ff Heiko und Basti (Kurzgeschichten) - Casti

Du bist gezeichnet Teil 1

28.04.2024 Na, ihr Lederratten? Ich bin mal wieder da. Und mit mir ein neuer Casti OS. Der ist tatsächlich aus Bastis Sicht. Tatsächlich hab ich das Talent, dass alle Storys die ich fröhlich machen will, traurig werden. Naja. Ich teil den OS übrigens in mehrere Teile auf, weil sonst zu lang (ist generell extrem lang). Es gibt einen Fluff und einen Smut Teil. Konnte mich nicht entscheiden ob das oder das, jetzt habt ihr beides. Und jetzt viel Spaß! PeaceOut!

!TW: sexuelle Handlungen werden angedeutet, Gewalt, Folter, Beschreibung von einer mageren Person!

Seit jeher breiteten sie sich aus. Überall auf seinem Körper waren sie zu sehen. Unförmige, schwarze, hässliche Flecken. Und das schlimme war, sie wurden immer mehr.

Basti war mit seinen Eltern zu zahllosen Ärzten marschiert, als er noch kleiner war. Niemand fand die Ursache dieser Flecken. Von Arztbesuch zu Arztbesuch wurden seine Eltern verzweifelter und Basti hässlicher. Mit der Zeit kamen Kopf- und Gliederschmerzen hinzu, die über die Jahre hinweg immer extremer wurden.

In der Schule wurde er über die Jahre hin zunehmend gemobbt. Also ließen ihn seine Eltern die Schule wechseln. Von da an zog er immer nur lange Kleidung an. Egal wie heiß es war, ein luftiges Langarmshirt und eine lange Hose waren im Hochsommer seine alltäglichen Begleiter.

Doch leider breiteten sich die Flecken auch in seinem Gesicht aus. Damals war Basti um die 16 Jahre alt gewesen. Als er eines morgens beim Zähneputzen in den Spiegel sah und einen kleinen Fleck an seiner rechten Schläfe vorfand, war ihm die Zahnbürste aus der Hand gefallen.

Er hatte es schon mit Makeup versucht, doch die Flecken waren von einem so tiefen Schwarz, dass man sie niemals mit einem Abdeckstift oder dergleichen hätte abdecken können.

Mittlerweile erstreckten sich diese Flecken über Bastis ganzen Körper. Hier und da war ein Fleck, und auch in seinem Gesicht waren sie mehr geworden, obwohl sie sich erstaunlicherweise eher an den Rand seines Gesichtes hielten.

Wenn er jetzt, mit 26 Jahren, schon so befleckt war, wie würde er dann mit 80 aussehen? Würde er dann vollends schwarz sein? Er hatte nichts gegen schwarze Menschen, aber das hier war ein so tiefes unnatürliches Schwarz, wie man es nur von der Nacht kannte. Und was, wenn kein Platz mehr auf seiner Haut weiß war, der sich schwarz färben konnte? Würde er dann sterben?

Was hatte er nur getan, um so etwas verdient zu haben?

Jetzt, mit 26 saß Basti in seinem Streaming-Zimmer und wusste nichts mit seiner Zeit anzustellen. Er hatte ausnahmsweise schon nachmittags gestreamt, um am Abend frei zu haben. In letzter Zeit hatte sich Chaos um ihn herum breit gemacht. Kein sichtbares, nein; inneres Chaos. Doch er hütete sich davor, sich etwas anmerken zu lassen. Im Stream war er so fröhlich und konzentriert wie eh und je. Doch sobald er Off-Stream war, gab es nur noch den erschöpften Basti der irgendwie versuchte bei Verstand zu bleiben.

Kein Schmerzmittel hatte bei diesen höllischem Schmerz in seinem Kopf je geholfen. Das Einzige, was half, war Erbrechen. Manchmal wenn die Schmerzen so extrem waren, musste er sich übergeben. Danach ging es meist für ein paar Stunden etwas.

Gerade waren die Schmerzen so stark, dass er vermutlich in den nächsten paar Minuten seine Spaghetti wieder hochwürgen würde. Vorsichtshalber begab er sich schon mal auf wackelnden Beinen zum Klo. Und währenddessen er da so vor der Kloschüssel kniete, dachte er über sein Leben nach.

Bastis Eltern hatten die Arztbesuche irgendwann eingestellt. Mit Angst in den Augen hatten sie ihm beim Aufwachsen zugesehen. Seine Schwester verbrachte mehr Zeit mit ihm. Vermutlich hatte sie damals alle geahnt, dass seine Lebenszeit begrenzter war als bei den meisten anderen Menschen.