Kapitel 6

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Disclaimer: Alle bis auf ein paar wenige eigene Charaktere gehören JKR, ebenso die Örtlichkeiten.

„Ich hab dir gesagt, wenn du es ihr nicht gleich sagst, wird es nach hinten los gehen."
Asterion „Sagittarion" Armstrong ließ sich gegenüber von Severus auf dem Sofa nieder. Severus sah ihn müde an und streichelte geistesabwesend über den Kopf von Murphy, welcher sich schon seit der Trennung ständig bei seinem Herrchen aufhielt.
Sagittarion war der Auror gewesen, welcher Ron zu der Zeit schon ständig überwacht hatte und eben auch damit Severus Unschuld in diesem Fall beweisen konnte. Auf Severus Bitte hin, hielten sich die anderen Auroren zurück, einfach um Hermine nicht zu gefährden. Jetzt waren sie getrennt und die Auroren wollten Ron fest nehmen. Doch auch dieses Mal, wünschte Severus, dass noch kein Zugriff erfolgte.
„Was hätte es gebracht, ihr es zu sagen? Sie wäre jetzt trotzdem schwanger und wütend auf mich, weil ich schon damals versucht habe ihre Erinnerung zu entfernen. Für meine Fähigkeiten bin ich leider auch wirklich stümperhaft an die Sache heran gegangen."
Sagittarion nickte. Der ehemalige Auror, ein hochgewachsener Werwolf, welcher in seiner humanoiden Form doch ein sehr ansehnlicher Mann war.
Sein schwarzer Rastazopf entsprach seiner wilden Seite, der schwarze aber gepflegte Vollbart unterstrich seine gelben Augenfarbe. Auf dem rechten Auge war Sagittarion durch einen Angriff allerdings erblindet. Ganz ähnlich wie Severus trug er gerne schwarz. Die Narben in seinem Gesicht wiesen auf sehr wildes Leben hin, was Sagittarion natürlich auch führte.

„Gerade du, der Fachmann dafür, hast an diesem Abend alles falsch gemacht was ging. Ja mag sein, dass sie vielleicht wütend auf dich wäre, aber Severus... ich wäre es auch. Verdammt du hast versucht ihre Erinnerung zu nehmen. Sie wollte dich doch trotz alle dem."
Severus winkte ab. „Was hab ich jetzt davon? Richtig! Gar nichts. Sie ist weg. Sie hat mich verlassen und mein Kind werde ich auch nicht zu Gesicht bekommen."
Der Werwolf legte seine Hand auf Severus Schulter. „Das glaube ich nicht Severus, gib ihr Zeit, dass alles zu verarbeiten. Dann siehst du vielleicht auch dein Kind. Außerdem wartet Murphy ja nur darauf großer Bruder zu werden." Er deutete auf Severus Rottweiler der fröhlich hechelte.
„Ich habe so sehr versucht, jemand anderes zu sein. Aber mein wirkliches Selbst kommt immer wieder mit voller Wucht nach vorne. Ich habe versucht, der ... ich hasse es das Wort zu verwenden – coole – Typ zu sein. Es schien ihr ja gefallen zu haben, doch als sie mir gesagt hat, dass sie schwanger ist, da war wieder mein wahres Selbst. Der Mann, der nicht mit Gefühlen umgehen kann, der sich in seiner Jeans und seinem Hemd nicht wirklich wohl fühlt. Ich brauche meine Roben und ich brauche..."
Sagittarion legte den Kopf schief. „Sie."
Severus nickte. „Aber das kann ich nun wohl vergessen. Alles." Sagittarion seufzte. „Ich habe dir das auch schon gesagt, du kannst dein wahres Selbst nicht einfach von dir stoßen, so sehr du es auch willst. Auf der anderen Seite, kannst du dich auch wunderbar hinter deiner Maske verstecken, aber nur so lange, bis dich etwas trifft. Du hast gehört, dass du Vater wirst und es hat deiner perfekten Maske einen Schlag verpasst. In diesem Moment kam wieder Professor Severus Snape, Lehrer in Hogwarts hinaus. Den du so unterdrückt hast. Severus, du kannst dich hinter deinen Mauern verstecken. Du hast dich ja schon so lange gegen deine Gefühle gegenüber Hermine gewehrt, weil du dachtest, du liebst Lily dadurch weniger. Ich habe dir auch ständig gesagt, dass es nach hinten los gehen wird. Wenn du so mit Hermine umgehst. Ihr etwas versuchst zu nehmen, was sie unglaublich glücklich gemacht hat."
Wenn Severus eines an Sagittarion hasste, dann war es seine direkte Art, denn Sagittarion war genauso direkt wie er selbst.
„Am Besten wäre es, wenn du versuchst, dich wieder mehr selbst akzeptierst. Du bist so ein fähiger Mann. Geh wieder nach Hogwarts, bekomme dein Leben in den Griff, zeig Hermine, dass du es ehrlich meinst mit ihr. Das du Vater werden willst. Ich glaube dir nämlich nicht, dass du dein Kind nicht haben willst."
Severus sah ihn ernst an. „Ich will das Kind, aber ich fühle mich nicht bereit dafür." Daraufhin lachte der Werwolf. „Ist man das jemals, wenn ein Kind unterwegs ist?" Severus schüttelte mit dem Kopf.
Sagittarion versprach bei Minerva McGonagall ein gutes Wort für Severus einzulegen, damit er wieder nach Hogwarts kommen konnte und sein Leben etwas Stabilität bekam.

Hermine war zu ihren Großeltern gegangen, die hatten sie nur zu gerne aufgenommen.
Ihre Großmutter Elisabeth „Elly" Granger stellte ihr ein Frühstück vor die Nase. „Ich habe keinen Hunger Grandma", murmelte Hermine und sah in ihr Saftglas. „Du bist schwanger Hermine, du musst etwas Essen, der kleine Krümel in dir hat sicher auch Hunger. Willst du mir nicht mal erzählen, was passiert ist?"
Hermine seufzte und schüttelte mit dem Kopf. „Nein, nicht wirklich." Elly nahm ihre Hand. „Mädchen, du bist total unglücklich, sogar ein Blinder würde sehen, dass es dir richtig schlecht geht."
Hermine sah ihrer Großmutter in die Augen. „Kannst du dich noch an meine Lehrer von früher erinnern, also die von Hogwarts." Elly nickte. „Kann ich. Willst du etwa sagen, einer deiner Lehrer ist der Vater des Kindes?" Hermine senkte den Kopf. „Zu der Zeit war er es noch. Professor Severus Snape." Elly starrte ihre Enkelin an. „Doch nicht DER Professor Severus Snape? Dieser Doppelagent?!"

Hermine wurde rot. „Mh. Ja, genau der. Ich habe sogar Ron mit ihm betrogen." Elly sah ihre Enkelin geschockt an. „Du hast WAS? Wieso?!" Sie wagte es gar nicht, ihre Großmutter anzusehen, so furchtbar peinlich war das alles. „Grandma, müssen wir wirklich darüber reden?" Elly nickte. „Ich will jetzt wissen, was du da alles angestellt hast. Herminchen, er war dein Lehrer!" Hermine schnaubte. „Ach, wäre mir nie aufgefallen, Grandma, wir haben uns ... wieder gesehen. Wie ich leider erfahren musste, hat er es auch irgendwie geplant, Severus hat wohl auch damals den Kopf hingehalten... für mich und wegen Rons Tat. Also Ron handelt mit illegalen Dingen. Da kam wohl jemand dabei um. So wie er es erzählt hat... Ja Severus hat wohl den Kopf für ihn hingehalten und ging für Rons Tat nach Askaban. Als er wieder draußen war, hatte er mich wohl die ganze Zeit im Auge und ist mir nicht so ganz zufällig begegnet. Severus und ich hatten schon bei unserem ersten Date Sex. Ich weiß auch nicht, wieso ich mich dazu hinreißen lies, aber es war so schön, begehrt und verstanden zu werden. Weißt du Grandma, ich hatte damals schon Gefühle für ihn..."
Hermine merkte wie ihr die Tränen kamen. „Wir haben uns auf dem Abschlussball geküsst. Doch Severus hat versucht mir die Erinnerung zu nehmen. Er hat es nicht geschafft. Was für seine Fähigkeiten eigentlich ein schlechtes Zeichen war, vielleicht war diese Erinnerung einfach zu stark um sie komplett von mir zu lösen. Ich habe von ihm erfahren, dass er schon lange in mich verliebt ist und jetzt erfahre ich alles, nach einem Jahr... Beziehung. Severus sagte auch, dass er das Kind nicht will."

Elly war geschockt, eine Sache die sehr traurig stimmte, war das Ron nicht der unschuldige Mann war, für den sie ihn einst gehalten hatte und dann war dieser Professor Severus Snape, der sich wohl schon sehr lange Hermine zugetan fühlte. Sie merkte aber auch, dass Severus es wohl sehr ernst mit Hermine zu meinen schien. Sonst würde er nicht alles dafür tun, um der Mann an ihrer Seite zu sein. Elly beobachtete wie Hermine über ihren leicht sichtbaren Babybauch strich.
„Ich glaube dein ... Severus hat dich mächtig gern Hermine. So wie du erzählt hast, hat er ja für dich alles geopfert, was es zu opfern gab. Vielleicht mag das mit dem Diebstahl oder sagen wir es so, den versuchten Diebstahl deiner Erinnerung nicht richtig gewesen sein, aber er wollte dich wohl schützen."
Hermine sah sie an. „Was ist denn daran gut? Er sagte, er will nicht der Fehler sein, den ich bereue."
Elly seufzte. „Hast du ein Foto von deinem Severus?" Hermine nickte, verließ die Küche und kam später wieder mit einem Foto von Severus. Elly nahm das Foto in ihre Hände. „Was ein stattlicher Kerl er ist. Diese Roben und sein Gesichtsausdruck, gut der ist etwas grantig. Ein Schönling ist er vielleicht nicht,... aber er wirkt geheimnisvoll." Hermine nahm das Foto und musterte Severus. „Er ist auf seine Art und Weise, ein unglaublich schöner Mann. Er ist verdammt intelligent, einer der begnadetsten und talentiersten Zauberer die es überhaupt gibt. Er kann sogar ohne einen Besen fliegen. Das können nur die wenigsten Zauberer."
Elly begann zu lächeln. „Und du bist schwanger von diesem Mann, auf den du so wütend bist, aber deine Augen sprechen gerade eine andere Sprache Hermine, sie leuchten."
Hermine brach nun völlig in Tränen aus. „Ich liebe ihn. Aber ich bin auch so sauer auf Severus, warum hat er nicht einfach mit mir reden können. Es wäre doch etwas anderes gewesen, wenn er ehrlich zu mir gewesen wäre. Natürlich tat es weh, aber er will ja kein Kind."

Sie legte ihre Hand auf die von Hermine. „Vielleicht war er auch zu geschockt, ist ja nicht gerade so, vielleicht war es einfach nur für ihn ein Schlag ins Gesicht, weil er nicht damit gerechnet hat. Männer reagieren ziemlich unterschiedlich auf so etwas. Dein Großvater war auch nicht so begeistert, als ich mit deinem Vater schwanger war. Dennoch nach dem ersten Schock, war er sehr glücklich darüber, dass er Vater wird. Ich kann dich aber auch verstehen, dass du so reagiert hast. Ich glaube aber auch einfach, dass ihr Zwei in diesem Moment einfach vollkommen überfordert wart und eure Emotionen haben einfach das restliche getan."
Hermine senkte den Kopf. „Es würde mich freuen, wenn er das Kind wollen würde. Wenn er mich nach alledem noch wollen würde, aber so sauer wie er war. Wie ich war, ich glaube nicht, dass er zurück kommt. Zu mir."
Sanft nahm Elly ihre Enkelin in den Arm.
„Und was wenn doch? Du scheinst sehr viel von ihm zu halten. Wenn du schon Ron, diesen Teufel betrügst."
Hermine nickte. „Als wir unsere Affäre begonnen haben, war es einfach nur ein Feuer, an dem man sich verbrennt, einfach weil es so neu und geheim war, ich mein ... Severus war mein Lehrer und dann lag ich in seinen Armen. Seine Augen, sein Blick, alles galt nur mir. Kein anderer Mensch schien ihm so wichtig zu sein, wie ich. Er kam mich an dem Abend abholen, als ich mich von Ron getrennt habe, auch wenn er selber verdammt wütend war. Aber nicht auf Ron, sondern auf Harry, der uns fast erwischt hat."
Hermine sah traurig auf ihre Hände. „Ich habe ihn einfach nur so verdammt gern, Severus löst Dinge einfach mit seinem Interesse an mir aus, diese Liebe... die ich noch nie im Leben gespürt habe."
Elly lächelte nur noch breiter. „Wenn er schon so viel für dich opfert, dann glaube ich nicht, dass er dich nicht mehr will und auch nicht euer Kind. Du solltest vielleicht mit ihm reden, über die Sache, lade ihn doch ein. Was hältst du davon?"
Hermine nickte. „Ich werde wohl ihm einen Brief zukommen lassen." Doch bevor Hermine ihren Brief schreiben gehen konnte, bestand ihre Großmutter noch darauf, dass Hermine etwas essen sollte. Denn der kleine Krümel sollte natürlich auch satt werden und sich gut entwickeln.

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