Erstes Treffen

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Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und bis zum nächsten Kapitel (: 

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Die kalte Nachtluft zerrte an seinen Klamotten, als Harry tiefer und tiefer in den Wald lief. Ein mulmiges Gefühl überrollte ihn, als würde er beobachtet werden.

„Raah?" Rief er in die Dunkelheit und versuchte nach den typisch goldenen Augen Ausschau zu halten, irgendeiner würde ihn doch sicherlich zu Raah bringen. Woher Harry das Vertrauen nahm, schob er einmal in den Hintergrund. Es war Raahs Rudel, sie würden auch auf ihn aufpassen.

Harry lief weiter, mittlerweile hatten sich seine Augen an die eiserne Dunkelheit gewöhnt. Der Geruch vom Wald umhüllte ihn. Wieso war ihm noch nie aufgefallen, wie beruhigend dieser war? Sein Herzschlag wurde langsamer und das mulmige Gefühl verflüchtigte sich.

Er kam zu einer kleinen Lichtung. Ihm kam nichts bekannt vor. Er hatte gehofft den Platz zu finden, an dem Raah und er sein erstes Mal hatten zu finden, doch es war vergebens. Der Wald schien völlig fremd im Dunkeln. Alles war anders, als wäre er in einem anderen Wald.

Ein Knacken hinter ihm ließ ihn zusammenzucken. Er wirbelte herum und starrte in die Dunkelheit. „Raah?" Seine Stimme zitterte leicht und hoffnungsvoll sah er ins dunkle, doch es kam keine Antwort und auch nichts regte sich.

Das mulmige Gefühl in ihm kam zurück und machte sich noch breiter. Hatte Raah nicht gesagt, dass hier noch mehr Kreaturen waren? Sicherlich würden diese sich doch nicht in Raahs Revier aufhalten?

Er erstarrte, war er noch in Raahs Revier? So weit war er doch eigentlich nicht gelaufen? Oder doch?

Er drehte um und ging schnellen Schrittes weiter in die Richtung, die er erhoffte, dass das Manor war. Der Gedanke, dass es eine dumme Idee gewesen war, das Haus zu verlassen, fing an in seinem Kopf herumzuschwirren.

In Gedanken versunken lief Harry immer weiter und ließ seine Umgebung außer Acht, sehr zum Gefallen eines Grauen Wolfes, der ihn schon seit längerem beobachtete.

Fenrir lief am Rand der Grenze zu Everdanes Revier, ständig darauf bedacht, sie nicht zu überschreiten. Der Junge vor ihm kam ihn bekannt vor, auch wenn er woher nicht genau sagen konnte. Zu sehr waren seine Sinne von dessen Geruch benebelt.

Der Junge faszinierte ihn, er wollte ihn haben. Ihn besitzen.

Er war kein Wolf, doch das ließ sich schnell ändern.

Es machte ihn unglaublich wütend, einen Fremden Wolf an dem Jungen zu riechen. Dessen Geruch vergiftete den unwiderstehlichen Geruch des kleineren. Er war es, der ihn so in seinen Bann gelockt hatte, als sie das erste Mal in den Wald kamen.

Fenrir hätte fast vor Lust geknurrt und sich auf den Kleinen geworfen, als dieser sich erschreckt hatte. Seine Pheromone, gemischt mit der Angst, ließen ihn an seinem Verstand zweifeln. Es erregte ihn unfassbar, dass der Kleine so viel Angst hatte.

Er musste sein Gefährte sein. Und irgendeiner dieser räudigen Köter aus Everdanes Rudel besudelte seinen Gefährten. Dass dieser auch noch nach Everdane rief, ließ seine Nackenhaare aufstehen und ihn in Alarmbereitschaft stellen. Everdane sollte es nur wagen, sein Eigentum zu besteigen.

Der Junge schien keinen Plan zu haben, wo er war, und zu Fenrirs Freude lief dieser auch noch gerade auf sein Revier zu. Noch einige Meter und er wäre seins.

Gespannt und voller Erwartung legte sich Fenrirs Wolf flach auf den Boden und beobachtete seinen kleinen Gefährten mit wachsamen Augen.

Nur noch zwei Meter und er war seins.

Harry derweil merkte nichts von dem Wolf, der sich auf Lauer gelegt hatte und ihn beobachtete.

Eine Welle von Müdigkeit überrollte ihn und er hatte Mühe ein Gähnen zu unterdrücken. Wo war Raah? Sie waren doch alle in den Wald gegangen, wieso wimmelte es hier nicht von Wölfen?

(Pausiert) Courting a MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt