Als ich meine Augen öffnete, stach mir grelles Licht entgegen, sodass ich sie schnell wieder zukniff. Nach einigen Sekunden ertastete ich mein Handy auf dem Nachtschrank und späte auf die Uhranzeige.
13Uhr! Wie konnte es bitte schon so spät sein? Und wieso hatte mich keiner geweckt? Na toll, alle waren bestimmt schon seit Stunden wach und ich lag immer noch im Bett rum. Allerdings wusste ich auch nicht, wann ich gestern oder eher heute endlich eingeschlafen war.
Ich quälte mich aus dem Bett und starrte etwas vor mich hin. Ich fühlte mich wie durch den Kakao gezogen. Am liebsten wäre ich einfach den ganzen Tag im Bett geblieben.
Der Griff zur Türklinke erinnerte mich auch gleich wieder an die Begegnung mit dem Fahrradfahrer. Wie lange es wohl brauchte, um zu heilen? Ich trottete ins Bad und klatschte mir eine Ladung Wasser ins Gesicht in der Hoffnung, ich würde aufwachen.
Nachdem Zähne geputzt und Haare gebürstet waren, ging ich zurück in mein Zimmer und stand nun vor der Qual der Wahl, was ich denn anziehen sollte. Nur zu gern hätte ich einfach meine bequeme, ausgeleierte Jogginghose und ein oversized Shirt angezogen, immerhin war Wochenende.
Aber wollte ich mich vor Felix und Hyunjin in diesem Penner-Look präsentieren? Definitiv nicht! Also zog ich eine einfache blaue Jeans in Kombi mit einem schwarzen Agust D T-Shirt an.
Das musste reichen. Langsam schritt ich die Stufen hinab und versuchte Stimmen zu orten. Es herrsche Stille. Ob Felix und Hyunjin wegmussten? Stray Kids hatte sicher immer ein vollgeplantes Wochenende. Naja, ich entschied mich jedenfalls erst einmal was Essbares zu suchen. Die Küchentür stand offen, also betrat ich sie ohne weitere Umschweife. Ich wollte gerade den Schrank öffnen, um mir ein Glas heraus zu holen, da... „Soojin!"
Mit einem lauten Knall fiel der Schrank wieder zu und ich schnellte herum. „Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken...", fügte Felix gleich hinzu. Was zum!
Den ersten Schreck überwunden, starrten mir drei Gesichter entgegen. „Na, auch schon auferstanden?", grinste mich Yeji an. „Soojin, ich hoffe, du hast gut geschlafen?", fragte Hyunjin. Ich nickte bloß.
Chris kam ebenfalls um die Ecke und begrüßte mich mit einer knappen Umarmung.
„Ich mag dein T-Shirt nich" gab Yeji zu und musterte mich. „Dankeschön" murmelte ich daraufhin nur.
„Itzy merch steht dir besser" sie legte eine Hand auf meine Schulter und sah mich durchdringend an.
Bei der Erinnerung an ihr Gespräch mit Felix rutschte meine Laune noch weiter in den Keller. „Sagt mal, was sitzt ihr hier eigentlich rum wie Statuen?" Hyunjin seufzte.
„Ich habe keine Ahnung, wo das Problem ist. Als ich wach wurde, saßen Felix und Yeji schon hier und haben sich gegenseitig Blicke zugeworfen, die so eisig waren, dass ich Angst hatte, mein Müsli gefriert..." Yeji schnaubte und stand auf.
„Soojin, in einer Stunde hast du einen Termin beim Doc, das ist dann euer Zeitlimit, um die Sache zu klären...ich bin dann mal weg." Damit waren wir nur noch zu dritt.
Spätestens jetzt wäre mir der Appetit vergangen, aber da ich gar keinen gehabt hatte, konnte er mir auch nicht vergehen. Ich nahm mir ein Glas Wasser und ließ mich auf den Stuhl fallen, auf dem bis eben noch Yeji gesessen hatte.
Er war noch warm. Ich holte tief Luft. „Also, was gestern angeht...ich hoffe, ihr habt jetzt nicht irgendwelche Paparazzi am Hals wegen mir?", fing ich vorsichtig an.
Hyunjin wedelte mit seiner Hand. „Mach dir deswegen keine Sorgen. Da ist unser Personal ziemlich kompetent. Es gab zwar eine Person, die alles aufgezeichnet hat, aber gegen ein bisschen Taschengeld, hat unsere Agentur seine SD-Karte an sich genommen." Ich wollte gar nicht wissen, um wie viel es sich bei diesem Taschengeld handelte.
Plötzlich sprang Felix von seinem Stuhl auf und verbeugte sich tief neben mir.
„Soojin! Es...TUT MIR WAHNSINNIG LEID! Egal, wie sehr ich neben mir stand, sowas hätte nicht passieren dürfen. Nicht nur, dass du dich wegen mir verletzt hast, ich stand einfach nur da, während du offensichtlich Hilfe brauchtest. Ich...bin so ein Idiot! Ich...ach man...ich...weiß gar nicht, was mit mir los war! Irgendwie ist bei mir was durchgebrannt und...ich habe keine Entschuldigung dafür. Ich...will aber, dass du mir glaubst, wenn ich sage, ich bereue zutiefst, wie ich mich gestern verhalten habe. Und...ich hoffe, du hasst mich jetzt nicht Soojinnie"
Mit einem lauten Knall schwang die Tür auf und Chaeryeong kam in das Zimmer gerannt. Sie packte Felix am Kragen und zog ihn zu sich. „Du lernst wohl immer noch nicht! Nur ich darf sie so nennen!" Damit ließ sie den jüngeren wieder los und verschwand aus der Tür, aus der sie eben gekommen war.
Er machte keine Anstalten, den Kopf zu heben und ich brauchte ein paar Sekunden, um meine Stimme wieder zu finden.
„Ah, äh, bitte setz dich doch wieder hin." Langsam ließ er sich zurück auf den Stuhl gleiten, starrte jedoch nach unten auf die Tischplatte. Ich konnte ihm seine Zerrissenheit deutlich ansehen. Er sah gequält aus, wie er seine Lippen zusammenpresste und sein Blick unruhig flatterte.
„Chan, bitte sei mir nicht böse, weil ich so unsensibel zu deiner Schwester war. Ich weiß, wie wichtig sie dir ist...es tut mir wirklich leid." Seine Stimme barg einen ruhigen, aber traurigen Unterton.
Chan räusperte sich. „Ach Mann, wäre ich jetzt böse auf dich, hättest du schon was zu hören gekriegt. Ich weiß, dass du die alte echt mochtest und es muss dir echt den Boden weggezogen haben, was auch immer sie zu dir gesagt hat. Das rechtfertigt zwar nicht, was mit Soojin passiert ist, aber du bist mein Kumpel. Wie lange kennen wir uns jetzt schon? Ich weiß doch, dass du so etwas nicht mit Absicht machst und solange du dich bei Soojin entschuldigst und sowas nie wieder vorkommt, ist für mich der Drops gelutscht."
Er zwinkerte Felix aufmunternd zu. Jetzt war wohl ich an der Reihe.
„Ich bin auch nicht nachtragend. Yuly hatte mir gegenüber zugegeben, dass...sie dich nicht im romantischen Interesse treffen will. Ich weiß nicht, was genau sie zu dir gesagt hat, aber man konnte es dir ansehen. Mein Handgelenk wird schon wieder, ein paar Wochen und es ist wie neu. Also musst du dich mir gegenüber nicht mehr schuldig fühlen. Ich bin froh, dass diese Angelegenheit SKZ nicht einen Skandal beschert hat und somit die Sache ein Ende gefunden hat. Auf keinen Fall könnte ich dich deswegen hassen."
Felix atmete deutlich aus. „Gott sei Dank." Plötzlich schwang die Tür auf und Yeji lehnte sich gegen den Türrahmen.
„Da ja jetzt alles wieder Friede, Freude, Eierkuchen ist, könnt ihr ja endlich wieder ausziehen und zu euch nach Hause gehen." Felix schüttelte den Kopf.
„Ich möchte mit und hören, was der Arzt sagt, immerhin bin ich schuld daran, dass Soojin verletzt ist..." Warte...nein! Das ging nicht! Wir wollten zum Doc aufgrund meines Knies nicht wegen meines Handgelenks. Ich sah Yeji hilfesuchend an.
„Vergiss es, du kannst eh nicht mehr machen, als im Warteraum rumzusitzen und Soojin das Händchen zu halten, krieg ich gerade noch so hin. Also, dann können wir ja jetzt die gemütliche Gesprächsrunde aufheben." Ich sah zu, wie Yeji Felix und Hyunjin regelrecht vor die Tür schob.
Ich konnte den beiden nur noch ein kurzes 'Bis bald'. zurufen, da hatte Yeji die Tür schon wieder zugeknallt. Sie starrte mich an. „Was?", fragte ich leicht genervt. „Ich schwöre, wenn du irgendwann vorhast, einen dieser Idol-Kumpel von Chan zu heiraten, dann komme ich nicht zu deiner Hochzeit..." Ich verdrehte die Augen. „Keine Sorge, ich würde eh mit ihm durchbrennen, bevor du ihn vergraulst!"
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Paradise -Stray Kids
Fanfiction-Fortsetzung der Geschichte 505/ SKZ- Nachdem Park Soojin den Streit mit Seungmin vergessen hatte, geht ihr Leben mit den weltbekannten Kpop Gruppen Stray Kids und Itzy weiter. Noch steckt Soojin immer noch in einem riesigen Drama. Der gutaussehen...