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Als ich wieder erwachte tat mein Kopf schrecklich weh. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, doch es gelang mir nicht. Ich versuchte meine Arme und Beine zu bewegen, allerdings konnte ich mich keinen einzigen Millimeter bewegen. Was war nur passiert? Ich erinnerte mich noch an einen schwarzen Schatten und einen Schlag auf meinen Hinterkopf, doch wer war der oder diejenige gewesen. Um so mehr ich überlegte, desto doller wurden die Kopfschmerzen. Es roch moderig, dass erinnerte mich doch an irgendetwas. Mein Kohlenkeller mit Elisabeths übrigen Überresten. Oh nein, derjenige der mich nieder geschlagen und mich hier runter gebracht hatte, wusste anscheinend von Elisabeth, doch wie konnte da jemand hinter gekommen sein? Plötzlich legte sich eine eiskalte Hand auf meine rechte Schulter. Ich spürte einen seltsamen kalten Atem in meinem Nacken. ,,Na, hast du mich vermisst?", flüsterte Elisabeth mir in mein linkes Ohr. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem gesamten Körper aus. Das war doch unmöglich! ,,Das hältst du für unmöglich, unmöglich war es, dass du mich in den Kohlenkeller geworfen hattest und niemandem von mir erzählt hattest, selbst nicht meinen Eltern, die hier waren um nach mir zu fragen!", schrie sie mir in mein Ohr. Ich wollte etwas sagen, doch meine Worte verschwanden in einem heiseren echtsenden Geräusch. Darauf lachte sie nur hämisch. ,,Ich werde dir das Leid zufügen, das du mir zugefügt hattest!" Nach dem sie dies gesagt hatte spürte ich einen furchtbaren schmerz in meinem Oberschenkel. Ich spürte eine Flüssigkeit mein Bein runter fließen. Blut. Ihr lachen wurde immer verrückter. Hatte sie mir die ganze Zeit nur etwas vorgetäuscht gehabt? Ein weiterer Schmerz durchfuhr mich, als sie irgendetwas in meinen Bauch rammte. Meine Tränen rollten meine Wangen runter und mein Schluchzen konnte ich nicht mehr unterdrücken. Es waren einfach zu große Schmerzen. ,,Wie hast du meine Eltern umgebracht?", fragte ich sie, wobei ich mich erstaunlich selbstbewusst und stark anhörte, was ich zu diesem Zeitpunkt auf keinen Fall war. Am liebsten wäre ich jetzt bei Viktor. In seinen warmen Armen. Aber ich war hier bei Elisabeth, in Lebensgefahr.

Ich hatte keine Ahnung, wie weit sie noch gehen würde, ob sie mich umbringen würde? ,,Du willst also wissen wie ich sie umgebracht habe? Ganz einfach, ich habe das Auto auf eine Klippe gelenkt und bin raus gesprungen, bevor das Auto runter auf die Hauptstraße fallen konnte.", bei diesen Worten lachte sie schon wieder so durchgeknallt. Wie konnte man nur so gestört sein? Wussten Elisabeths Eltern davon, und wenn ja was hielten sie davon? Unterstützten sie sie?

Fragen über Fragen wo ich keine Antworten drauf hatte. Mein nachdenken wurde unterbrochen, von einem klingeln. Die Tür. Bitte sei das meine Rettung, bettelte ich innerlich. Immer mehr Tränen rollten meine Wangen runter und tropften auf meine, mittlerweile feuchte, Bluse. 

Es klingelte noch öfters, doch niemand kam einfach rein. Warum waren die Leute in der Umgebung nur so korrekt?! Warum konnte nicht einfach jemand herein kommen?! Nach guten 10 Minuten hörte das Klingeln schließlich auf und Elisabeth lachte hämisch. ,,Na, bist du den Leuten nicht wichtig genug, um sich Sorgen um dich zu machen!?", rief sie nun. Ich wollte, dass sie endlich damit aufhörte und mich von diesem Horror erlöste, doch ich sagte nichts. 

,,Was willst du von mir?", brachte ich schließlich schluchzend und stotternd zu Wort. ,,Deine Familie hatte meine Familie damals bestohlen. Sie hatten so etwas kostbaren gestohlen, dass meine Familie schwor, es ihnen irgendwann heimzuzahlen und dies wurde nun durch mich Wirklichkeit!", verriet sie mir. ,,Und warum hast du sie umgebracht und willst dies nun auch mit mir machen?", bei jedem Wort verschwand meine Stimme mehr. ,,Da das unsere Rache ist. Ich lösche die ganze Familie Waters aus!"

,,Und was ist mit meinem Bruder?" ,,Er wusste von all dem und als er erfuhr, dass ich bei dir arbeitete wollte er mich töten, doch mein Geist bringt mein Werk zu Ende!", lachte sie mal wieder. ,,Wo ist er?", fragte ich sie, obwohl ich mir das schon denken konnte. ,,Dein ach so geliebter Bruder liegt irgendwo in dem Kohlenhaufen dort drüben.", meinte sie, während sie auf einen großen Kohlenhaufen neben der Treppe deutete. Nach diesen Worten weinte ich noch mehr, dass das überhaupt noch möglich war. Ich war in einem Albtraum, dies stand definitiv fest! War ich mir auch sicher, dass ich mir nicht nur irgendwo meinen Kopf gestoßen hatte und nun in Ohnmacht gefallen war? 

Bei meinen Überlegungen bemerkte ich, dass mir immer schwindeliger wurde und mein Blick verschwamm. Wahrscheinlich war das wegen dem Blutverlust, doch meine Gedanken endeten indem ich Ohnmächtig wurde. Innerlich flehte ich darum nicht mehr aufzuwachen, denn zu Elisabeth und in diese Hölle von Leben wollte ich ganz klar nie mehr.

The haunted ladyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt