Kapite 13: No pressure

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„Al sagt Planet." Izzy grinste

Ein empörtes Wiehern folgte aus Richtung des Baches.

„Ich hab Bock auf Pfannkuchen." Akira rollte sich auf den Bauch.

„Das is aber kein vollwertiges Abendessen.", entgegnete ich, während mir sämtliche Luft aus dem Brustkorb gedrückt wurde, weil Joy entschieden hatte, mich als Kopfkissen zu benutzen.

„Hast du vergessen, dass deine Mutter nicht da ist und wir machen können, was wir wollen?" Akira prustete und auch ich musste grinsen.

„Haben wir noch genug Eier?" Müde wuschelte Izzy Al durch den Schopf, der seinen Kopf zu ihr gesenkt hatte.

Ich schüttelte den Kopf. „Aber vielleicht kann Nia welche mitbringen." Die Nachricht war schnell geschrieben.

Stille erfüllte die Lichtung. Eine ruhige Stille, nur unterbrochen vom Plätschern des Baches und dem Zwitschern der Vögel.

„Was ist jetzt eigentlich mit Tim und dir?", fragte Akira.

„Was soll sein? Ist doch nichts passiert?" Ich kraulte Joy über den Hals.

„Aber beim Ausreiten. Und als du Nia abgeholt hast. Da war er anders als sonst. Das hast du doch selber gesagt.", beharrte Akira.

„Vielleicht will er einfach auch nur nett sein, weil Nia jetzt so viel mit uns macht." Ich nahm einen tiefen Atemzug. „Wer würde denn auch mich mögen, wenn man Nia haben kann.", fügte ich leise hinzu.

„Alter Nora, ich box dich gleich so fett weg, wenn du das noch ein Mal sagst!" Akira hatte sich aufgesetzt. Joy legte die Ohren an. „Du bist das, was man sich wünschen würde. Wenn ich's mir genau überlege bist du sowieso viel zu gut für den!"

„Komm mal runter." Izzy zog sie wieder ins Gras. „Wird schon werden. Und wenn nicht, dann ist es eben so. Außerdem-"

In dem Moment, in dem ein leises „Hi" die Stille durchbrach zuckten die Köpfe von allen Ponys nach oben. Niemand hatte das Mädchen kommen hören, das mit ihrem Pony jetzt fast direkt neben uns stand.

Akira stand als erste von uns und musste sich sichtlich bemühen, nicht sofort in ihre Konfrontationshaltung zu verfallen. „Hi."

Mein Blick lag auf Farnlilie. Mein Traum schien sehr akkurat gewesen zu sein. Sie hatte ihr Hinterbein abgewinkelt und es zitterte. Auch ihre Augen schienen stumpf und müde.

„Ich..." Sira schien nach Worten zu suchen, starrte dabei allerdings nur auf den Boden zwischen uns.

„Schon okay." Izzy nickte. Auch, wenn sie es nicht wirklich zeigte, schien sie schockiert von Farnlilies Zustand.

Stumm standen wir uns gegenüber. Niemand wusste wirklich, was zu tun war.

Planet war schließlich der erste, der einen Schritt machte. Vorsichtig schritt er auf Farnlilie zu und schnupperte über ihr Hinterbein, bevor er seinen Blick zu seiner Freundin wandern ließ.

Diese gab sich einen Ruck. „Sollen wir erst mal Abendessen? Und dann schauen?"

Sira senkte den Blick sofort wieder. „Ich brauch nicht wirklich was und-"

Planet schnaubte laut. Die Nachricht war klar. Farnlilie brauchte es.

Kurze Zeit später mischte ich mit dem alten Kochlöffel aufgeweichte Pellets und Müsli zusammen. Farnlilie schien es nicht wirklich zeigen zu wollen, wie hungrig wie war, aber ihre sichtbaren Rippen sprachen ihre eigene Sprache.

„Woher hast du sie bekommen?" Izzy versuchte irgendwie, die unangenehme Stille zu überbrücken, während es im Wald langsam zu dämmern begann.

Sira stand dicht bei ihrer Stute, die ihre Nase jetzt im vollen Eimer versenken konnte. „Niemand wollte sie haben. Im Prinzip hab ich sie von der Schlachtbank geholt." Sie zögerte. „Nachts aus dem Stall."

Die Einhörner vom Westwald || Magischer FrühlingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt