9. Neue Freunde

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Als ich langsam meine Augen öffnete konnte ich die Abendsonne in der Ferne erkennen. Ich brauchte einige Zeit um mich zu orientieren. Ich lag auf dem Boden auf einem Strohbett in einer kleinen Hütte. Sie wurde ebenfalls aus Stroh und Zweigen gebaut. Mein Handgelenk war mit einer Bandage verarztet worden. Als ich mich aufrichten wollte kam ein junges Mädchen grade die Türe hinein und rannte zu mir. Sie sprach mit mir auf einer Sprache die ich nicht verstand aber ich interpretierte es als beweg dich langsam. Ihre Klamotten waren altmodisch und ich fand sie sah aus wie ein Indianer mit ihrem Kopfschmuck. „Wo ist Jake" fragte ich mit heiser Stimme. Mein Körper war immer noch sehr erschöpft und ich hatte großen Durst. Ich versuchte ihr nicht in die Augen zu schauen, sondern starrte auf meine Hände um mich abzulenken. Sie stand auf gab mir zunächst eine Tasse mit Wasser und verschwand wieder aus der Hütte. Zwei Minuten Später kam Jake auch schon wieder mit einen unserer Thermoskannen in der Hand. Durch den Geruch von Blut, wusste ich direkt dass er die Kanne aufgefüllt hatte. Gierig griff ich sie ihm aus den Händen und trank die Thermoskanne leer. Er gab mir ein Tuch um mir meinen Mund sauber zu wischen. „Zum Glück hatte ich dir vor einigen Stunden schon Blut gegeben, ansonsten hättest du das arme Mädchen oder schlimmer noch mich überfallen" sagte er mit einem lächeln. „Wo sind wir?" „Wo genau weiß ich selber nicht. Ich trug dich den ganzen Weg über hier her. Der Rückweg würde zu lange dauern, da hätte das Blut was ich von dir bekommen habe nicht gereicht. Deswegen bin in den Süden gelaufen in der Hoffnung auf andere Menschen zu treffen. Und dabei habe ich glücklicherweise dieses kleine Dorf gefunden. Sie haben uns direkt geholfen und boten mir essen und trinken an. Ich versuchte ihnen mit Handzeichen zu erklären dass ich spazieren gehen würde. Dabei bin ich jagen gegangen und habe einige Wüstenfüchse erlegt." Ich sah mich plötzlich um und Jake wusste anscheinend wonach ich suchte. „Keine Sorge. Dein Rucksack ist über dir. Das Zeitsandkorn ist auch noch darin." Jake half mir auf. Durch das Blut fühlte ich mich schon viel besser war aber noch etwas wackelig auf den Beinen. Jake erklärte mir, dass wir die Nacht hierbleiben durften und ich in der Hütte schlafen konnte. Ich wollte eine Rund spazieren gehen, um auch das kleine Dorf zu erkunden. Er bot an mitzukommen, aber ich verneinte nett und ging raus. 

Nach einer Weile traf auf das Mädchen mit dem schönen Kopfschmuck, welches mir vorher Wasser gegeben hatte. Wir konnten uns nicht unterhalten aber sie versuchte mir einige traditionellen Dinge mit Handzeichen zu erklären. In dem Moment genoss ich nur ihre Gesellschaft auch wenn ich nichts verstand. Sie zeigte auf sich und sagte „Aya". Ich erwiderte es mit der gleichen Geste und antwortete „Stella". Sie lächelte. Den restlichen Abend zeigte sie mir wie die Leute in dem Dorf wohnten und stellte mir einigen ihrer Freunde vor. Es war eine schöne Abwechslung nicht nur mit Jake ums Überleben nachzudenken. Nach stundenlangen schmunzeln und lachen brachte mich Aya in meine Hütte zurück und ich schlief sofort ein. 

Am nächsten Morgen hatten Jake und ich uns verabredeten, um vor Sonnenaufgang am Dorfeingang jagen zu gehen. Dadurch, dass im Dorf viel Wasser lief, verliefen sich allerlei Tiere hinein was uns die Jagt erleichterte. Das Blut gab uns viel Kraft für die Weiterreise und auch die Wunden an unseren Körpern waren geheilt. Wir ließen die Bandagen trotzdem an, damit die Dorfbewohner sich nicht wunderten wie wir so schnell regenerieren konnten.

Nachdem wir uns beide satt tranken und unsere Flaschen auffüllten, gingen wir zurück und holten unsere Sachen. Als sich einige Personen aus dem Dorf die von unserer Ankunft erfahren hatten sich um uns versammelten hatten, versuchten wir mit Händen und Füßen uns für alles zu bedanken. Nachdem ich Aya umarmt hatte und ihr zunickte, brachen wir auf. Wir wussten dank den Bewohnern wie weit wir noch laufen mussten bis wir zur Zivilisation zurückkehren würden. Sie bestanden darauf dass wir Essen und Trinken von ihnen mitnehmen. Es würde wahrscheinlich auch zu Fragen kommen wenn wir sie nicht annehmen würden, sie wussten schließlich nicht, dass wir unsere Thermosflaschen mit Blut gefüllt hatten. 

So brachen wir also auf mit neuer Energie und wir wussten, dass es nicht mehr weit ist bis zurück zur alten Dame. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 10 ⏰

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