You're my Miss Right //BTS FF

Möchtegern Schwester

Dank meiner unbeschreiblichen Dummheit war ich gezwungen den ganzen Weg wieder zurück zu rennen, Namjoon nach der Adresse zu fragen und dann wieder loszurennen.

Ich hätte natürlich auch Taehyung anschreiben können, aber das schien ich auch vergessen zu haben. Ernsthaft, wie dumm und vergesslich war ich eigentlich?

Jedenfalls war ich immer noch voll Adrenalin, zwar wütend auf mich selbst, aber voller Adrenalin.

Dazu kam, dass ich nicht wusste in was für einer Gegend die lebten, hieß also ich musste suchen und rumfragen.

Am ende hatte es mich eine ganze Stunde gekostet, nicht zu vergessen meine ganze Energie.
Aber ich hatte es geschafft. Ich stand vor der Tür und klingelte Sturm, einfach weil ich jetzt noch viel besorgter war als zuvor.
Nichts geschah, weshalb ich davon ausging dass die Tür offen war und tatsächlich, keiner hatte abgeschlossen.

Sie wohnten in einem Haus und einem nicht gerade kleinen. Doch da es von sieben Jugendlichen genutzt wurde konnte man es verstehen. Ich hätte schwören können, dass Taehyung mal was von 'ner Wohnung erwähnt hat. Jedenfalls schaute ich im Erdgeschoss nach und fand niemanden. In der zweiten Etage sah ich -ohne Erfolg- in jedes Zimmer, bis nur noch zwei übrig waren.
Eins am Ende eines Ganges und das andere neben dem Badezimmer.
Da ich genau neben dem Badezimmer stand war klar welches ich zuerst öffnete.

Ich sah nur kurz rein und gerade, als ich die Tür schließen wollte hörte ich ein leises husten. Ich betrat das Zimmer, schloss die Tür hinter mir und ging auf das Bett zu, auf dem sich Yoongi befand. Gut, ich hatte nicht damit gerechnet, dass er literweise am schwitzen war, noch blasser war als sonst schon (ich meine, wie ist das überhaupt möglich?) und dazu sah es so aus als hätte er Schmerzen. You don't say? Er hatte schmerzen, oder? Ich hatte noch nie Fieber, jedenfalls kann ich mich nicht mehr daran erinnern, also woher sollte ich wissen wie sich sowas anfühlt?
Er war am schlafen, weshalb ich versuchte so ruhig wie möglich zu sein. Es tat weh ihn so zu sehen.
Gestern hat er noch gelächelt und sah glücklich aus und jetzt?
Ich ging schnell ins Badezimmer gegenüber, füllte lauwarmes Wasser in einen kleinen Eimer, den ich in einem Schrank mit einigen Tüchern gefunden hatte, die ich auch brauchte.
Zurück in Yoongis Zimmer tauchte ich eins von den kleinen Handtüchern ins Wasser, drückte es aus und legte es anschließend auf seine Stirn.
Ok, also, wieso weiß ich nicht wie es sich anfühlt Fieber zu haben, aber ich weiß wie man sich am besten in diesen Situation verhalten sollte? Dramen, Leute, aus denen lernt man viel. Hauptsächlich wie man als armes Mädchen an mindestens zwei reiche Typen rankommt, wie man sich rar macht und dann den reicheren und gutausehenderen von beiden, der einen wie den letzten Dreck behandelt wählt.

Ich zog die Decke, die er weggetreten hatte ordentlich über ihn und wartete darauf, dass er aufwachte, wechselte einige male das Tuch auf seinem Kopf und setzte mich mit einem Stuhl an den Rand seines Bettes. Yoongi und aufwachen? Da konnte ich lange warten.
Ich hätte eigentlich damit gerechnet, dass die anderen nach vielleicht einer Stunde zurück kommen würden...bis mir einfiel, dass heute länger Unterricht war. Wir wollten heute Stoff für den nächsten Test wiederholen und mein Fehlen war da nicht wirklich passend. Egal. Ich fehle schließlich nicht umsonst.
Was ich hier mache ist wichtiger als ein Test, den ich eh bestehen werde. Ich lehnte mich nach vorne, legte meinen Kopf an seine Hüfte und hoffte, dass es ihm bald wieder gut gehen würde. Wie lange dauert sowas? Eine Woche? Zwei? Keine Ahnung. In Dramen ist sowas schon in der nächsten Folge vorbei.

"Wie konnten dich diese Vollidioten einfach alleine lassen?" murmelte ich leise.

"Ich hab sie gezwungen." Eine schwache, rauchige Stimme erklang und schon schnellte mein Kopf in die höhe. Er war wach, das hieß es geht ihm gut, oder? Ich wollte fragen, aber es ist unnötig. Diese Frage beantwortet niemand ehrlich.
Es heißt doch immer "Mir gehts gut" obwohl man fast am sterben ist, also nein danke. Ich hatte keine Lust angelogen zu werden, vor allem nicht von ihm.