Kapitel 12

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Jay biegt ab und ich sehe dem Wagen indem Dad und Cameron sitzen hinterher. Soweit ich weiß treffen sie sich kurz vorm Zielort mit den Männern, nur Jay muss einen Umweg machen. Er muss dafür sorgen das wir sicher im Versteck ankommen.

Die Hütte wiederzusehen löst alte Erinnerungen aus. Ich weiß noch wie die Zeit hier war und ein Schauder überkommt mich als ich deswegen zusammen zucke. Ich will nie wieder zurück in diese Zeit und doch stehe ich nun kurz davor. "Geht schon mal rein. Macht es euch bequem." murrt Jay und beginnt unsere Sachen auszuladen. Er hält einen Moment inne, weil ich nicht wie die anderen das tue was er sagt. "Ella, das selbe gilt auch für dich."

Ich rolle mit den Augen um meinen Unmut wortlos Luft zu machen, was Jay mit einer hochgezogenen Augenbraue quittiert. Er hat nicht die Zeit für Spielchen, das weiß ich und doch steht mir der Sinn danach ihn zu einer Aktion zu bringen bevor er verschwindet - und womöglich nie wieder zurück kehrt. Er schaut zur Hütte, überprüft ob uns jemand sieht ehe er die Taschen für einen Moment in Ruhe lässt und zu mir aufschließt. "Warum kannst du nicht einfach mal tun, was ich dir sage!?" knurrt er, doch ich weiß das er nicht wütend ist. Der Glanz in seinen Augen verrät ihn.

"Bring mich doch dazu." kontere ich. Ja, ich weiß das es jetzt weder die richtige Zeit, noch der richtige Ort ist, aber ich brauche das. Ich brauche ihn auf eine ganz einfache, primitive Weise, daß ich nicht anders kann als ihn zu ärgern. Wie erwartet breitet sich gemächlich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus, sein Handrücken streicht über meine Wange. "Du ungehorsames, kleines Ding. Weißt Du,... Wenn ich jetzt könnte würde ich dir dafür deinen hübschen Arsch versohlen und zwar solange bis du darum bettelst, das ich dich kommen lasse."

Ein Keuchen entwischt meinem Mund ehe ich es aufhalten kann. Er hat noch nie so etwas zu mir gesagt und allein sein Blick verrät das er sich jetzt genau das wünscht - mich zu versohlen, bis ich ihn anflehe. Was das mit dem südlichen Teil meines Körpers macht kann ich spüren, ohne ihn zu berühren. Flüssigkeit sammelt sich zwischen meinen Beinen und mein Kitzler schreit förmlich nach Hingabe und Zuwendung... Aber wie er schon sagte... Er kann nicht. Nicht jetzt. "Du solltest das im Hinterkopf behalten." murmle ich erregt, "... denn wenn die Sache vorbei ist und du wieder zurück kehrst, könnte es sein das ich genau das einfordere."

Jay hat nicht mit dieser Antwort gerechnet und ich kann sehen wie sein Mund nach unten klappt. Er starrt mich an als hätte ich mehrere Köpfe, doch dann fängt er sich wieder und grinst breiter.

Dieser elende Sack.

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In der Hütte wirkt alles wie wir es verlassen haben. Nichts ist zuviel, alles ist an seinem Platz. Nur eine Sache ist anders, ja fast störend - Abby. Es ist fast schon normal das sie sich in die Ecke drängt und alles nur beobachtet, doch sobald Jay und ich die Hütte betreten murmelt sie irgendwas und tritt ins Freie.

Sarah schaut ihr hinterher.

"Ich glaube sie braucht Zeit für sich." flüstert sie und kümmert sich weiter um Ben. Ich will die Tatsache des Fremdkörpers erstmal ignorieren weil Jay gleich aufbrechen muss - aber danach werde ich ein ernstes Wörtchen unter vier Augen mit Abby reden müssen. Mein Bauchgefühl sagt mir das mit ihr etwas nicht stimmt und der sirenenartige Gesang meiner Alarmglocken ebbt nicht ab. Ich will das sie weiß, daß ich ein Auge auf sie habe.

Dann ist es soweit...

Jay hat alles hinein gebracht und sieht Sarah und Ben noch einmal an. Er überlegt was er sagen soll, so gut kenne ich ihn bereits. Am liebsten würde ich mich in seine Arme werfen und mich an ihn klammern um ihn daran zu hindern überhaupt zu gehen, aber da wir nicht alleine sind und niemand von dem was zwischen uns ist weiß UND weil ich weiß das Dad ihn braucht lasse ich das... Auch wenn es schwer fällt.

BLOODLINE : Mariella Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt