Kapitel 3

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Disclaimer: Alle bis auf ein paar wenige eigene Charaktere gehören JKR, ebenso die Örtlichkeiten.



Hermine sah gedankenverloren aus dem Fenster. Neben ihr schlief ihr heimlicher Liebhaber Severus Snape. Noch dazu war er ihr Lehrer gewesen und ehemaliger Häftling in Askaban.
Die letzten drei Monate hatten sie sehr verändert. Solange war Hermine mit Severus liiert. Nun gut, er war ihre Affäre. Aber irgendwie fühlte es sich wie eine richtige Beziehung an und an diesem Wochenende war sie mit Severus über das Wochenende weg gefahren. Zu Ron hatte sie gesagt, dass sie eine kleine wissenschaftliche Wanderung unternehmen wollte, da hatte Ron schon dankend abgelehnt. Hermine wunderte es sowieso, dass Ron das alles glaubte. Während er zu Harry und Ginny ging, lag sie schon eine Stunde später in Severus Armen und das musste nicht einmal heißen, dass sie mit ihm schlief. Nein, Hermine liebte es auch nur mit Severus und seinem Hund Murphy im Bett zu liegen und zu kuscheln. Murphy hatte sich auch sehr schnell an Hermine gewöhnt und liebte sie heiß und innig.

Auch er war mit ihnen am Wochenende in das gemütliche Ferienhaus gefahren. Dort konnten sie einfach wie ein ganz normales Paar sein, welches mit seinem Hund durch die Gegend wanderte.
Dennoch ertappten sich Severus und auch Hermine immer wieder dabei, wie es eigentlich auch dort taten, wo es lieber keiner sehen sollte. Doch störte es die Beiden? Nein.
Mit einem leisen Seufzen schmiegte sich Hermine an ihn Severus. Nach außen hin konnte er ein unglaubliches Arschloch sein, doch ihr gegenüber war Severus aufmerksam, liebevoll und er war einfach die starke Schulter, an die sich anlehnen konnte. Hermine merkte wie ihr Herz wieder schneller schlug. 'Verdammt, ich hab mich in ihn verliebt... und ich bin verheiratet...' Die einstige Gryffindor konnte sich nicht helfen. Ja! Bei Merlins Bart, sie hatte sich in ihren ehemaligen auch immer noch grummeligen Lehrer verliebt. Seine Nähe und auch der Sex, den sie mit Severus hatte, es war so vollkommen anders, wie der Sex mit Ron. Severus ließ auch sie auf ihre Kosten kommen, nicht nur das er sie besprang wie ein notgeiles Kaninchen, allein das Vorspiel war das komplette Gegenteil.
Neulich hatte Severus sie sprachlos gemacht, indem er seine Roben für sie angezogen hatte, zunächst war sie so richtig erschrocken, aber dieses kleine schmutzige Rollenspiel hatte Hermine so angemacht. Das genau war was ihr so gefiel. Dieser Mann ließ sich etwas für sie einfallen, sie von ihrer bescheidenen Ehe und dem Leben mit Ron abzulenken.

Hermine hob wieder ihren Kopf und betrachtete sein entspanntes Gesicht. Dieser Mann machte sie nicht nur physisch verrückt, nein ... sein Geist machte sie mindestens genauso an. Hermine konnte sich über soviel mit ihm unterhalten. Severus verstand ihre unterschwelligen Witze und lachte amüsiert darüber. Doch über ein Thema machte Severus ein großes Bogen, der Grund und die Zeit, die er in Askaban verbrachte. Hermine hatte zwar etwas in der Zeitung über seine Inhaftierung gefunden, nicht aber den Grund. Irgendwann hatte Hermine das Thema auch nicht mehr angesprochen, da Severus sich mehr als nur schwer tat, über das Thema zu reden. Vielleicht war es jetzt einfach nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Dennoch fragte sich Hermine wie Severus für sie empfand. Natürlich hielt er mit ihr Händchen und kuschelte sich auch gerne an ihn. Diese Art wie er aber auch mit ihr umging, zeigte Hermine, dass er wahrscheinlich mehr für sie fühlte, als es Severus eigentlich zugeben wollte.
Auf der anderen Seite, war Severus Snape nicht als der Mann bekannt, der gerne mit offenen Liebesfloskeln um sich warf. Nein, so war er definitiv nicht.
Hermine drückte ihm einen Kuss auf die Wange, worauf er schläfrig die Augen öffnete. „Ist irgendwas?" fragte Severus müde. „Nein, alles gut, ich wollte dich nur küssen." Severus lachte leise. „Na dann ist alles gut. Ich schlaf weiter." Hermine lächelte und schmiegte sich an ihn. Etwas schlafen würde sicher gut tun. Snape legte den Arm um seine 'Freundin' und daraufhin schlief auch sie wieder ein.

„Severus, darf ich dich mal was fragen?" Sie waren zusammen auf dem Weg zurück nach London, wo er Hermine dann wieder in der Nähe ihres Hauses absetzen wollte. „Was denn?" fragte Severus daraufhin und sah auf die Straße. „Empfindest du was für mich?" Hermine beobachtete wie seine Miene sich versteinerte. „Severus?" fragte sie noch einmal. „Müssen wir jetzt darüber reden?" fragte er stattdessen. „Nein. Müssen wir nicht." Hermine drehte sich weg und sah raus. Sie hatte Tränen in den Augen und diese unangenehme Stille die plötzlich aufgetreten war, löste kein gutes Gefühl aus. War sie zu weit gegangen? Eigentlich hatte sie schon lange die Grenze überschritten. Sie betrog ihren Ehemann seit drei Monaten, ihre Gefühle für ihren Liebhaber wurden immer stärker und jetzt hatte sie Angst, dass er nicht das Selbe empfand und wahrscheinlich genug von ihr hatte. Weil sie unbedingt wissen wollte, wie er für sie empfand. Ob es genug war, dass sie sich von Ron trennen konnte und...
Hermine sagte sich immer wieder, dass sie viel zu viel von Severus verlangte und sie ihn jetzt unter Druck setzte.

