Ich darf ihn nicht lieben

Kapitel 5

Zur Verdauung dieser Nachricht machte ich mir Nudelauflauf aus der Tüte. Sollte ich diese Neuigkeit meinem Vater mitteilen oder sollte ich sie einfach ignorieren? Ich entschied mich vorerst für die zweite Option, da ich meinen Vater kannte und wusste, dass er sonst vom schlimmsten ausgehen würde und mich nachhause holen würde. Zudem hätte James dann nur noch sehr kurze Zeit zu leben, da meine Familie keine Familie so sehr hasste wie die Black Familie. Dass die Black's zudem einen Teil unseres Reviers haben wollten, gefiel meinen Eltern natürlich auch nicht. Ich wusste gar nicht, wann die Verfeindung begonnen hatte oder wieso sie überhaupt existierte, aber mir wurde von klein auf von meinem Vater erklärt, dass ich diese Familie bis aufs Blut hassen sollte. Mein Vater hat mir immer in den meisten Entscheidungen den Rücken gestärkt, aber wenn ich ein Mitglied der Black Familie verteidigen würde, wäre das vorbei.

Um dieses Thema aus dem Kopf zu bekommen, zog ich mir meine Sportsachen an und ging joggen. Das war eine sehr gute Idee, da ich so die Umgebung besser kennenlernte und tolle Orte entdeckte, wie Restaurants oder einen schönen Park. Wieder zurück zu Hause ging ich duschen und machte danach Skincare. Nur im Bademantel bekleidet, fing in nun an die restlichen Kartons auszupacken, so dass die Wohnung endlich voller aussah. Es kamen Bilder an die Wand und Bücher in die Regale. Es sah endlich aus wie ein Zuhause. Ich legte mich erschöpft auf mein Bett und betrachtete stolz die Bilderwand über meinem Bett. Auf den Bildern waren meine Freunde, Familie und meine eigenen Fotografien. Außerdem waren auch Bilder von Pinterest in den Bilderrahmen. Die Fotos gaben dem Schlafzimmer eine sehr persönliche Note und ich war glücklich, als ich sie alle sah. Auch wenn ich froh war, hier zu sein und einen Neuanfang zu bekommen, war ich dennoch traurig, da ich meine Freunde und meine Familie sehr vermisste.

Aus diesem Grund rief ich auch meinen Zwillingsbruder Alex an. „Hey Darling!", sagte er mit gespieltem britischem Akzent. „Schön, dass du dich auch mal wieder meldest. JJ hat mir schon erzählt, dass er dich auch angerufen hat. Wann schickst du ihm den sein Packet?", redete er weiter. „Hey Alex! Mir geht's gut, danke der Nachfrage. Ja ich habe mich gut eingelebt und neue Freunde gefunden." „Jaja. Sorry!" unterbrach er meinen Monolog lachend. „Ich muss noch schauen, wann ich zur Post komme, aber die Sachen gehe ich morgen kaufen." meinte ich. Er redete gleich weiter: „Und gibt es irgendjemand interessantes? Hast du schon neue Freunde, mit denen du JJ und mich ersetzen kannst?" „Jemand interessantes hab ich tatsächlich getroffen." „Wirklich?" „Ja, aber ich erzähle es dir nur, wenn du schwörst, es Papa nicht zu erzählen." stellte ich meine Bedingung. „Sicher doch. Schieß los!" „Du wirst sowieso nie erraten, wenn ich meine, deshalb sage ich dir nur den Namen. ... James Black! Nah, klingelt da was bei dir?" fragte ich verhöhnend. „Ach du scheiße! Wenn Papa davon erfährt, bringt er dich sofort nach Hause oder um." „Ich weiß!" „Aber wie ist er so? Und wo hast du ihn getroffen? Ist er wirklich so heiß, wie auf den ganzen Bildern?" fragte er.

Also erzählte ich ihm alles. Wie ich ihn zum ersten Mal in meinem Kurs getroffen habe, von seinem eingebildeten Verhalten, von der seltsamen Begegnung in dem Café und wie ich erfahren habe, wer er ist. Am Ende meiner Erzählung war selbst mein aufgedrehter und lauter Zwilling stumm. Vielleicht das erste Mal in diesem Jahr, war er tatsächlich sprachlos. Nach einer Minute brach er sein Schweigen „Du hast ein riesen Problem, wenn er herausfindet, wer du bist." Ich verdrehte die Augen. „Ja, das ist mir bewusst." „Und ich warne dich Sky, auch wenn du Herausforderungen liebst, steig verdammt noch mal nicht mit ihm ins Bett! Hörst du mich!" „Ich weiß. Keine Angst, dass wird nicht passieren." Hoffte ich...