𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟐

15 0 0
                                    


♡ 𝐄𝐦𝐞𝐥𝐲 𝐏𝐎𝐕 ♡

Diese Geräusche. Dieses Gejubel der Menschenmenge. Wie lange werde ich das noch aushalten können. Wie lange werden sie ihre Stimmen noch für mich erheben.

,,Das war fantastisch, Emely!" meine Managerin Cassy kam begeistert auf mich zu gerannt. Ich setzte ein Lächeln auf und nickte ihr zu. ,,Du hast die Bude auseinandergenommen!" zischt sie hinterher und hebt die Arme in die Luft. ,,Danke" antwortete ich trocken und zog ein wenig an dem engen Kleid, was ich trug. Cassy schiebt ihre große Brille weiter auf die Nase und lief mir mit großen Schritten hinterher, während ich nur den schnellstmöglichen Weg zum Tourbus suchte.

Ihr Bob hing über dem Headset, welches sie trug, um sich mit den Leuten von der Technik und dem Veranstalter zu verständigen. Meine Earplugs hingen ebenso noch über den Schultern. Genervt nahm ich sie ab und legte sie Cassy in die Hand. ,,Ich denke, wir sollten heute noch ein Meeting mit der Plattenfirma machen, um zu schauen, wie es nach deiner Europatour weiter geht." Ich blieb stehen und drehte mich ungläubig zu ihr um. ,,Hast du mal auf die Uhr gesehen? Hör zu Cassy, ich bin todmüde, verschwitzt und muss aus diesem viel zu engen Kleid raus. Heute passiert ganz bestimmt nichts mehr, klar?" Sie stand nur da mit großen Augen und nickte. Als ich mich wieder umdrehte ließ ich einen tiefen Seufzer aus.

Hinter der Konzerthalle stand auch schon mein Tourbus. In der Nähe, nur ein paar Meter weiter stand noch ein zweiter, welcher den anderen Bandmitgliedern gehörte. Ich hoffte nur zu sehr, dass ich jetzt keinem mehr über den Weg laufen würde. Doch gerade, als ich die Tür öffnen wollte, spürte ich jemanden hinter mir. ,,Emely?" ich zuckte kurz zusammen.

Diese Stimme könnte ich von jeder anderen unterscheiden. Ich wünschte, sie hätte sich nicht so sehr in meinem Kopf verankert.

,,Was willst du, Haru?" fragte ich genervt. ,,Das Abschlusskonzert heute war perfekt. Gute Arbeit." sagte er mit weicher Stimme.

Wieso muss er mir nur immer so emotional ans Herz gehen. Das will ich doch gar nicht.

,,Haru, ich habe dich in Polen gebeten, mich nicht mehr anzusprechen, außer es geht um die Arbeit. Denn mehr als Arbeitskollegen sind wir auch nicht mehr." sagte ich kalt und wollte meinen Exfreund einfach draußen stehen lassen, doch er hielt mich auf, indem er nach meinem Handgelenk griff. ,,Aber es geht doch um die Arbeit. Emely, die Band ist nicht mehr so wie sie einmal war. das kann doch so nicht weiter gehen." sagte er. Wut breitete sich in mir aus. ,,Du weißt schon, dass du der Grund bist, wieso wir uns so verändert haben?" er schaute mich an, als würde er in jeder Ecke meines Körpers nach Mitleid suchen. Wenigstens nur einen Funken will er finden. Doch ich ließ es nicht zu. Ich versuchte stark zu bleiben. ,,Aber du willst doch auch, dass es weitergeht mit uns allen. Du liebst die Musik, du liebst es auf der Bühne zu stehen" argumentierte er. Mein Blick wurde noch kälter, als er schon vorher war.

Waren es seine Worte, oder doch eher der nächtliche Sommerwind?

,,Woher willst du wissen, dass ich es mag dort oben zu stehen? Vielleicht will ich ja auch gar nicht mehr weiter machen" Erst wurde meine Stimme laut, doch den letzten Satz sagte ich so leise, dass Haru ihn gerade noch so hören konnte. Auch wenn mein Blick gerade wieder auf die Tür des Busses fällt und nicht mehr auf sein Gesicht, wusste ich, dass er von meinen Worten gerade genauso geschockt ist, wie ich selbst.

Er war nun der erste, dem ich die Wahrheit gesagt habe. Dass mir einfach alles zu viel wird und dass ich es nicht mehr aushalte.

𝐏𝐞𝐫𝐟𝐞𝐜𝐭 𝐒𝐭𝐫𝐚𝐧𝐠𝐞𝐫𝐬 | park jiminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt