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Leises Getuschel durchzog das ganze Kinderzimmer. Es war inzwischen 3 Uhr morgens, und der kleine Taehyung saß immer noch unter seinem Schreibtisch in seiner selbstgebauten Höhle. Sein Zimmer war stockdunkel, nur das gelegentliche Kichern des Jungen durchbrach die Stille. In seiner kleinen Hand hielt der 6-Jährige ein Spielzeugauto – ein Polizeiauto, das einen knallroten Sportwagen verfolgte, der sich wie von Geisterhand bewegte. Schon immer wollte Taehyung Polizist werden!
"Das macht so viel Spaß!", kicherte Taehyung und blickte ins Leere. Für Außenstehende sah es so aus, als würde er mit der Dunkelheit sprechen. Er lauschte angestrengt und begann erneut zu kichern.
Taehyung war mit seinen Eltern und seinen drei Geschwistern – Jisoo, Minho und Hana – vor zwei Monaten in ein neues Haus gezogen. Es war ein altes, geräumiges Haus am Stadtrand, umgeben von hohen Bäumen und einer mysteriösen Atmosphäre. Die Familie hatte gehofft, dass der Neuanfang Taehyung guttun würde. Schon immer hatte der Junge mit psychischen Problemen zu kämpfen gehabt. Er litt unter Halluzinationen, sprach oft mit sich selbst und hatte heftige Wutausbrüche. Diagnostiziert war bei ihm eine schwere Form der Schizophrenie, die bereits im Kleinkindalter erkennbar geworden war.
Seit dem Umzug hatte sich Taehyungs Zustand nicht gebessert. Er verbrachte die meiste Zeit alleine in seinem Zimmer oder in dunklen Ecken des Hauses. Seine Eltern waren verzweifelt und wussten nicht, wie sie ihrem Sohn helfen konnten.
Eines Nachts, kurz nach dem Einzug, hatte Taehyung den Wandschrank in seinem Zimmer entdeckt. Es war ein unscheinbarer Schrank mit knarrenden Türen und einem muffigen Geruch. Doch für Taehyung war er ein magischer Ort. Es war in diesem Wandschrank, wo er Jeongguk kennenlernte.
Jeongguk war ein kleiner Junge mit schwarzem Haar und blasser Haut. Seine Augen waren pechschwarz und sein Ausdruck stets angsteinflößend. Er erzählte Taehyung, dass er vor vielen Jahren in diesem Schrank eingesperrt worden war. Seine Eltern waren für zwei Wochen nach Dubai geflogen und hatten ihn zurückgelassen, ohne sich um ihn zu kümmern. Er war verdurstet und gestorben, eingesperrt und allein.
Für Taehyung war Jeongguk kein Geist, sondern ein Freund, der ihn verstand und ihm Gesellschaft leistete. Jeongguk konnte Dinge bewegen, indem er sie einfach nur ansah. Das faszinierte Taehyung zutiefst. Sie verbrachten viele Stunden miteinander, spielten und redeten. Jeongguk brachte Taehyung dazu, sich stärker und mächtiger zu fühlen.
Doch es gab Momente, in denen Jeongguks Einfluss beunruhigend wurde. Er forderte Taehyung auf, Dinge zu tun, die gefährlich waren. Er flüsterte ihm dunkle Geheimnisse und schaurige Geschichten zu, die Taehyung verängstigten und gleichzeitig faszinierten.
Eines Nachts, als Taehyung wieder einmal unter seinem Schreibtisch saß und mit Jeongguk sprach, spürte er eine kalte Hand auf seiner Wange. Jeongguks Stimme war rau und grollend, als er sagte: "Wenn du Polizist wirst, kannst du mit mir kommen. Dann bist du stark genug."
Taehyung nickte begeistert und schwor, dass er sein Versprechen halten würde. Die Tage vergingen und die seltsamen Ereignisse in Taehyungs Zimmer häuften sich. Seine Geschwister, Jisoo, Minho und Hana, begannen ebenfalls, die unheimliche Atmosphäre im Haus zu spüren. Doch niemand außer Taehyung konnte Jeongguk sehen.
Die Eltern waren zunehmend besorgt um ihren Sohn. Sie bemerkten die Veränderung in seinem Verhalten und die unheimlichen Geschehnisse im Haus. Doch sie wussten nicht, dass Taehyung in seinem neuen Freund einen gefährlichen Verbündeten gefunden hatte, der ihn immer tiefer in die Dunkelheit zog.
Die beiden Jungen spielten weiterhin unter dem Tisch, das leise Kichern und Geflüster erfüllte den dunklen Raum. Jeongguk, der schwarzhaarige Junge mit den pechschwarzen Augen, saß dicht neben Taehyung und bewegte das knallrote Sportwagen-Spielzeug mit einem einzigen Blick.
Plötzlich erstarrte Jeongguk und blickte schlagartig zur Tür. Einige Sekunden lang war es still. Die beiden lauschten angespannt in die Dunkelheit hinein.
Mit einem leisen Fauchen verkroch sich Jeongguk in den Schatten. Taehyung spürte sofort eine Welle von Ärger in sich aufsteigen. Er senkte wütend den Blick, als das grelle Licht im Raum anging und ihn blendete.
"Taehyung, bist du noch wach?" Die sanfte Stimme seiner Mutter drang zu ihm durch. Sie betrat den Raum und hob die Decke vom Schreibtisch, um darunter zu schauen. "Warum sitzt du hier im Dunkeln?"
Taehyung antwortete nicht sofort, sondern starrte auf den Boden. Seine Mutter kniete sich neben ihn und blickte ihm in die Augen. "Taehyung, was machst du hier unten?"
"Ich spiele...", murmelte er schließlich, den Blick immer noch gesenkt.
"Warum im Dunkeln? Es ist schon so spät, du solltest schlafen."
Taehyung hob endlich den Kopf und sah seine Mutter an. "Jeongguk mag das Licht nicht.", hauchte er leise.
Seine Mutter runzelte die Stirn. "Jeongguk? Wer ist Jeongguk, Schatz?"
Taehyung sah wieder weg, sein Ärger verrauchte langsam, aber die Frustration blieb. "Mein Freund. Er ist hier."
Die Mutter seufzte und streichelte sanft seine Wange. "Taehyung, es gibt niemanden außer uns hier im Haus. Du weißt das, oder?"
"Nein!", widersprach Taehyung und schüttelte den Kopf. "Jeongguk ist hier, Mama. Er ist immer hier."
Seine Mutter biss sich auf die Lippe, unsicher, wie sie reagieren sollte. "Schatz, vielleicht solltest du morgen mit Dr. Kim darüber sprechen."
Taehyung wurde wütend. "Nein! Du verstehst es nicht! Jeongguk ist mein Freund! Er ist hier und er mag das Licht nicht!"
"Beruhige dich, Taehyung!", versuchte seine Mutter ihn zu beruhigen. "Komm, leg dich ins Bett. Du brauchst deinen Schlaf."
Taehyung nickte widerwillig und kroch aus seiner Höhle. Während seine Mutter ihm ins Bett half und das Licht ausschaltete, spürte er Jeongguks Präsenz zurückkehren. Die kalte, unsichtbare Hand seines Freundes legte sich beruhigend auf seine Schulter, und Taehyung fühlte sich sofort besser.
"Gute Nacht, Schatz." , flüsterte seine Mutter und schloss die Tür.
"Gute Nacht, Mama.", murmelte Taehyung und schloss die Augen, während er Jeongguks leises Kichern in der Dunkelheit hörte.
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Bin ich momentan so depressed, dass ich was gruselige brauche? - Jap.
Hab ich lange nach was zum Lesen gesucht? - Jap.
Hab ich etwas gefunden? - Nein.
Mach ich deshalb was eigenes? - Jap.
Viel Spaß!✨
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My Imaginary Friend - taekook ✅
ParanormalSchätzungsweise 30% aller Kinder haben einen unsichtbaren Freund. Diese Kinder fühlen sich allein und denken sich deshalb einen Fantasie-Freund aus, welcher sie sogar meistens besser versteht als andere. Imaginäre Freunde entspringen der Fantasie ei...