Als er die Küche verlassen hatte, räusperte sich Adele etwas der jungen Frau gegenüber. "Was ist los, Adele?...Wollen Sie mir vielleicht irgendetwas sagen?", rollten die Worte aus Laras Mund schnippisch zu Adele über den Tisch herüber.
"Entschuldigen Sie bitte, dass ich Ihnen diese Frage stelle oder dass ich Ihnen damit zu nahe trete. Es geht mich nichts an.
Aber: Wieso behandeln Sie ihn so?""Wie behandle ich IHN denn ihrer Meinung nach, Adele?", fragte Lara sie spitz und eingeschnappt.
"Als wäre er überhaupt nicht im Raum. Als wäre er Luft und würde nicht zu uns gehören. Sie tragen ihre Nase meiner Meinung nach ziemlich weit oben, Miss Stanwyck!...Sehr gefährlich!", antwortete sie empört Lara gegenüber.
"Soll ich ihn, ihrer Meinung nach, mit Samthandschuhen anfassen? Angestellte sollte man mit fester Stimme und klaren Anweisungen zeigen, wo's lang geht, Adele!", kam es forsch von Lara zu Adele über dem langen Tisch herüber. "Sonst denken sie womöglich noch, dass alles um sie herum nur Spaß ist und sie tun können, was sie wollen und tanzen uns auf der Nase herum. Wir sind die hohen Herrschaften und es gibt welche, die zum niedrigen Volk gehören!"
Adele atmete tief nach Luft. Doch dann kam es verärgert aus ihr heraus gesprudelt, wie aus einem Wasserspeier in Form eines Gargouls. "Und Ihnen sollte man zeigen, wie man seinen Angestellten gegenüber den Respekt zollt...Denn der ist bei Ihnen unauffindbar...!
Ich weiß gar nicht, wie ihr Leibwächter diese ganzen Demütigungen von Ihnen erträgt und damit umgeht. Er erträgt Sie schon so lange! Ein Wunder, dass er seinen Job bei Ihnen noch nicht gekündigt hat, obwohl ich es an seiner Stelle schon längst getan hätte...!", kam es wütend aus Adele ihrem Mund. Sie war stinksauer auf Lara. Denn so behandelte man seine Mitmenschen nicht.
"PAH! Wenn ihm einer die Kündigung ausspricht, dann bin ich das, Adele! Er ist mein Geburtstagsgeschenk und ich sage ihm, wann er geht.", polterte Lara auf die Küchenfee ein.
"Na das fehlte noch, Miss Lara, dass Sie ihm diese Entscheidung auch noch abnehmen! Er legt das weiße Handtuch nieder, wenn er die Nase voll von Ihnen hat. Das haben nicht SIE zu entscheiden! Es ist sein Leben und Sie haben nicht das Recht es ihm wegzunehmen. Wenn er kündigen will, tut er gut daran. Und wenn er geht, dann werde ich das auch tun!...", und Adele holte abermals Luft aus ihren Lungen, ehe sie weiter starke, wahre Worte auf Lara niederprasseln ließ.
"Haben Sie nicht endlich mal genug davon, ihn zu behandeln, als wäre er das letzte Stück Dreck auf Erden? Vergessen Sie nicht, wie alt SIE sind und wie alt ER ist...Ich will Ihnen nur damit sagen, dass Ihr Ton Tyler gegenüber nicht angemessen ist! Genauso wenig wie mir und den anderen Angestellten! Vergessen Sie nicht, wo sie her kommen und wer Sie so weit in ihrem ganzen bisherigen Leben gebracht hat, um das zu sein, was Sie heute sein wollen!...Sie sollten daran arbeiten, ihm mit Respekt und Würde entgegen zu treten...Und das nicht nur ihm!
Und Sie wundern sich, weshalb niemand etwas mit Ihnen zu tun haben will.
Tyler steht noch vor dem Hahnenschrei auf. Er ist der Letzte, der zu Bett geht. Er verrichtet mehr Arbeit als alle anderen hier zusammen und Sie sehen das nicht mal. Oder wollen Sie es nicht sehen? Sie können gern mit ihm die Rollen tauschen. Ich bin gespannt, wie lange Sie es durchziehen. Ich würde sogar darauf wetten, dass Sie es nicht mal einen Tag durchhalten, auf dem Niveau zu leben oder so hart wie wir alle zusammen zu arbeiten, wie wir es jeden Tag tun, Miss Lara!
Er ist ein guter Junge, der nur verletzt und schikaniert wird von Ihnen und seine Autorität jeden Tag untergraben und in Frage stellen, seit Sie sechs Jahre alt waren und diese bescheuerte, vergiftete Geschenkidee von Ihren Eltern verlangt haben.
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House of Stanwyck - Stanwyck Manor Band 1
RomanceDie Stanwycks sind mit eine der reichsten Familien der Stadt Manhattan. Jeder ist dort nur auf Profit bedacht und denkt an sich selbst, doch was "Familie" heißt, haben sie schon längst vergessen. Lara, die Tochter der Stanwycks kehrt nach ihrem Stud...