Kapitel 5

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Disclaimer: Alle bis auf ein paar wenige eigene Charaktere gehören JKR, ebenso die Örtlichkeiten.


Ron war seit der Trennung von Hermine nicht mehr der Selbe. Jedes Hotel um und in London suchte er ab. Er fand sie nicht mal in einem der kleinen Gasthäuser. Sie hatte ihn belogen.
„Ich krieg die Krise Harry, ich weiß finde Hermine einfach nicht. Nirgends." Harry lief schweigsam neben Ron her. Selbst er fand seine beste Freundin, seit der Trennung nicht mehr.
„Ich hab alle unsere ehemaligen Mitschüler kontaktiert, keiner weiß wo sie sein könnte."
Harry war in seine Gedanken versunken und musterte die Gegend, während Ron vor sich hin redete.
Auch ihm war bewusst geworden, dass Ron nicht ganz unschuldig an der Situation war. Das Hermine sich wie in einem goldenen Käfig fühlte und nun ausgebrochen war.
„Komm Ron, wir gehen was trinken", unterbrach Harry ihn und schleppte Ron in die nächstgelegene Bar, die sich an einem See befand, bei der auch zufällig eine kleine 'Beach' Party stattfand.
Während Ron und Harry dort saßen und sich ein Bier genehmigten, ließ Harry seinen Blick erneut wandern und entdeckte dort jemanden, der ziemlich eng umschlungen tanzte... 'Ach du Scheiße', ging es Harry durch den Kopf. Die junge Frau war niemand anderes als Hermine und der Typ an den sie sich wirklich presste war Severus Snape. Nun zählte Harry 1 und 1 zusammen. Die Frau in Snapes Bett war Hermine gewesen.
'Scheiße, verdammte Scheiße!'
Harry sah zu Ron und schluckte. „Du ich hab vergessen noch etwas einzukaufen, lass uns zahlen und gehen Ron", sagte Harry schnell, doch es war zu spät. Ron hatte gesehen, wen Hermine küsste und auf wessen Hinterteil ihre Hände lagen.

„Diese verdammte Schlampe!" fauchte Ron und wollte auf Hermine und Severus losgehen, die hatten sie noch nicht einmal bemerkt.
„Lass es Ron, leg dich nicht mit Snape an. Lass es einfach und komm mit."
Harry versuchte Ron abzuhalten, doch dieser polterte auf das Paar zu. „Ist er der Grund warum du mich verlassen hast, du verdammte Schlampe?!" fauchte Ron sie an. „Ron?!" Hermine schluckte und Severus ging zwischen Hermine und Ron. „Zisch ab Weasley." Ron versuchte sich vor seinem ehemaligen Lehrer aufzubauen. Doch hier unterschätzte er nicht nur Snapes magische Fähigkeiten. Die Zeit in Askaban hatte Severus auch körperlich verändert, das würde Ron gleich zu spüren bekommen.
„Ich werde sicher nicht gehen, sag Hermine, hast du mich betrogen?!" Hermine schluckte und blieb wirklich sicherheitshalber hinter Severus.
Hermine seufzte, dann nickte sie. „Ja, das habe ich."
Rons Gesicht wurde so rot, dass es sogar seinen Haaren Konkurrenz machte. „Du hast was? Du hast mich betrogen?! Mit dem da?!" Hermine rollte genervt mit ihren Augen. „Ja Ron, kannst du mich jetzt BITTE in Ruhe lassen!?" Doch Ron dachte gar nicht daran, er wollte sich Hermine schnappen und an Severus vorbei, doch dieser riss den Rotschopf nach oben und das mit einer Leichtigkeit, die sogar Harry beeindruckte. „Denk nicht mal dran, sie anzufassen Weasley." Mit diesen Worten ließ er ihn eiskalt fallen. Ron rappelte sich auf, mit dem Ziel Severus eine zu verpassen, doch Severus Faust traf die Nase des Rotschopfs, welcher zurück strauchelte und gegen Harry fiel, welcher ihn nur mit Mühe festhalten konnte.
Hermine sah zu Severus und dann wieder zu Ron. „Lass mich einfach in Ruhe Ron, es ist aus." Dann ergriff sie Severus Hand und musterte sie. „Komm wir gehen, Severus." Ron sah mit blutender Nase seiner baldigen Exfrau und seinem Rivalen nach.
„Ron, ich habe gesagt, dass du dich nicht mit ihm anlegen sollst. „Schnauze Harry!" fauchte er ihm zu. „Diese verdammte Hure und der Bastard werden dafür bezahlen, dass sie mir mein Leben zerstören." Harry bekam ein ganz ungutes Gefühl. Hermine hatte vielleicht auch nicht wirklich richtig gehandelt, indem sie Ron betrogen hatte, doch Rons Gefühlsausbruch machte es auch nicht besser. Mal abgesehen davon, dass es wohl wirklich Hermine gewesen war, die sich mit Severus im Bett vergnügt hatte... nein da wollte jetzt nicht nicht wirklich denken. Es widerte Harry einfach nur an, sich seinen ehemaligen Professor mit seiner besten Freundin Hermine beim Sex vorzustellen. Harry schob die Gedanken von sich. Daran wollte er jetzt erst einmal nicht denken, jetzt musste Harry Ron nach Hause bringen, denn so geladen wie Ron war, machte dieser sich am Ende nur noch unglücklicher.

„Severus, wir müssen reden."
Mit sehr skeptischen Blick ließ Severus sein Buch sinken. „Möchte ich es wirklich wissen, worüber du mit mir reden willst, Hermine?" Sein Gesicht wirkte mit einem Mal sehr angespannt.

„Ich bin schwanger." Severus Augen weiteten sich panisch. „W-wie schwanger?" fragte Severus mit angespannt scharfen Ton. „Wir haben doch verhütet, Hermine warum bist du schwanger?!" fragte Severus panisch.
Hermine fühlte verbal ins Gesicht geschlagen. Was war denn auf einmal mit Severus los? Eigentlich hatte sie gedacht, dass er sich freuen würde, doch die Reaktion irritierte sie sehr.

„Ich dachte, du freust dich darüber, dass wir..." Severus hob die Hand. „Da ist der Fehler, du hast gedacht, ich freue mich darüber. NEIN!" zischte Severus ihr zu. „Ich will kein Kind Hermine. Das geht nicht!"
Da war wieder dieser Schlag. Wieder und immer wieder. Seine Worte verletzten sie. „Ich will kein Kind Hermine. Ich kann das nicht." Severus war aufgesprungen, lief unruhig auf und ab. „Nein, ich kann das nicht Hermine. Ich ... ich muss dir etwas sagen."
Hermine die angefangen hatte zu weinen, sah dem Mann, den sie eigentlich zu lieben glaubte in die Augen.

„Glaub mir, du willst das Kind nicht." Hermine schluckte schwer. „Hör mir zu: Du wolltest wissen, warum ich in Askaban saß? Ich habe den Kopf für deinen Ehemann hingehalten. Während er glaubte, ich sei bewusstlos und würde nichts mitbekommen, ist ein Deal schief gegangen. Ja – Ronald Weasley handelt mit schwarz magischen Artefakten und treibt noch mehr illegale Dinge, während er seinen Handelspartner getötet und zerstückelt hat, hat er mich entsprechend mit Blut seines Opfers benetzt und da ich wie er es glaubte, bewusstlos daneben lag, hat er mir seine Tat in die Schuhe geschoben. Ich habe sie ... wie ich mir eingeredet habe, für dich abgesessen. Ich wäre wahrscheinlich mein restliches Leben dort gewesen, wäre da nicht ein Auror gewesen, der die Tat gesehen hat und mich entlastet hat.

Während Severus mit ihr redete und ihr das alles erzählte war Hermine sehr blass geworden und ihr war unglaublich schlecht.
„Du fragst dich sicher, warum ich das tat, alles auf mich zu nehmen. Wo du mich doch wahrscheinlich so verteufelt hättest, hätte ich es dir an deinem wunderbaren Abschlussball gesagt." Severus lachte kalt, eiskalt darüber. „Bei Merlins Bart, du hättest mich ausgelacht, ich habe mich es nicht getraut zu sagen. Ich war verliebt in dich. Als du mich zum tanzen aufgefordert hast, da hab ich innerlich gezittert. Ich hatte Angst und dann noch unser angeheiterter Kuss." Hermine musterte ihn. Plötzlich hatte sie ein Bild, welches sie wohl jahrelang verdrängt hatte sich zurück in ihre Erinnerung.
Sie lehnte an der Wand, angetrunken und lachend. Vor ihr stand der ebenso angetrunkene Severus Snape, in seinen schwarzen Roben. Gott verdammt, er hatte damals auch schon seine eigene Art von Attraktivität. Hermine hörte Severus gar nicht mehr zu, die Bilder wurden schmerzhaft deutlicher. Sie hatte Severus an sich heran gezogen und ihm ihre Lippen auf die seinen gepresst und ihr Professor hatte diesen leidenschaftlichen und unglaublich heißen Kuss erwidert. Doch warum hatte sie das vergessen? So betrunken war sie nicht gewesen? Dann wurde ihr wieder eines bewusst. Sie hatte einen der besten Okklumentiker vor sich stehen.

„SEVERUS!" fiel sie ihm ins Wort. Severus hielt inne. „Warum wusste ich nichts von unserem Kuss beim Abschlussball? Was hast du getan?!" fragte Hermine wütend. Severus wich zurück. „Ich... wollte nicht der Fehler sein, den du bereust. Ich war während du geschlafen hast, bei dir. Damit es dir nicht auffällt, habe ich dir einen Alptraum vorgegaukelt... doch irgendwas scheint trotz des Versuchs bei dir hängen geblieben zu sein, ich habe dir versucht die Erinnerung zu nehmen, damit du nicht den Fehler deines Lebens begehst und dich für mich entscheidest."
Hermines Herz brach in tausend Teile. Sie sah Severus in die Augen. „Du bist so ein widerlicher Bastard, warum nimmst du mir etwas, was mich vor diesem Arschloch hätte retten können. Verdammt nochmal, du dämlicher Kerl! Warum hab ich dich wohl geküsst?! Weil ich genauso empfunden habe, wie du es auch getan hast. Warum hast du es mir nie gesagt. Am Ende war es auch kein Zufall, dass du da bei den Kerlen als strahlender Held erschienen bist."
Severus sah betreten zu Boden. Hermine hatte gerade die Wahrheit heraus gefunden und es tat weh. Richtig weh. „Ich kann es nicht fassen, du verdammter Lügner. Spielst dich als Held auf, tust auf unnahbar und nimmst mir eine glückliche Erinnerung. Du hast Voldemort überlebt, den Biss von Nagini und dann bist zu feige mir deine Gefühle zu gestehen? Wirklich?!"
Hermine wischte ihre Tränen weg. Es war einfach nur schrecklich und dann ... ihr wurde wieder bewusst, dass sie schwanger von Severus Snape war. Dem Mann, den sie jetzt am liebsten erwürgt hätte.

„Es ist aus Severus, ich werd zu meinen Großeltern gehen. Ich werde das Kind behalten, aber glaub bloß nicht, dass du es JEMALS zu Gesicht bekommen wirst, du verdammter Lügner!" fauchte sie ihn an.
Severus fühlte sich betäubt. Hermine hatte mit allem Recht, was sie ihm an den Kopf geworfen hatte. Noch schlimmer aber war es, sie hatte ähnlich für ihn empfunden und ... sie wollte das Kind behalten und ihm vorenthalten. Das tat weh.
Wie in Trance beobachtete er Hermine, wie sie weinend ihre Sachen packte und dann sein Haus verließ.
Sein wahres Selbst hatte ihn eingeholt. Das was er so lange von sich geschoben hatte. Die Wahrheit war stärker als dieses falsche Bild, was er vorgab zu sein. Die Zeit in Askaban hatte ihn selbstverständlich verändert, aber doch hatte er vieles von sich gestoßen und geglaubt, dass es ihn nie einholen würde.
Die Nachricht ein Kind zu bekommen war ein Schock gewesen, der sein Gerüst des Schweigens zerstört hatte.
Mit der Wahrheit hatte er nicht nur seine Beziehung, die in einer Woche ihren ersten Jahrestag gehabt hätte zerstört, sondern auch Hermine und sein Kind verloren. Welches ihn nie zu Gesicht bekommen würde.
Severus sackte auf seine Knie und begann unkontrolliert zu weinen. Alles, er hatte alles verloren.

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