Kapitel 9

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Disclaimer: Alle bis auf ein paar wenige eigene Charaktere gehören JKR, ebenso die Örtlichkeiten.

„Meinst du wir erwischen ihn?"
Sagittarion nickte. „Ich habe meine Kontakte spielen lassen. Sie waren sich ziemlich sicher, dass er hin zurück kehren wird, vor allem schon alleine deswegen, weil ich ihm eine kleine Falle gestellt, damit er hier her kommt." Severus wusste zu gut, was Sagittarion damit meinte, denn wenn Ronald Weasley eines war, dann war es naiv. Vor allem wenn es um gutes Geld ging. Da fackelte Ron nicht lange und stimmte dem Angebot zu.
Severus lehnte sich an den Baum. Hermine hatte noch einmal mit ihm gesprochen, bevor er Hogwarts in Richtung London verließ. Sie wollte nicht, dass er dort hin ging, weil ihm etwas passieren könnte, doch Severus musste seiner zukünftigen Frau einmal mehr versichern, dass ihm nichts passieren würde.

Sagittarion musterte seinen besten und auch einzigen Freund. „Hermine nimmt es dir sehr übel, dass du ihn auch zur Strecke bringen willst, richtig?" Der Tränkemeister seufzte drauf hin. „Ja, sie ist nicht wirklich begeistert gewesen, ich kann sie auch verstehen. Dennoch will ich endlich diesen Bastard aufhalten. Gerade Ronald Weasley ist nicht als wirklich fähig bekannt. Eher mittelmäßig. Als ich so am Rande mitbekommen habe, dass er vor meiner Haftstrafe in Askaban mit schwarz magischen Artefakten handelt, hat es mich richtig geschockt, ich habe vielleicht auch nicht immer richtig gehandelt, aber ich bereue absolut was ich getan habe, auch gegenüber Hermine."
Hermine hatte Severus verziehen, doch das hatte seine Zeit gebraucht, sie wusste natürlich, dass er nur das Beste für sie wollte, doch Severus hatte begriffen, dass er direkt hätte mit ihr hatte sprechen müssen. Nie wieder würde Severus – dazu noch so stümperhaft – handeln.
Gerade als Sagittarion wieder ansetzen wollte, kam Ron um die Ecke. „Es geht los Severus, du wolltest vorgehen, dann tu es."

Severus nickte, atmete tief durch und ging langsam auf Ron zu.
Ein Windstoß wirbelte Severus Umhang zur Seite, da war er wieder, der unnahbare, düstere Zaubertränkemeister.
Seine Mimik war starr und finster.
„Snape." Ron rollte mit den Augen. „Ich hätte es mir denken können." Severus lachte kühl.
„Hätten Sie nicht Weasley. Sie können ja nicht mal eine Frau mit Respekt behandeln." Ronald Weasley lachte auf. „Sagt gerade der Bastard, der mir die Frau ausgespannt hat und jeden Menschen wie ein Stück Dreck behandelt."
Snape näherte sich ihm. „Dennoch war ich es, mit dem Hermine auf dem Abschlussball herum gemacht hat und nicht Sie Weasley. Hermine hat Sie nur geheiratet, weil es von ihr erwartet wurde, richtig geliebt hat Hermine Sie nicht Weasley. Muss bitter sein, dass von dem Mann zu hören, welchen Hermine liebt und ein Kind hat. Haben Sie sich nie gefragt, warum Hermine nie schwanger von Ihnen geworden ist? Weil sie penibel darauf achtete, eben nicht schwanger von einem Weasley zu werden und bei mir hat sie mehr wirklich darauf geachtet. Muss schon wirklich schrecklich für Sie sein Weasley, dass Hermine mehr Spaß mit mir hatte, als mit Ihnen und das obwohl ich doch so widerlich bin."

Ron starrte ihn wütend an. Wie konnte sich dieser widerliche Kerl nur erlauben, so mit ihm über Hermine zu reden.
„Ich bin sicher, dass Hermine unter einem Fluch steht. Nie würde sie mit ihnen freiwillig ins Bett steigen."
Snape lachte amüsiert. „Tatsächlich haben wir uns bei unserem ersten Date in einem Gebüsch vergnügt Weasley. Sie ist über mich hergefallen, ohne dass ich viel dafür tun musste, ach ja... doch: Ich habe mich für Hermine interessiert, mir war sie als Mensch wichtig, nicht als Hausfrau und Matratze. Aber solang es nicht um ihre Belange geht Weasley, ist Ihnen alles egal, richtig?"
Rons Gesichtsfarbe machte wieder seinen Haaren Konkurrenz. Ja verdammt, Snape hatte Recht damit, schließlich war er Ronald Weasley der König. Nur kratze es an Rons Stolz, dass ein halbblütiger Prinz alles zerstörte, was er sich aufgebaut hatte.
„Ich werde Sie bluten lassen Snape, für alles was Sie mir genommen haben." Snape lachte wieder kühl.
„Versuchen Sie es Weasley."

Ron hatte eines unterschätzt, dass Severus Snape zu den besten Duellanten seiner Zeit gehörte. Es war ein leichtes für Snape die Zauber abzuwehren. Was mehr Ron ins schwitzen brachte, als Severus Snape selber.
„Sie sind feige Snape, nicht mal wehren können Sie sich." Snape zuckte mit den Schultern. „Ich bin es nicht, der vollkommen außer Puste ist", gab er tonlos zurück. Severus nahm plötzlich eine Veränderung in Rons Mimik und auch seiner Körpersprache wahr, das gefiel ihm nicht, Ron jagte einen Fluch über Severus hinweg in die Baumkronen, was die Blätter auf Snape fallen ließ, weswegen Severus für Sekundenbruchteile abgelenkt war und Ron diese Chance nutze. „AVADA KEDAVRA!" schrie Ron, worauf Severus seine Augen aufriss und mit seinem Tod rechnete. Doch plötzlich hörte Severus ein lautes Aufheulen. Sagittarion war wie aus dem Nichts über Severus gesprungen, direkt auf Ron und wurde vom Todesfluch mit voller Wucht getroffen.
Severus schluckte schwer, sein bester Freund lag leblos neben dem blutenden Ronald Weasley. Sagittarion hatte ihn mit seinen Pranken erwischt.
Severus stieß mit seinem Fuß Rons Zauberstab weg und richtete seinen eigenen auf den schwerverletzten Ron.
„Sectumsempra!" zischte er und Ron schrie erneut auf, Severus wollte das Ron jämmerlich verblutete.
Während Ron sein Bewusstsein allmählich verlor, kniete der geschockte Severus Snape über Sagittarion.
„Warum hast du das nur getan... Sagittarion. Warum?" Severus legte seine Hand auf die Brust seines besten Freundes. „Warum? Warum hast du dich für mich geopfert?" Severus konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten, verzweifelt und am Boden zerstört über den Verlust seines Freundes brach er innerlich zusammen.

„Severus! Du bist zurück. Aber..." Hermine sah die roten Augen ihres Verlobten. „Was ist passiert?" Wie aus einer Trance heraus, hob Severus langsam seinen Kopf. „Sagittarion ist tot. Er hat sich für mich geopfert. Weasley... auch."
Hermine wollte auf Severus zugehen und wurde von Minerva aufgehalten. „Lass ihn in Ruhe, gib ihm Zeit. Er wird zu dir kommen, wenn er dich braucht."
Hermine nickte verstehend. Sie drückte ihren kleinen Sohn an sich. Dieser sah seinem Vater fragend nach.
„Daddy braucht ein bisschen Zeit für sich, komm wir gehen mit Tante Minerva spielen."
Severus ließ sich auf das Bett sinken. Ihm ging es fürchterlich schlecht, träge griff er nach dem Umschlag, den Sagittarion wohl in einem unachtsamen Moment in die Tasche von Severus Gehrock gesteckt hatte.
Erst auf dem Heimweg war ihm der Brief aufgefallen, doch wollte Severus ihn erst in Hogwarts lesen, wenn er alleine war.
Nur am Rande hatte Severus bemerkt, dass Minerva Hermine zurück gehalten hatte.
Irgendwie war ihr dankbar dafür.
Der Tränkemeister öffnete den Umschlag und begann zu lesen:

„Severus, mein bester und einziger Freund,

wenn du diese Zeilen liest, dann habe ich mich für dich geopfert. Ich habe mir schon vorher gedacht, dass Weasley sicher ein linkes Ding dreht. Wie ich dich kenne, dann gibst du dir die Schuld für meinen Tod.

Das musst du nicht. Wie du weißt, ich habe keine Familie. Ich hatte nur dich. Du warst wie der Bruder, den ich nie hatte. Ich hab mein Leben nur zu gerne für dich gegeben, denn du bist inzwischen Vater und mit deiner Hermine verlobt, was soll Kheanu denn ohne dich machen und Hermine erst?

Ich weiß, warum ich es getan habe und ich bin frei, ich bin ebenso von meinem Fluch gelöst, ich kann dort wo ich lande wieder der Mensch sein, der ich einst war.
Nicht mehr dieses haarige Monster, dass den Mond oder die eigenen Emotionen fürchtet.

Ich war mir sicher, dass ich es nicht überleben werde. Deshalb habe ich dir in einem Moment der Ablenkung diesen Brief zugesteckt.

Gib deiner Hermine und deinem Kheanu einen Kuss von mir.

Ihr seid so eine tolle Familie, ich liebe euch sehr.

Vergiss eines nicht: Der König ist tot, lang lebe der Prinz!

In tiefer und ewiger Freundschaft

Asterion – Sagittarion – Armstrong

PS: Hermine hat mir schon vor Wochen gesagt, dass ihr wieder Eltern werdet und sollte es ein Junge werden, dann dürft ihm gerne meinen Namen geben. Es wäre mir eine große Ehre. In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch mein Freund!"

Mit jedem Wort begann Severus zu zittern. Es tat weh und es tat gut diese Zeilen zu lesen.
Noch dazu, hatte Sagittarion ihm ein letztes Geschenk gemacht: Er würde wieder Vater werden.
Normalerweise hätte Severus sich wirklich fürchterlich darüber aufgeregt, aber das von seinem nun besten toten Freund zu lesen, war so unheimlich wohltuend. Hermine hatte es ihm zwar bewusst verschwiegen, doch diese Nachricht von Sagittarion zu hören, war Balsam auf seiner trauernden Seele.
Severus hatte sich schon über Murphys Verhalten in den letzten Wochen gewundert, doch er hatte es abgetan. Natürlich hatten es Murphy und Sagittarion mit ihrem empfindlichen Geruchssinn schon lange vor Severus bemerkt, dass Hermine wieder schwanger war.

Mit schwerem Herzen kam Severus etwas später in das Büro von Minerva. Während Minerva immer noch Kheanu auf ihren Armen hatte, zog Severus Hermine an sich heran.
„Wenn es ein Junge wird, der kleine Krümel unter deinem Herzen, dann möchte ich, dass wir ihn Sagittarion Asterion nennen. Ist das in Ordnung für dich?"
Hermine war zuerst geschockt, doch dann nickte sie. „Das war auch mein Gedanke", sagte Hermine leise und kuschelte sich an ihren Verlobten. Sie war so froh, dass er wieder sicher und lebendig bei ihr war. Sagittarions Tod hatte Hermines auch getroffen, dennoch dankte sie ihm für sein Opfer. Ohne ihn, hätte sie Severus verloren. Sie drückte sich weinend an Severus. Sie waren frei. Endlich.

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