Severus war nicht entgangen, dass sie Tränen in den Augen hatte, er sah es im Seitenspiegel. Auch er hatte sich die letzten drei Monate immer wieder Gedanken über die Sache mit Hermine gemacht. Natürlich war Severus nicht blöd und wusste, dass ihre und seine Gefühle wahrscheinlich sich irgendwann selbstständig gemacht hatten. Selbst wenn ihn Ron nicht interessierte und dessen Gefühle ihm vollkommen egal waren, Hermines Gefühle waren Severus nicht egal. Ihm machte es nichts aus, wie die Menschen über ihn dachten, doch bei Hermine war Severus sich eben nicht sicher. Wenn Ron, Harry und Ginny davon erfahren würden, mit wem Hermine sich schon eine Weile das Bett teilte. Es würde Ärger für Hermine bedeuten.
Severus wollte mit ihr reden, wenn sie angekommen waren.
Er parkte an ihrer Standard Stelle und hob ihre Tasche aus dem Kofferraum, dann lehnte er sich an sein Auto und wollte anfangen mit Hermine zu sprechen, brach aber ab als er sah wer gerade um die Ecke gebogen war.
„Hermine! Du bist schon da?" Ron Weasley. Severus rollte mit den Augen hinter seiner Sonnenbrille.
Hermine war blass geworden. Jetzt würde alles auffliegen!
„Wer ist das?" fragte Ron und Snape nahm seine Sonnenbrille ab. „Weasley." Ron verzog angewidert sein Gesicht. „Echt jetzt? Du unterhältst dich mit Snape? Was macht der hier, ich dachte der sitzt noch."
Hermine sah Ron genervt an. „Wir sind uns hier begegnet und haben uns einfach nur unterhalten. Wie du siehst sitzt er nicht mehr. Kannst du vielleicht mal respektvoller sein."
Murphy im Auto begann zu knurren. Er sah Ron starr an und fletschte die Zähne. Ron sprang zurück. „Lassen Sie ihren psychopathischen Köter bloß nicht aus dem Auto!" fuhr Ron ihn an.
Severus schüttelte mit dem Kopf und stieß sich von seinem Auto ab.
„Danke für das Gespräch Granger, aber das Wiesel verursacht Kopfschmerzen bei mir."
Snape stieg in sein Auto und fuhr davon. Hermine sah Ron finster an. „Was schaust du mich denn jetzt so blöd an?" Hermine ging an ihm vorbei. „Weil ich mich schon nicht mal mehr mit jemand anderem unterhalten darf", zischte sie ihm zu. „JEMAND ANDEREM?!" Hermine rollte mit den Augen. „Ja ich weiß du kannst Snape nicht leiden, aber glaub mir, dass beruht auf Gegenseitigkeit."
Ron wollte noch etwas sagen, aber Hermine war schon um die Ecke verschwunden. Zu gerne hätte sie sich noch mit Severus über die Sache unterhalten, aber Ron versaute ihr wieder einmal alles.
Zuhause ließ sie sich auf das Sofa sinken und schaltete den Fernseher an. Hermine zog ihre Beine an ihren Körper und musterte den Fernseher vor sich.
Sie hörte Ron auch nicht zu, damit sie nicht mit ihm reden musste. Zum ersten Mal hatte Hermine Angst gehabt, dass ihre Affäre mit Severus aufflog. Das Ron ihr dann die Szene des Jahrtausends machen würde und sie als elende Schlampe bezeichnen würde, die auch für jeden ihre Beine breit machte. Aber zum einen war Severus Snape nicht irgendwer und zum anderen, war ... er zu ihrem Leidwesen nur ihre Affäre. Wie sehr sie sich wünschte, dass er mehr sein würde... Sie wandte ihren Blick ab und sah aus dem Fenster.

Severus stand rauchend vor seiner Haustür. Die Abneigung gegenüber Ronald Weasley beruhte auf Gegenseitigkeit. Denn was Hermine nicht wusste, Ron war nicht ganz unschuldig an seiner Inhaftierung. Severus schob den Gedanken wieder von sich. Er wollte nicht daran denken.
Murphy merkte, dass etwas nicht mit seinem Herrchen stimmte und schmiegte sich an ihn.
„Danke mein Großer", hauchte Severus seinem Hund zu.
Murphy war eine unglaublich treue Seele. Severus hatte ihn nachdem er wieder aus Askaban entlassen worden war in einem alten Karton gefunden. Total durchnässt und krank. Wochen hatte Severus damit verbracht ihn wieder auf die Beine zu bekommen. Seither wich Murphy nicht mehr von Severus Seite und begleitete ihn fast überall hin mit. Das sein Hund so auf Ron reagiert hatte, wunderte Severus ebenso nicht. Denn Murphy hatte auch eine unglaublich gute Menschenkenntnis.
Aber darüber wollte Severus nicht weiter nachdenken. Er ging wieder in sein Haus, fütterte seinen Hund und legte sich dann zum schlafen ins Bett. Mit den schönen Gedanken an das Wochenende schlief Severus dann irgendwann ein.

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