Anzüge

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Pov Ahser:

„Ich weiß nicht... vielleicht sollte ich ja doch absagen?" „Spinnst du? So kurzfristig? Der merkt doch sofort, dass du Schiss hast und du bist die größte Witzfigur."

Es war kurz nach 7 und ich zupfte nervös an meinem Hemd herum. Ich wusste nicht wie formell es werden würde, also hatte ich einfach eine schwarze Anzugshose und ein weißes Hemd angezogen. Die Krawatte hatte ich dann doch weggelassen, es sah mir zu albern aus.

Benne saß auf meinem Sofa und versuchte mich mit aller Macht davon abzuhalten das Treffen doch noch abzusagen. Und er wollte, dass ich statt Treffen Date sagte, aber in meinen Augen war es das nicht. Ich hatte ihn wiedersehen wollen, er hatte einen Vorschlag gemacht. Also quasi wie Eisessen gehen unter Freunden, nichts besonderes.

„Nehein! Du kriegst dein Handy jetzt nicht mehr, nicht solange es nicht klingelt und du deinen süßen Arsch in sein Auto bewegt hast. Ansonsten sagst du ihm gleich noch, dass du Durchfall hast oder so." Benne schüttelte sich, und trotz meines Stresses musste ich grinsen.

Ich schaute in den Spiegel. Der Anzug stand mir gut, aber mein Gesicht sah mir viel zu kahl aus. Immer wenn ich aus ging trug ich Schminke, also wenigstens ein bisschen. Es fühlte sich komisch an das jetzt nicht zu tun, aber gleichzeitig wollte ich auch nicht zu billig oder over-the-top wirken.

Benjamin las wohl meine Gedanken, denn er erhob sich laut ächzend, schlurfte zu mir rüber und kramte durch mein Schminktäschchen. Er kannte sich durch mich damit inzwischen relativ gut aus, seine zukünftige Freundin sollte mir danken.

„So, du machst jetzt erstmal schön deine Wimpern, trägst den Eyeliner auf und... ja, der Lippenstift ist gut. Blush nehmen wir nicht, ich hoffe für dich, dass du keinen aufmalen musst um am Ende des Abends rot im Gesicht zu sein."

Ich sah ihn dankbar an und folgte seinem Rat. Von dem Inhalt seiner Sätze könnte man meinen er sei schwul hoch 10, aber die Art wie er redete zeigte nur zu genau wie hetero er war. Aber das war in Ordnung, einen schwulen besten Freund brauchte ich nicht, ich war schließlich eben dieser.

Ich war gerade fertig geworden, da vibrierte mein Handy in Bennes Hosentasche. Er guckte drauf und grinste. „Dein Ritter in silberner Rüstung steht vor der Tür und wartet~" flötete er und ich streckte ihm die Zunge raus. Ich schnappte mein Handy und meinen Schlüssel, verabschiedete mich noch flink von Benne bevor ich nach draußen trat.

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Pov Evan:

Als Asher aus dem Gebäude trat, blieb mir für einen kurzen Augenblick die Luft weg. Er sah wunderschön aus.

Seine blond-braunen Haare waren locker nach hinten gekämmt, wehten ihm aber ins Gesicht bei dem nächst besten Windstoß. Seine grünen Augen blitzen mit Nervosität aber auch Aufgeregtheit. 

Er trug einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd aber ohne Krawatte. Das fand ich gut, so war es nicht zu formell. Ich selber trug eine schwarze Anzugshose und ein weinrotes Shirt. Meinen schwarzen Mantel hielt ich im Arm. 

„Hey, darling, du siehst buchstäblich atemberaubend aus." flüsterte ich ihm ins Ohr als ich ihn zur Begrüßung umarmte. Der Arme war jetzt schon ein bisschen überfordert von der ganzen Nähe, also trat ich einen Schritt zurück und nahm ihm den Mantel ab, den er auch im Arm getragen hatte.

„Den brauchen wie erstmal nicht. Na komm, steig ein." Ich öffnete die Beifahrertür für ihn und schnallte ihn an sobald er saß. Er schien das zu mögen, denn er lehnte sich zurück und sah schonmal ein wenig entspannter aus als vorher. Ich setzte mich hinter das Lenkrad, legte die Mäntel auf den Rücksitz, schnallte mich selber an und startete den Motor.

„Wohin geht es eigentlich?" fragte er dann schüchtern, aber nicht unsicher. „Ich hab gedacht ich mache diesen Abend zu etwas besonderem, ja? Wir gehen jetzt gleich erstmal ins Restaurant, ich lad dich ein und hinterher bring ich dich auch wieder nach Hause. Ich hoffe du magst Italienisch?" „Ich liebe Italienisch." „Gut."

Ich freute mich und fuhr los. Es wäre ein totaler Reinfall geworden wenn er kein Italienisch mögen würde, aber mal ganz ehrlich, wer konnte schon nein zu Spaghetti Bolognese sagen? Ich definitiv nicht, und er anscheinend auch nicht.

„Ich werde heute Abend nichts trinken da ich noch fahren muss später, aber lass dich davon nicht abhalten selber ein Glas Wein zu trinken." „Oh nein, ich bin eigentlich kein großer Fan von Alkohol, ich werde wohl auch nichts trinken."

Ich lächelte und hielt an einer roten Ampel. „Können wir Musik hören?" fragte Asher nach ein paar Sekunden Stille. Ich hatte es mir doch gedacht, der Kleine konnte nicht gut mit Stille umgehen. Also nickte ich freundlich und schaltete das Radio an, machte es aber nur auf Stufe 7, damit es nur quasi im Hintergrund lief.

Wir erreichten das Restaurant auch schon bald und ich öffnete ihm die Tür. Abgeschnallt hatte er sich schon selber. Nun ja, er wollte wahrscheinlich Zeit sparen. Ich half ihm also aus dem Auto, schloss es ab und führte ihn dann zu den großen Türen des Einganges des Restaurants.

Er war den ganzen Weg über bei mir eingehakt und wirkte wie die Ruhe selbst. Ich freute mich, auch wenn es innerlich wahrscheinlich ganz anders bei ihm aussah. Ich hielt ihm die Tür auf und grinste bei seinem offenem Mund.

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A/N: Also eigentlich wollte ich erst morgen uploaden, aber mein Baby hatte heute einen schlechten Tag, deswegen hier eine kleine Ablenkung für ihn<3

&quot;𝐶𝑎𝑙𝑙 𝑦𝑜𝑢 𝑤ℎ𝑎𝑡?&quot; \\𝑚𝑙𝑚 \\ 𝑃𝑎𝑢𝑠𝑖𝑒𝑟𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt