★ 𝐉𝐢𝐦𝐢𝐧 𝐏𝐎𝐕 ★Ich hatte sie gefunden, stand so nah bei ihr. Ihre Gegenwart ließ mich all meine Sorgen vergessen. Sie heilte für einen kurzen Moment mein zerbrochenes Inneres. Als wäre sie eine Droge, ein Heilmittel, dass mich meine Sorgen für gewisse Zeit vergessen ließ. Sie hat Suchtpotenzial. Ich sehnte mich seit der ersten Sekunde nach ihrer Gegenwart. Als sie dort oben auf der Bühne stand, war es ihre Stimme, die mich erstarren ließ. Töne der Sinnlichkeit, der Perfektion. Töne, die ich weiter erforschen musste. Sie war in meinen Augen mehr, als nur eine Sängerin. Mehr als nur eine junge Frau, die auf der Bühne steht und das Publikum unterhält. Ich wollte sie kennenlernen. Ihr wahres Ich sehen. Doch umso mehr tat der Anblick von ihr und dem Typen, der plötzlich auftauchte weh. Wie er seine Arme um sie legte, ihren Rücken anfasste, ihre Arme. Es war ein Stich ins Herz. Das Gefühl der Freude, welches ich verspürte, als Emely herablassend mit ihm redete. Dass sie sich nicht für seine Worte interessierte und den Körperkontakt nicht erwidern wollte. Ist es egoistisch, vielleicht sogar besitzergreifend von mir, dass ich diese Freude empfand? Doch was noch hinter den Kulissen passieren würde, weiß ich nicht. Ich muss es dabei belassen. Erkennen, dass Emely vielleicht schon ihr Glück gefunden hatte. Streiterei hin oder her.
,,Jimin, wo warst du die ganze Nacht?" aufgebracht kam Taehyung auf dem Gang des Hotels auf mich zu gerannt. Ich war mit den Gedanken ganz woanders. Immer noch bei ihr. Bei Emely. Ob sie schon am schlafen ist? Ob der Typ, Haru war glaube ich sein Name, bei ihr ist. Ihr Gesellschaft leistet. ,,Bitte rede mit mir. So kann es nicht weiter gehen." sagte mein bester Freund etwas sauer. Ich zuckte ein paar mal mit den Augen, versuchte ihm meine Konzentration zu schenken. ,,Es tut mir leid, es ist etwas dazwischen gekommen. Deswegen bin ich erst jetzt hier. Wieso bist du nicht auf deinem Zimmer und schläfst?" der Blauhaarige schaut mich nach meinen Worten nur verwundert an. Ich denke, er hätte nicht gedacht, dass ich so aufmerksam antworten würde. ,,Ja, aber wo warst du denn?" fragte er und begleitete mich mit langsamen Schritten zu meinem Zimmer, ignorierte meine eigentliche Frage. ,,In einer Bar." antwortete ich. Er verdrehte die Augen. ,,Du hast dich aber nicht wieder volllaufen lassen. Das würde ich riechen." stellte er fest. Ich schmunzelte unauffällig in mich hinein. Er kannte mich nur zu gut. ,,Ich habe jemanden getroffen." sagte ich schon fast so verliebt, dass er es mir direkt vom Gesicht hätte ablesen können, doch er blieb bodenständig. ,,Wen?" fragte er knapp. ,,Ein Mädchen. Ich habe mir ihren Auftritt angeguckt." sagte ich und blieb vor meiner Hotelzimmertür stehen, wartete bis Taehyung sich endlich aus dem Staub machen würde. ,,Oh, ein Mädchen." sagte er. Nichtmal mit einem perversen Grinsen, einfach nur überrascht. ,,Du gibst dich doch sonst nie mit Mädels ab." Ich lachte kurz auf und schaute meinem Freund tief in die Augen, versuchte ihm zu signalisieren, dass ich keine Späße mache, dass ich alles ernst meinte. ,,Ich bin wirklich müde, Taehyung. Lass uns ein anderes mal weiter reden." sagte ich liebevoll und legte meine Hand auf seine Schulter. Er schenkte mir ein süßes Lächeln und nickte. ,,Wir können morgen im Flugzeug nebeneinander sitzen und etwas quatschen. Du musst mir unbedingt mehr erzählen." Mein Lächeln verschwand. Im Flugzeug, sagte er? Ehe ich noch irgendetwas sagen konnte kehrte er mir den Rücken zu und verschwand auf dem Gang.
Wie konnte ich bloß vergessen, dass wir morgen weiter nach Deutschland fliegen. Der Tag heute hat mich völlig durcheinander gebracht. Erst das Festival, die Sorgen und meine Entscheidung, dann das ersehnte Treffen mit Emely. Wie ich schon sagte, ließ ihre wenn auch kurze Gegenwart meine Sorgen vergessen. Jetzt wo sie weg ist sind sie wieder da, und ich weiß nicht wie ich sie bekämpfen soll. Weiß nicht, ob ich sie nochmal wiedersehen werde. In meinem Zimmer schloss ich mit großen, nachdenklichen Augen die Tür und setzte mich aufs Bett, wo ich meine Hände vor dem Gesicht verschränkte. Ich konnte all diese Gedanken nicht mehr zusammenfassen. Ich versuchte eine Lösung zu finden. Einen Weg, Emely wieder zu sehen. Doch dann durchging mich ein mulmiges Gefühl.
Würde sie mich überhaupt wiedersehen wollen?
...
,,Wieso guckst du so bedrückt?" Jungkook riss mich aus meinen Gedanken. Diese drehen sich immer noch um Emely. Den ganzen Morgen konnte ich immer noch nicht an irgendetwas anderes denken. Ich hasse dieses Gefühl, gleichzeitig durchströmt mich etwas, dass sich so gut anfühlt, als könnte ich hier und jetzt Luftsprünge machen. Aber ich denke das beschissene Gefühl dominiert diese Situation. ,,Ach, mir geht's gut." Ich zwang mir ein halbes Lächeln auf und ging weiter Richtung Flieger. Aus dem Augenwinkel konnte ich nur noch sehen, wie mein Kumpel mir hinterher sah.
Ich musterte das große Flugzeug. Ein kleinerer Privatflieger. Trotzdem so groß, dass ich und die Jungs und ein paar Angestellte und Manager hineinpassen. Mein Koffer wurde mir an der Treppe abgenommen. Ich bedankte mich und setzte einen Fuß auf den teuren Teppichboden. Schnell suchte ich mir einen Platz und steckte meine Kopfhörer in die Ohren, in Hoffnung, dass mich niemand ansprechen würde. Für einen kurzen Moment dachte ich, ich kann kurz abschalten, die anderen Menschen um mich herum vergessen. Ich schaute einmal kurz aus dem kleinen Fenster, schloss dann die Augen, bis ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Ich zuckte auf, schaute neben mich. Taehyung setzte sich wirklich zu mir. Ich dachte wenigstens er würde erkennen, dass ich gerade etwas Zeit für mich brauche. Dabei habe ich ihm sogar schon von Emely erzählt. ,,Willst du nicht sagen, was gestern noch so passiert ist?" fragte er mich und stellte sein Handgepäck auf den Boden. Ich seufzte leise aus und nahm die Kopfhörer ab. Als ich in sein Gesicht schaute sah ich nur große, erwartungsvolle Augen.
,,Ich vermisse sie, weißt du..." Ich legte den Kopf in den Nacken. Ein süßes Grinsen breitete sich auf Taeyhungs Lippen aus. ,,Denkst du jetzt, du hast dich verknallt?" fragte er spöttisch. ,,Du kennst sie seit nicht einmal 24 Stunden" ich schaute gekränkt nach unten. Vielleicht hilft mir die Art, wie er gerade mit mir redet. Vielleicht stimmt es was er sagt. Vielleicht habe ich mich nur in einem hübschen Mädchen verguckt. Ich kenne ihre Persönlichkeit nicht. Viel konnte ich aus den Gesprächen beim Strand nicht rausbekommen. Ich denke Taehyung weiß, was er macht. Wahrscheinlich macht er grad alles richtig und schlägt mir diese ganzen Gedanken aus dem Kopf.Aber wieso habe ich dann dieses starke Gefühl in mir? Es fühlt sich an als würde ich von innen zerreißen.
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𝐏𝐞𝐫𝐟𝐞𝐜𝐭 𝐒𝐭𝐫𝐚𝐧𝐠𝐞𝐫𝐬 | park jimin
Fanfiction,,Liebe auf den ersten Blick?" fragte ich staunend, als Jimin gerade dabei war, mir sein Herz auszuschütteln. ,,Ja, liebe auf den ersten Blick. Doch ein Blick hat mir noch nicht gereicht, um dein wahres Ich zu sehen. Du bist so viel mehr, als dass m...