche! Für heute ist die Teeparty geplant. Alles andere kann warten und ist mir egal!...", erklärte sie ihm schnippisch.
"Wir können leider noch nicht beginnen, da Roxanna und Montana noch fehlen...", säuselte Miss Lara vor sich hin, halbwegs verständlich auch für Tyler. Sie hob den Kopf in seine Richtung zur Tür und giftete ihn an."Entweder machen Sie jetzt die Tür hinter sich zu und setzen sich zu uns oder Sie fahren mit meiner Großmutter in den stinkenden Zirkus!...Und außerdem wäre es unhöflich meinen lieben Freundinnen Hannah und Savanna gegenüber, wenn ich jetzt die Teeparty verlasse und sie allein hier am Tisch auf dieser großen, pinken Terrasse meines Zimmers sitzen ließe. Das würde sie nur verärgern....", beendete sie auf ihre schnippische Art diese Diskussion.
"...Ist mir doch egal, ob Sie jemanden verärgern oder auch nicht. Das ist doch ihre Spezialität, Miss Lara! Aber ältere Damen lässt man bekanntlich auch nicht warten! Vor allem, wenn es die eigene Großmutter ist."
"Und jüngeren Ladies fährt man nicht über den Rand...oder war's über den Mund?...", überlegte Lara kurz.
"Egal! Soll sie doch warten!...Der Zirkus ist nichts für mich...lauter wilde, stinkende Tiere...", und sie hielt sich ihre kleine Stubsnase mit ihren Fingern der rechten Hand zu. "...Und noch viel schlimmer sind die halbnackten Frauen und diese Musik...Fürchterlicher Krach für meine empfindlichen Ohren...", begann sie nervig zu werden.
"...Ach Mister Castello! Mir fällt gerade auf...hier an unserem Tisch ist noch ein Platz frei. Setzen Sie sich doch zu uns.", forderte sie ihren Leibwächter auf.Tyler schüttelte sich. "Was?...Sagten Sie nicht, es kommt noch...?"
Tyler schüttelte seinen Kopf. War er etwa gerade im Begriff auf dieses Spiel einzugehen?
"...Ich soll...Vergessen Sie's!...Ich werde mich nicht auf diesen kleinen Holzstuhl setzen!", währte Tyler etwas stur ab.Lara stand von ihrem Stuhl auf und stemmte ihre Arme in ihre Hüften und zog ein miesepetriges Gesicht. Sie pustete gestresst ihre Ponylocke aus ihrem Gesicht und blies ihre Wangen auf.
"Hab ich richtig gehört? Sie weigern sich an der Teeparty - Gesellschaft der jungen Damen teilzunehmen? Ihnen droht das Gefängnis, Mister Castello!", wurde sie laut.Tyler grinste. "Sie spinnen wohl? Ich gehe dafür doch nicht ins Gefängnis!"
"Wir spielen das doch nur!", brüllte sie ihn etwas zickig an. "Herrgott nochmal! Tun Sie einfach das, was ich Ihnen sage!...Hinsetzen!", kam es jetzt sehr ungeduldig und energisch von Miss Lara.
Ihr war es wirklich sehr ernst mit der Teeparty. Wieso mussten kleine Mädchen so ein blödes Spiel spielen?"Ich warte, Castello!", forschte sie ihn an.
Tyler sah auf den Flur und schloss die Zimmertür hinter sich. Es müsste keiner mit ansehen, wie er sich gerade zum Obst machte, wenn er sich auf den freien Holzstuhl für Puppen setzen und ihn noch entzwei brechen wird.
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House of Stanwyck - Stanwyck Manor Band 1
RomanceDie Stanwycks sind mit eine der reichsten Familien der Stadt Manhattan. Jeder ist dort nur auf Profit bedacht und denkt an sich selbst, doch was "Familie" heißt, haben sie schon längst vergessen. Lara, die Tochter der Stanwycks kehrt nach ihrem Stud...