Teil 12

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Im Auto angekommen, atmeten wir schwer und sahen uns an. Der Adrenalinrausch ließ langsam nach, und ich spürte, wie die Angst und der Schrecken der letzten Minuten mich einholten. „Jamal... es tut mir leid", stammelte ich, meine Stimme brach unter der Last meiner Schuld. „Ich hätte nicht mein Handy einschalten sollen. Es ist alles meine Schuld."Jamal sah mich an, seine Augen dunkel vor Sorge und Wut. „Nour, was hast du dir dabei gedacht?" zischte er, seine Stimme war vor Ärger angespannt. „Das war verdammt gefährlich. Wegen dir sind wir fast umgebracht worden!" Er startete den Motor mit einer heftigen Bewegung und fuhr los, die Reifen quietschten auf dem Asphalt.


Seine Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht. Die Schuld und die Angst wuchsen in mir zu einem unerträglichen Druck. Meine Atmung wurde schneller, mein Herz raste. „Es tut mir so leid, Jamal", flüsterte ich, doch meine Stimme wurde von der Panik erstickt, die sich in mir ausbreitete. Die Welt um mich herum begann zu verschwimmen, meine Brust fühlte sich eng an, und ich konnte nicht genug Luft bekommen. Die Panikattacke kam plötzlich und unaufhaltsam.„Nour, atme tief durch", sagte Jamal, seine Stimme scharf und dennoch besorgt, als er merkte, was mit mir passierte. Doch ich konnte nicht aufhören, die Bilder der letzten Minuten vor meinem inneren Auge zu sehen. Die Schreie, die Gewalt, die Angst. Es war zu viel. „Ich... kann... nicht..." stammelte ich, meine Hände krampften sich in meinen Schoß, und Tränen liefen unkontrolliert über mein Gesicht.


„Scheiße", fluchte Jamal leise und fuhr das Auto an den Straßenrand. Er drehte sich zu mir um und nahm meine Hände in seine, versuchte, meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Nour, schau mich an. Atme mit mir. Ein und aus. Langsam."Ich versuchte, seinen Anweisungen zu folgen, doch mein Körper gehorchte nicht. Die Panik hielt mich fest im Griff. Jamal's Stimme wurde sanfter, aber auch drängender. „Komm schon, Nour. Du musst dich beruhigen. Wir schaffen das, aber du musst ruhig bleiben."Es dauerte eine Weile, aber nach und nach, mit Jamals Hilfe, begann sich meine Atmung zu beruhigen. Die Welt hörte auf, sich zu drehen, und die Enge in meiner Brust ließ nach. Ich war erschöpft und fühlte mich klein und verletzlich. „Es tut mir leid, Jamal", flüsterte ich erneut, meine Stimme kaum hörbar.


Jamal seufzte tief und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. „Ich weiß, Nour. Ich weiß. Aber wir müssen jetzt stark bleiben. Es geht ums Überleben." Er hielt meine Hand und drückte sie fest. „Wir schaffen das zusammen, okay?"Ich nickte schwach und lehnte mich zurück in den Sitz. Die Nacht war noch lange nicht vorbei, und die Gefahr war noch nicht vorbei. Doch zumindest wusste ich, dass ich nicht allein war. Jamal war bei mir, und trotz allem, was passiert war, würden wir gemeinsam einen Weg finden, um diese Hölle zu überleben.  


Ich nickte schwach und lehnte mich zurück in den Sitz. Die Nacht war noch lange nicht vorbei, und die Gefahr war noch nicht vorbei. Doch zumindest wusste ich, dass ich nicht allein war. Jamal war bei mir, und trotz allem, was passiert war, würden wir gemeinsam einen Weg finden, um diese Hölle zu überleben.Plötzlich reichte mir Jamal sein Handy. „Ruf deinen Bruder an", sagte er knapp. „Er muss wissen, was passiert ist."Meine Hände zitterten, als ich das Handy nahm und Omars Nummer wählte. Es dauerte nicht lange, bis er abhob. „Hallo?", sagte er, seine Stimme war angespannt.„Omar, ich bin's", flüsterte ich, meine Stimme brach unter der Last meiner Angst. „Es ist schlimm, wir wurden angegriffen."„Nour, wo bist du? Bist du in Sicherheit?" Die Panik in seiner Stimme war unverkennbar.„Wir sind auf der Flucht", antwortete ich, meine Stimme zitterte. „Es war so knapp, Omar. Wir wissen nicht, wohin wir gehen sollen."„Beruhige dich, Nour. Hör mir zu. Du musst jetzt stark bleiben. Wo seid ihr genau?"Ich sah zu Jamal, der mich beobachtete, während er fuhr. „Wir sind auf der Hauptstraße, wir fahren Richtung Stadtgrenze."


Omar zögerte einen Moment. „Fahrt zu Onkel Hassan. Sein Haus ist abgelegen und sicher. Niemand wird dort nach euch suchen. Ich werde ihm Bescheid sagen. Bleibt in Bewegung und meldet euch, wenn ihr in der Nähe seid."Ich nickte, obwohl er es nicht sehen konnte. „Danke, Omar. Pass auf dich auf."„Das werde ich. Und Nour... bitte sei vorsichtig. Wir können es uns nicht leisten, dich zu verlieren."Ich legte auf und reichte Jamal das Handy zurück. „Wir sollen zu Onkel Hassan fahren. Er wohnt abgelegen und es ist sicher dort. Omar wird ihm Bescheid sagen."Jamal nickte und nahm die nächste Abzweigung. „Gut. Wir werden dort hinfahren. Halte dich fest."Die Fahrt schien endlos, die Dunkelheit der Nacht umgab uns, und jeder Schatten schien eine neue Bedrohung zu verbergen. Mein Herzschlag beruhigte sich langsam, aber die Angst ließ nicht nach. Ich versuchte, mich auf Jamal und die Straße vor uns zu konzentrieren, aber die Bilder des Angriffs und die Schreie ließen mich nicht los.Endlich erreichten wir das abgelegene Haus meines Onkels. Es lag versteckt hinter hohen Bäumen, weit weg von neugierigen Blicken. Jamal parkte das Auto und wir stiegen aus, meine Beine zitterten immer noch. Die Tür öffnete sich und Onkel Hassan stand dort, eine Mischung aus Sorge und Erleichterung auf seinem Gesicht.


„Kommt schnell rein", sagte er und zog uns ins Haus. „Ihr seid hier sicher. Niemand wird euch finden."Drinnen sank ich auf das Sofa und ließ endlich die Tränen freien Lauf. Jamal setzte sich neben mich und legte einen Arm um meine Schultern. „Wir haben es geschafft", flüsterte er, obwohl die Erleichterung in seiner Stimme vorsichtig klang.„Aber was jetzt?", fragte ich, meine Stimme kaum hörbar.„Jetzt ruhen wir uns aus und sammeln unsere Kräfte", antwortete Onkel Hassan. „Und dann überlegen wir, wie es weitergeht."Ich nickte und spürte zum ersten Mal seit Stunden einen Hauch von Sicherheit. Die Nacht war noch lange nicht vorbei, aber zumindest waren wir in diesem Moment in Sicherheit. Infinit war die ganze Zeit lang Ruhig er gab kein Mucks von sich.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 03 ⏰

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Der Junge aus dem KartellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt